Pro Evolution Soccer 2009
Der König des Gameplay
Update: Lest auch unseren Test zu Pro Evo 2009.
Im vergangenen Jahr musste Konamis Pro Evolution Soccer eine Menge Kritik einstecken, weswegen die Macher für 2008 eine radikale Überarbeitung versprachen. Anhand einer Preview-Version durften wir uns nun selbst davon überzeugen, ob hinter diesen großen Worten auch handfeste Taten stecken. Aber so viel schon mal vorweg: Auch Pro Evolution Soccer 2009 ist nicht perfekt.
Herzstück der diesjährigen Version ist der neue „Become a Legend“-Spielmodus, quasi das Gegenstück zu „Be a Pro: Seasons“ aus FIFA 09. Als erste Aufgabe steht dabei die Erstellung eines eigenen Kickers auf dem Programm, den man anhand mehrerer Parameter im Aussehen individuell den eigenen Wünschen entsprechend gestaltet. Sogar spezielle Künstler- oder Spitznamen auf dem Trikot, die nicht dem eigentlichen Nachnamen entsprechen, eigene Soundfiles, Trikots oder Klubwappen sind möglich.
In den jeweiligen Partien kontrolliert man dann einzig und alleine seinen erschaffenen Kicker, fordert Pässe an, dribbelt durch den Strafraum oder hält gegnerische Stürmer vom eigenen Tor fern. Je nachdem, wie man sich in den Partien schlägt, verdient der eigene Akteur Erfahrungspunkte und verbessert so mit jedem Match seine Leistungen. Bei entsprechenden Erfolgen melden sich immer wieder neue Vereine, die den eigenen Spieler unter Vertrag nehmen möchten. Man hat aber natürlich auch die Möglichkeit, bei seinem aktuellen Arbeitgeber zu verbleiben.
Der Weg ist allerdings nicht nur nach oben hin offen. Wer keine ansprechenden Leistungen bringt, landet mitunter sogar für mehrere Spiele auf der Ersatzbank oder muss zu einem weniger attraktiven Verein wechseln. Insofern sollte man sicher besser immer ordentlich anstrengen, denn wer will schon das Match von außen betrachten, wenn er auch auf dem Feld rumlaufen könnte?
Leider wirkt „Become a Legend“ aber nicht ganz so dynamisch und fließend wie das FIFA-Gegenstück, was vor allem an der Kameraperspektive liegt. Zwar stehen mehrere zur Verfügung, aber wirklich perfekt ist keine davon. FIFA löst das besser. Alleine schon die Verfolgersicht á la Gears of War trägt ihren Teil dazu bei, dass man sich mittendrin im Geschehen fühlt. Des Weiteren ist die Passanforderung in „Become a Legend“ ein kleines Stückchen umständlicher. Hier muss man gleich zweimal den rechten Trigger betätigen, damit die Teamkameraden einen bevorzugt behandeln. Gerade die Abstimmung mit dem Sprint – der eine Taste darüber liegt – ist somit komplizierter als in FIFA, wo lediglich eine kurze Betätigung eines Buttons dazu benötigt wird.
„Become a Legend“ steht übrigens auch in einer Onlinevariante zur Verfügung. Diese hört auf den Namen „Legends“ und lässt die Teilnehmer mit ihren erstellten Kickern online gegeneinander antreten, damit sie ihre Fähigkeiten gegen menschliche Gegner unter Beweis stellen können. Gewissermaßen der ultimative Härtetest, nachdem man gegen den Computer alle Gegner vom Platz gefegt hat.
Ein weiterer Kritikpunkt ist der Schiedsrichter. Ja, richtig gehört. Der Unparteiische pfeift nämlich gerne mal ein Stück zu kleinlich und unterbricht die Partie, und damit gleichzeitig auch den Spielfluss, selbst bei kleineren Schubsern oder Treffern am Bein eines Spielers. Und das, obwohl die davon betroffenen Kicker durchaus noch in der Lage wären, ihren Weg mit dem Ball fortzusetzen. Passiert in der Realität zwar auch manchmal, aber nicht so oft wie hier.