War Leaders: Clash of Nations
Der lange Weg zum Sieg
Von wegen, den Publishern geht die Meinung von Journalisten am Allerwertesten vorbei: Da habe ich mich bei meiner letzten Vorschau zugegebenermaßen recht harsch über das Logo des Runden-Echtzeitstrategie-Mischlings War Leaders ausgelassen und schon wird noch mal Hand angelegt.
Das Endergebnis ist dank dem eher naheliegenden Namen zwar keine Ausgeburt an Kreativität, aber sieht deutlich professioneller aus als das Original. Auch sonst haben die Entwickler die Zeit genutzt und viele nervige Bugs aus der alten Version entfernt. Doch leider gibt es ein paar Macken, die es wohl auch bis in die Vollversion schaffen, aber erst einmal der Reihe nach.
Beim letzten Mal war spätestens nach 10 Minuten Spielzeit Schluß. Der Titel rauschte bei jedem Echtzeitkampf ins Betriebssystem und ermöglichte nur einen kurzen Ausblick auf dieses enorm wichtige Feature. Diesmal lief die Geschichte schon deutlich länger und wir konnten uns einen guten Eindruck von den Gameplay-Mechaniken machen.
Als Startland für die Weltkriegs-Kampagne wählten wir zur Abwechslung die USA und ihren Staatenlenker Roosevelt. Weitab von den anderen Kriegsparteien fällt der Einstieg auf dem amerikanischen Kontinent deutlich leichter, weil es keine direkte Konkurrenz gibt. Um schnell ins Spiel zu kommen, startete unsere Partie mit der höchsten historischen Genauigkeit und dem Angriff auf Pearl Harbor.
Die USA hatten zu diesem Zeitpunkt schon eine recht große Seestreitmacht aufgebaut und das Land auf den Krieg vorbereitet. Um eine der frisch integrierten Seeschlachten zu starten, sammelt Ihr Eure Flotte per Drag & Drop und attackiert zum Beispiel die Japaner mit einer einfachen Angriffsbewegung. Bevor die Truppen aktiv werden und die Schlacht beginnt, dürfen alle Kriegsparteien aber noch einmal einen Zug auf dem gewaltigen Globus machen.
Dann war es endlich so weit: Ein Bildschirm zeigte mir meine militärische Überlegenheit und ich konnte bestimmen, ob ich wirklich angreifen möchte oder zum Rückzug blase. Nach dem Angriffsbefehl zoomte die Perspektive näher heran. Meine Schiffe und U-Boote feuerten aus allen Rohren. Schon nach der ersten Salve standen die Zeichen auf Sieg. Der Gegner war geschlagen und ich konnte schon mal feiern gehen.
Leider machte ein Absturz kurz danach ein Strich durch die Welteroberungsrechnung. Statt einem erfolgreichen Angriff auf die erste Inselgruppe im Pazifik, werden wir vom Vista-Taskmanager überrascht. Laut Publisher TGC sind die Inseln noch nicht in das Spiel integriert. Also nochmal alles von vorne und diesmal ins heiß umkämpfte Europa.
Als Partei habe ich diesmal erneut Deutschland gewählt, das in der deutschen Version von Ersatz-Führer Reinhold Tessler gelenkt wird. Bei der historischen Genauigkeit einen früheren Zeitpunkt gewählt und erst einmal in Ruhe Forschungseinrichtungen bauen können.
Wie bei ähnlichen Titeln ist die Forschung auch hier von entscheidender Bedeutung. Mein erstes Ziel waren fortgeschrittene Panzer, die ich über die Weiterentwicklung von Legierungen erzielte. Für die Entwicklung verwenden die sechs Kriegsparteien übrigens alle den gleichen Techtree. Die daraus entstehenden Einheiten unterscheiden sich aber gewaltig. Während zum Beispiel die USA vor allem auf billige Masseneinheiten setzt, sorgen schon wenige deutsche Panzer bei den Gegnern für enormes Kopfzerbrechen.
Leider machte sich ein kleines Problem bemerkbar, das es im fertigen Spiel hoffentlich nicht geben wird: Der für die schweren Panzer notwendige Rohstoff Mangan war auf der gesamten Weltkarte nicht zu finden und auch die anderen Kriegsparteien konnten die Ressource nicht liefern. Gott sei dank konnte ich kurze Zeit später etwas Chrom auftreiben und so endlich ein paar Königstiger bauen, die ich für meinen Überfall auf Frankreich dringend benötigte.