Grand Theft Auto IV
Wer wird denn da neidisch sein?
Neid ist so ein hässliches Wort. Trotzdem beschreibt es treffend das Gefühl, das mich überkam, als ich beim letzten Besuch den Rockstar Jungs beim Grand Theft Auto IV-Spielen zusah. Als echter Profi ließ ich mir natürlich nichts anmerken und schluckte den Drang einfach hinunter, ihnen das Pad aus der Hand zu reißen.
Doch als ich sie mir vor der geplanten Hands-On-Session noch „etwas zeigen“ wollten, platzte mir fast der Kragen. So kurz vorm Ziel machte ich gute Miene zum bösen Spiel und ließ die 20-minütige Bootsfahrt über mich ergehen, ohne die Stimme zu erheben, hektisch auf den Controller zu starren und hysterisch „Ich will, Ich will“ zu rufen.
Als ich dann endlich am Times Square aka Star Junction das Joypad in die Hand bekam, öffnete sich mir eine gigantische Welt, die den Begriff Open World mit dem Attribut „realistisch“ verknüpft. Von dampfenden Gully-Deckeln und einem nahezu perfekten Tag-Nacht-Wechsel, über lästige Fliegen, die einen Mülleimer umkreisen und Bauarbeiter, die gerade eine Straße aufreißen. Bis hin zu Tausenden Zeilen Text, die man an der Straße im Vorbeigehen aufschnappt sowie Hunderten individuellen Fußgängern, wurde ich für 2 Stunden in eine lebende, atmende Welt eingesogen, die ich Euch zur Abwechslung mal etwas anders präsentieren möchte.
Schließlich ist Grand Theft Auto IV wie gesagt ein wirkliches Open World Spiel und hat wenig mit der linearen Spielerfahrung von anderen Titeln zu tun. Stattdessen bietet es jederzeit Dutzende Aufgaben und Nebentätigkeiten, die den roten Faden der Geschichte oft in den Hintergrund drängen. Gerade zu Beginn ist man erst einmal damit beschäftigt, die Welt zu entdecken und Grenzen auszutesten. Die Jungs von Rockstar mussten mich zum Teil fast zwingen, Aufträge anzunehmen, so sehr war ich mit Niko und seiner Umgebung beschäftigt.
Um Euch also nicht mit meinen zwei Dutzend Versuchen, Niko so weit wie möglich aus dem Auto zu schleudern, einen besonders hohen Fahndungslevel zu erreichen oder schlicht Autos zu klauen, auf den Keks zu gehen, gibt es diesmal schöne Infohäppchen für den Hunger zwischendurch. Also viel Spaß auf einer fröhliche Entdeckungsreise durch die Welt von Niko Bellic und die Abgründe einer Testerseele – passend dazu könnt Ihr natürlich auch die letzte Vorschau durchlesen, in der wir in einer ähnlich vollendeten Version ein paar spannende Missionen erleben durften, die es diesmal nicht zu sehen gab.
Eine Bootsfahrt, die ist lustig...
Um mir ein Gefühl für die Größe der Spielwelt zu vermitteln, entführte mich Rockstar erst einmal auf eine Patrouillenboot der Küstenwache. An der Flußmündung zwischen Broker und Algonquin hüpfte das Schlauchboot sanft auf dem Wasser, während sich unser Held an das Steuer wagte.
„Je nach Wetterlage und Position verändert sich der Wellengang.“, erzählt stolz der Pressesprecher, während in meinem Kopf alles auf „Will selbst spielen“ steht. Langsam gibt er Gas und das Schlauchboot hüpft über die wirklich schicken Wassermassen und lässt Gischt in die Kamera fliegen. Als langsam die ersten Hochhäuser vorbei rauschen, versuche ich noch ein paar Details aus meinen Gastgebern herauszulocken.