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PlayStation Move

Bewegung, Bewegung, BEWEGUNG!

Kung Fu Rider

Leider schlägt Kung Fu Rider, das intern in Sonys Japan Studio entstanden ist, in exakt die entgegengesetzte Kerbe wie Sports Champions. Die Grundidee ist originell und witzig, die spielerische Umsetzung lässt dagegen zu Wünschen übrig. Als Privatdetektiv Tobin oder seine Shorts tragende Assistentin Karin flieht ihr vor den Triaden. Auf Bürostuhl, Staubsauger oder anderen abstrusen Fortbewegungsmitteln eimert ihr stets bergab durch recht hübsch gestaltete Szenarien, sammelt Zeugs ein, weicht Hindernissen aus und erwehrt euch mit ein paar flotten Karate-Aktionen der gesammelten Verbrecher.

Leider will die Steuerung oft nicht so ganz wie ihr wollt. Die Grundlagen sind zwar schnell verstanden, aber dann werden die Aktionsmöglichkeiten immer mehr, bis ihr kaum mehr den Überblick über all eure Manöver habt. Auch werden eure Kommandos nicht immer akkurat umgesetzt – hier wäre weniger definitiv mehr gewesen.

Im Gegensatz zum überladenen Gameplay sind die Levels recht kurz und simpel ausgefallen. Zwar schlägt euch das Spiel durch farbige Markierungen und die verschiedenen Pick-Ups eine gute Ideallinie vor, aber ihr kämpft oft eher mit der Steuerung als mit der Streckenführung und seid meist froh, wenn ich euch schließlich durch die aktuelle Stage durchgerettet habt.

Es ist schade um die witzige Idee und die sympathische Präsentation, aber Kung Fu Rider bietet zu wenig spielerisches Gehalt für einen 40-Euro-Titel und hätte mit einer etwas reduzierteren Steuerung und fokusierterer Spielbarkeit gerade als günstigerer Download-Titel weit eher überzeugt. Der Freund des gepflegten Unsinns "made in Japan" greift aber trotzdem zu, wenn der Preis etwas nach unten geht, denn amüsant ist Sonys Bürostuhl-Akrobatik durchaus.






Kung Fu Rider - Trailer

Start The Party

Die obligatorische Mini-Spiel-Sammlung aus dem Hause Super Massive nutzt nicht nur die neuen Möglichkeiten des Move-Controllers, es erinnert auch an Sonys EyeToy-Experimente auf der PS2: Die zum Move-Gebrauch ohnehin unerlässliche Kamera bringt euch wie damals direkt auf den Bildschirm und lässt euch in 20 Mini-Spielen fuchteln, wedeln und herumhampeln.

Ja, Start The Party bietet all das, was den erklärten Hardcore-Spieler schreiend Reißaus nehmen lässt. Bunte Farben, einen völlig überdrehten Moderator, fröhliche Kinder und Erwachsene im Intro. Und ja, genau die sind die Zielgruppe und für die funktioniert Start The Party auch richtig gut. Die Mini-Spiele erinnern oft an alte EyeToy-Zeiten, funktionieren durch den Move-Controller aber exponentiell besser. Oft läuft es zwar darauf hinaus, dass ihr möglichst schnell irgendwo auf dem Bildschirm hinhaut, aber dann gibt es immer mal wieder ein Mini-Game, das fast einen Wario-Ware'schen Grad an Absurdität erreicht und auch zynischen Naturen ein Lächeln aufs Gesicht zaubert.

Und ein wenig verblüffend ist es ja schon, wenn ihr euch da auf dem Bildschirm seht und ihr anstatt des Move-Controllers auf einmal einen Hammer, eine Taschenlampe, eine Zahnbürste (natürlich für das Krokodil, nicht für euch!) oder eine Harpune in der Hand habt – die Objekte werden richtig schön und stets perspektivisch korrekt in eure Hand modelliert.

Zwar könnte Start The Party ein paar mehr Mini-Spiele vertragen, die unfassbar überdrehte Aufmachung und der Moderator auf Speed können auf die Dauer schon gewaltig auf die Nerven gehen, aber unterm Strich ist Start The Party doch ein amüsanter Titel geworden, der im Prinzip klassische EyeToy-Albernheiten in zeitgemäßer Form kredenzt und die angepeilte Zielgruppe immer mal wieder zu ein paar fröhlichen Minuten ausgelassener Albernheit motiviert. Und die zornig-jung-männliche Zocker-Fraktion tut ihrem Blutdruck etwas Gutes, wenn sie Start The Party einfach im Regal stehen lässt und die pure Existenz des Spiels nicht gleich als Affront gegen das heilige Hardcore-Hobby ansieht.