PSP 2008: Gimmick-Rummel
Gadgeteria statt Spielefeuerwerk
Die PSP hatte es vom Start weg nicht einfach. Während auf dem Nintendo DS mit frischem Gameplay und neuen Spielmechaniken ständig die Zielgruppe erweitert wurde, bot die tragbare Playstation vor allem klassische Videospielkost. Anfangs gab es nur halbherzig produzierte PS2-Umsetzungen und viel zu viel Hardcore-Kram, um sie neuen Spielern schmackhaft zu machen. Ein Trend, der sich leider auch 2008 fortsetzen wird und den einen oder anderen ambitionierten PSP-Besitzer die Tränen in die Augen treibt. Während also die Gadget-Abteilung glüht und die PSP sich nach und nach in eine multimediale Kommunikationszentrale verwandelt, brennt der Software-Support eher auf Sparflamme.
Dennoch gibt es Hoffnung: Zwischen den Unmengen an 0815-Titeln zeigen sich 2008 auch ein paar hervorragende und zudem exklusive Juwelen, die nicht zu den langweiligen PS2-Umsetzungen gehören. Einige Titel wie Patapon wirken sogar phänomenal und Crysis Core: Final Fantasy VII hat nicht umsonst in Japan einen PSP-Boom hervorgerufen. Und am Ende wird es spätestens Kratos richten, der mit seiner PSP-Umsetzung Sonys Handheld zumindest technisch an seine Grenzen bringen wird.
Und falls dieses kleine, aber feine Software-Lineup keine Begeisterungsstürme auslöst, habt Ihr zumindest noch die reichhaltige Gadget-Liste, die - wie erwähnt - Eure PSP in ein wahres Kommunikationsmonster verwandelt. Also Ihr PSP-Interessierten, lehnt Euch zurück und genießt die Show.
Patapon
In einem Meer von mittelmäßigen PS2-Umsetzungen und handfesten Action-Titeln ragte Loco Roco im letzten Jahr wie ein Fanal der guten Laune und Leichtigkeit empor. Mit viel Humor und Sinn für Design legten die Japaner der Sony Studios ein einmaliges Stück Software hin, das selbst vergleichbaren DS-Titeln in punkto Charme den Schneid abkaufen konnte. Da ist es nur allzu verständlich, dass bei der Ankündigung eines neuen Titels die Freunde der surrealen Unterhaltung hellhörig wurden.
Doch statt dem erwarteten zweiten Teil flimmerten skurrile Videos über eine ganzen Horde von laufenden Augäpfel über den Bildschirm, die zu durchgeknallten Scherenschnittkämpfen immer wieder Patapon riefen. Angetrieben durch rhythmisches Knopfdrücken ziehen die zweibeinigen Sinnesorgane durch eine zweidimensionale Welt und bekämpfen mit allerlei Waffen ebenso durchgeknalltes Getier. Ganz wie bei einem Echtzeitstrategiespiel setzt sich dabei ein Trupp aus Nah- und Fernkämpfern zusammen. Ausgestattet werden diese so genannten Patapons mit Waffen und Schilden, die ihre unterschiedlichen Attribute verstärken.
Auf dem Bildschirm entsteht dadurch ein surreales Ballet, das an Originalität wohl kaum noch zu übertreffen ist. Das stimmige Design und der innovative Ansatz machen auf jeden Fall schon Lust auf mehr, wie es spielerisch aussieht, steht momentan noch in den Sternen. Angesichts der Klasse von Loco Roco müsst Ihr Euch aber keine Sorgen machen und könnt freudig diesem abgedrehten Leckerbissen entgegen blicken.
Voraussichtlicher Release: Im Februar
God of War: Chains of Olympus
Schon das erste God of War brachte die Playstation 2 mit allerhand Spezialeffekten und hochaufgelösten Texturen bis an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit. Ein Anspruch, dem mit dem noch gewaltigeren Nachfolger genüge getan wurde und das sich auch das Readyatdawn-Studio für die PSP-Version auf die Fahne geschrieben hat. Als ersten Titel werden sie deswegen den 333 Mhz-Modus der PSP nutzen, der die Geschwindigkeit des Handhelds erhöht und damit eine aufwändigere Optik ermöglicht. Leider verkürzt diese Maßnahme die Akkulaufzeit, doch wärt Ihr nicht bereit diesen Wermutstropfen zu akzeptieren, um Grafik auf PS2-Niveau geliefert zu bekommen?
Zumindest auf den ersten Bildern macht Kratos auf der PSP eine herausragende Figur. Gigantische Gegner, brachiale Angriffe und das bewährte Gameplay wird auch die Handheld-Episode zu einem Ausnahmetitel machen, der dank der übersichtlichen Steuerung auch noch hervorragend auf Sonys Prachtriegel passt. Dabei hat Kratos nichts von seiner göttlichen Move-Palette eingebüßt. Erfahrene PS2-Krieger können sofort loslegen und die Gegner zu handlichen Schaschlikspießen verarbeiten.
Gleich im Demo-Level, in dem es eine griechische Stadt vor einer persischen Armee samt gewaltigem Basilisken zu beschützen gilt, warten mehrere Zwischenbosse auf unseren mythischen Kämpfer. Bemerkenswert war hier eine Szene, in der Kratos einem gigantischen Zyklopen gegenüber steht. Gerade als er aber seinen ersten Schlag machen möchte, bricht der besagte Basilisk durch die Wand und frisst ihn vor Euren Augen. Nun steht Ihr statt einem drei Meter großen Monster einem Giganten mit locker 30 Meter Schulterhöhe entgegen, den Ihr nur mit Euren Klingen und Eurer Körperkraft niederringen müsst. Das sind genau die meisterhaft inszenierten Schlachten, Quicktime-Events und Story-Sequenzen, die auch aus Chains of Olympus ein einmaliges Action-Erlebniss machen werden.
Voraussichtlicher Release: Im Frühling