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PS3: Home, Game 3.0 und LittleBigPlanet

Alle Details aus Phil Harrisons GDC-Rede

Sony hatte es in der letzten Zeit nicht gerade einfach. Giant Enemy Crabs. Riiiiiiidge Racer. Der Preis. Release-Verschiebung in Europa. Probleme mit der Abwärtskompatibilität. Die Führungsriege äußerte sich negativ. All das führte zu massivem Schaden für ihre Reputation.

Es scheint, dass sich Sony derzeit in einer Zwickmühle befindet und die nächsten Wochen und Monate entscheidend sein werden. Jetzt ist die richtige Zeit, um zu zeigen, was die PlayStation 3 genau kann und warum wir dafür 599 Euro ausgeben sollen.

Wenn man Phil Harrisons GDC-Ansprache betrachtet, dann haben sie’s verstanden. Seine Rede beginnt um 10:30 Ortszeit in San Francsico, aber er gab gestern Nacht einen vollständigen Vorbericht auf einem speziellen Event vor ausgewählten Journalisten. Dort enthüllte er die neue Vision für die PlayStation 3. Und das, was Sony „Game 3.0“ nennt.

Um es kurz zu machen: Es handelt sich um User-generierte Inhalte. Sony möchte, dass die Spieler ihr eigenes „PS3-Erlebnis“ erschaffen und modifizieren. Laut Harrison liegt der Fokus darauf, „die Konvergenz der Technologien zu nutzen - von Breitband und Video-Chat bis zu Supercomputer-Prozessoren, um das Spielen interaktiver und dynamischer zu gestalten, als es jemals zuvor gewesen ist.“

Vielleicht mit anderen Worten: MySpace und YouTube haben viel Geld verdient, jeder liebt das Internet und die PS3 ist ziemlich schnell. Jetzt haben sie die richtigen Ideen, um all das zusammenzubringen und potentielle Käufer von ihrem Produkt zu überzeugen.

Die Lounge ist der zentrale Treffpunkt und Startpunkt von Home.

Der Kern dieser Vision wurde bereits von unserem alten Freund, dem „Internet“, enthüllt und von Harrison gestern Nacht bestätigt. Es ist PlayStation Home - eine neue Echtzeit-Netzwerk-3D-Community, in der man mit anderen kommunizieren, interagieren und Online-Spiele bestreiten kann.

PlayStation Home wird kostenlos im PlayStation Store erhältlich sein. Mit Home kann man einen eigenen 3D-Avatar erstellen. Zur Verfügung stehen eine große Anzahl an Körperteilen, Hautfarben, Alter, Klamotten und Accessoires. Es ist also Nintendos Mii-System nicht unähnlich – aber es stehen deutlich mehr Optionen zur Auswahl. [VIDEO]

Man bekommt außerdem eine virtuelle Wohnung spendiert. Ein modernes, schlichtes Apartment im Ikea-Stil. Und es kann modifiziert werden. Harrison demonstrierte, wie man jegliche Inhalte, die sich auf der Festplatte befinden, nutzen kann. Zum Beispiel lässt sich ein Foto des eigenen Gaming-Clans an die Wand hängen, Trailer lassen sich auf dem virtuellen Fernseher abspielen und man kann sich seine MP3s auf der Stereoanlage anhören. Zudem ist es möglich, spezielle Inhalte, wie etwa ein Resistance: Fall of Man-Wallpaper, herunterzuladen.

Kleidung und Gesichtszüge jeder Person können modifiziert werden. Mit Millionen möglicher Kombinationen.

„Es ist Deine Wohnung, also machst Du die Regeln“, erklärt Harrison.

Und dann wäre da noch die Hall of Fame, ein spezieller Raum, in dem man seine 3D-Trophäen präsentieren kann, die man durch das Lösen von Aufgaben in Spielen erhält. Dabei handelt es sich nicht unbedingt um Trophäen im klassischen Sinn. In Harrisons Präsentation wurden zum Beispiel riesige Loco Roco- und Killzone-Charaktere in Glas-Vitrinen gezeigt.

Man kann sich auch die Trophäen von Spielen ansehen, die man noch nicht besitzt. Diese werden in einer Reihe dargestellt und reichen so weit, wie man eben in einen riesigen virtuellen Raum hineinschauen kann. Um es besser zu veranschaulichen: Stellt Euch einfach den Senat in Star Wars Episode I vor.

Freunde können ebenfalls in das eigene Apartment eingeladen werden. Dann können sie sich die Trophäen ansehen, die Wohnung unter die Lupe nehmen, Inhalte lassen sich austauschen und man kann zusammen Online-Spiele zocken. Kommuniziert wird über Textfenster, Audio oder Video. Emotionen drücken die Avatare über Animationen aus.

Es gibt auch weitere Gegenden außerhalb des Wohnbereiches, die man über die Weltkarte erreicht. In der aktuellen Version enthielt diese Icons, die den virtuellen Platz der Entwickler, Publisher oder spezifischen Spiele repräsentierten. Aber für die Zukunft soll es noch größere Pläne geben.

Der 'Home Space' ist das private Apartment, in das man Freunde einladen kann. Diese Wohnung kann mit Upgrades, wie luxuriösen Möbeln sowie eigenen Bildern und Videos versehen werden.

„Wir erwarten, dass es sich nicht nur um Inhalte von Sony und nicht allein um Spiele-Inhalte dreht, sondern um ein wesentlich größeres Netzwerk.“, äußert Harrison. „Nach und nach erwarten wir, das auf Firmen außerhalb des Spiele-Geschäfts auszuweiten. Man kann sich also vorstellen, den ‚Platz‘ einer berühmten Getränkefirma, eines coolen Klamotten-Designers oder eines Musik-Labels zu besuchen. Oder sogar den eines Versand-Händlers, eines Magazins oder einer Website.“

„Wir glauben, dass das ein sehr guter Weg ist, Community nicht nur für Spiele, sondern auch für andere Formen des Lifestyles und Entertainments anzubieten – und das alles rund um die PlayStation 3.“

Harrison beendete den ersten Teil seiner Rede mit der Enthüllung, dass sich Home momentan in der geschlossenen Beta-Phase befindet. Eine öffentliche Beta soll im April starten. Der globale Launch steht für den Herbst an.