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Pilotwings Resort

Der König der Lüfte

Gute Launchtitel sind für einen gelungenen Konsolenstart essenziell. An ihnen liegt es, die Leute davon zu überzeugen, dass sich die Investition in die neue Hardware lohnt. Die Spieler sollen auf den ersten Blick von den grafischen und spielerischen Möglichkeiten und Neuheiten eines Systems überzeugt werden. Das gelang auf der PSone mit Ridge Racer, auf dem N64 mit Super Mario 64 und auf der Xbox 360 stellten Project Gotham Racing 3 und Kameo ein echtes Argument für HD-Grafik auf Konsolen dar.

Sollte ich nun dem 3DS seinen definitiven Launchtitel zuweisen, dann fiele die Entscheidung auch leicht: Pilotwings Resort ist DAS Spiel, das gemeinsam mit der Hardware über den Ladentisch wandern sollte. Keiner der anderen Launchtitel zeigt so einleuchtend und deutlich die Qualitäten der neuen Hardware wie Pilotwings Resort und kein anderer Titel spricht eine so breite Zielgruppe an.

Hier kann der blutigste Anfänger einfach das tolle Fluggefühl genießen, während der Profi sich die Zähne beim Versuch ausbeißt, die fortgeschrittenen Herausforderungen perfekt, also mit maximaler Punktzahl, zu meistern. Wii-Spieler erleben hier gleich ein Déja Vu: Pilotwings Resort findet komplett auf – naja, besser gesagt über - Nintendos Lieblingsinsel Wuhu Island statt. WiiFit-Benutzer kennen die Insel von ausgedehnten Jogging-Ausflügen, WiiSports-Resort-Fans entdecken bei Pilotwings die Kendo-Arena, die Bowling-Anlagen und andere prominente Orte.

Ist das nicht schön? Mit dem Jetpack in den Sonnenuntergang...

Unter Recycling fällt das dabei aber noch lange nicht, mittlerweile ist die grüne Insel-Idylle eben ein fester Teil des Nintendo-Kosmos und ähnlich vielseitig einsetzbar wie Maskottchen Mario.

Den Luftraum über Wuhu erkundet ihr mit einem Propellerflugzeug, einem Jetpack oder einem Gleitschirm – jedes der drei Flugvehikel fühlt sich dabei angenehm eigenständig an und bietet seine eigenen Herausforderungen. Beim Jetpack geht es oft um genaue Punktlandungen, im Flugzeug fliegt ihr dagegen gerne durch Ringe oder schießt auf Zielscheiben, während ihr mit einem Hängegleiter die thermischen Aufwinde nutzt, um an Höhe zu gewinnen. Und weil Abwechslung Trumpf ist, spendiert euch Pilotwings immer mal wieder eine Überraschung: Mal bekommt ihr ein extra-schnelles Jet-Flugzeug oder den Squirrel-Suit, ein spektakuläres Kleidungsstück mit minimalen Flügeln, das sich bei besonders mutigen Extremsportlern großer Popularität erfreut.

Mit diesen Spielzeugen könnt ihr zum Einen lustig und frei über Wuhu Island gleiten oder düsen und die verschiedenen Sehenswürdigkeiten entdecken. Das macht Spaß und lädt immer mal wieder zu einer entspannten Runde ein. Wollt ihr aber eher die Herausforderung, dann wagt ihr euch an die Missionen.

Im Hängegleiter fliegt es sich am entspanntesten.

Die sind in fünf Klassen unterteilt und werden ausgehend von der Anfängerklasse bis hin zu den Platin-Missionen immer anspruchsvoller. Ihr könnt euch zwar meist irgendwie durch eine knifflige Mission retten, aber sind wir mal ehrlich – kein Flieger, der etwas auf sich hält, wird sich mit einem mickrigen Ein-Sterne-Ranking zufrieden geben. So versucht ihr es wieder und wieder, bis ihr euer Fluggerät beherrscht, bis ihr den exakten Kurs ausgetüftelt habt und bis ihr eine perfekte Punktlandung hinlegt.

Nintendo-typisch versteht ihr die Grundlagen des Fluges innerhalb kürzester Zeit und von da an werdet ihr mit jeder Runde ein wenig besser. Ihr bekommt ein Gefühl für die Kurvenlage von Flugzeug und Hängegleiter, ihr erkennt, wie genau sich das Jetpack tatsächlich steuern lässt und ihr lernt, wie ihr am besten landet.

Thomas Nickel Avatar
Thomas Nickel: Fest in der 16Bit-Ära verwurzelt, lehrt der freie Autor Spielegeschichte an der Frankfurter Games Academy. Wird eher selten vor Ego-Shootern gesichtet.

Informationen zu unserer Test-Philosophie findest du unter "So testen wir".

In diesem artikel

Pilotwings Resort

Nintendo 3DS

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