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Prague & Play

Ein Event, massig Spiele

Fragt man hierzulande ca. 100 Leute nach dem Namen eines großen Publishers, würden rund 95 davon sicherlich Electronic Arts, Ubisoft oder Activision nennen. Stellt man hingegen die gleiche Frage in Russland, gibt es nur eine einzige Antwort: 1C. In den deutschen Gefilden nahezu unbekannt, ist der Publisher aus dem Ostblock in seiner Heimat das Nonplusultra, quasi der Star in der hiesigen Branche.

Damit aber nicht nur die dort ansässigen Regionen in den Genuss des umfangreichen Portfolios kommen, schickt sich 1C nun an, auch den Rest von Europa zu erobern. Ein erster Schritt ist die Kooperation mit dem englischen Publisher 505 Games, der speziell auf den Vertrieb in Westeuropa ausgerichtet ist. Und gemeinsam mit 505 Games lud 1C kürzlich zum „Prague & Play“ in, nun ja, Prag ein.

Zahlreiche Pressevertreter aus ganz Europa tummelten sich gegen Abend in der angemieteten Jet-Set-Bar, in der abseits von diversen alkoholischen Getränken, Showeinlagen und einem Wettkampf eine Reihe von Spielen lockten. Sei es der Survival-Horror-Trip Cryostasis: Sleep of Reason, der Hack'n'Slay-Mix Captain Blood, der futuristische Kampf-Racer Death Track: Ressurection oder die WWII-Flugsimulation IL-2 Sturmovik: Birds of Prey, beinahe jedes Genre wurde mit einem Titel abgedeckt.

Selbst eine wirklich schmucke Perle war unter der Riege der spielbaren Versionen auszumachen: King's Bounty: The Legend vom noch jungen Entwickler Katauri Interactive. Inhaltlich eine Mixtur aus Rollenspiel und Adventure in Echtzeit, gepaart mit rundenbasierter Strategie auf Hex-Feldern. Liebhaber von Heroes of Might & Magic sollten sich diesen Titel im Kalender vermerken, eine ausführliche Vorschau folgt in wenigen Tagen.

Cryostasis: Sleep of Reason

Entwickler: Action Forms
Genre: Survival-Horror
System(e): PC
Release: Oktober 2008
Screenshots zu Cryostasis: Sleep of Reason

Der Nordpol, unendliche Weiten, verdammt viel Eis. Als Meteorologe Alexander Nesterov schickt man Euch im Jahre 1968 zu den Überresten des alten Atom-Eisbrechers Nordwind, um dort alles genau unter die Lupe zu nehmen. Und wie für einen Survival-Horror üblich, geschehen alsbald merkwürdige, grässliche Dinge an Bord. Totgeglaubte wandern umher, widerliche Kreaturen starren Euch aus einem Lüftungsschacht entgegen, das Böse schlechthin giert nach Eurem Fleisch. Die klaustrophobisch-engen und sehr dunkel gehaltenen Gänge durchforstet Ihr aus der First-Person-Sicht, mit Blick auf Eure Hände. Löst hier ein kleines Rätsel, zeigt da Euren Überlebenswillen bei einer Kampfeinlage. Mal mit, mal ohne historisch korrekte Schießeisen und Nachladeproblemen.

Blutig wird das gruselige Abenteuer am frostigen Nordpol trotz Zombies nicht: Statt rotem Lebenssaft verliert Euer Alter-Ego Körperwärme, die Ihr an Heizquellen oder ähnlichem auffüllen müsst. Cryostasis gibt Euch zudem noch eine kleine Besonderheit mit auf den Weg: Mittels einer speziellen Fähigkeit, dem mentalen Echo, könnt Ihr Euch in die letzten Erinnerungen eines Toten einklinken und so dessen Handlungen in der Vergangenheit ändern. Was gleichzeitig auch die Abläufe in der Zukunft beeinflusst. Ein Spiel gegen und mit der Zeit.

NecroVisioN

Entwickler: The Farm 51
Genre: First-Person-Shooter
System(e): PC
Release: Herbst 2008
Screenshots zu NecroVision

Nicht minder unheimlich geht es in NecroVisioN zu. Was anfangs wie ein gewöhnlicher First Person-Shooter, angesiedelt im ersten Weltkrieg wirkt, mausert sich schnell zu einem blutigen Überlebenskampf in den unterirdischen Reichen. Vampire und Dämonen kämpfen um die Vorherrschaft und schicken sich an, ihre Schlacht auf der Oberfläche auszutragen. Und Ihr steckt als US-Army Soldat Simon Bunker mitten in dem Geschehen und müsst jedweden Aufstiegsversuch im Keim ersticken.

Alles in allem erstreckt sich die, in einigen Bereichen an Serious Sam erinnernde Hatz über zwölf, laut Aussage „umfangreiche“ Missionen, die Euch sowohl gegen die höllischen Kreaturen als auch die feindlichen Soldaten-Truppen ziehen lässt. Mit dabei sind außerdem diverse Boss-Begegnungen sowie ein Repertoire aus 18 authentischen WW1-Waffen und mystischen Totmachern. Nebst der Story beinhaltet NecroVision einen Multiplayer für bis zu 16 Spieler. Drei Modi auf sechs Karten sind verfügbar: Deathmatch, Teamdeathmatch und Capture the Artefact.