Rayman Origins - Test
Die Wurst Gottes
Da offenbart das eigentlich sehr gelungene Leveldesign dann auch manchmal kleine Schwächen. Manch eine Passage fühlt sich in der vollen Vier-Spieler-Runde etwas beengt an, in anderen wirkt ein kleiner Solo-Charakter dagegen fast ein wenig verloren. Ganz so rund wie Marios flotter Vierer kommt der neue Rayman nicht zusammen, aber gegen den Klempner den zweiten Platz zu belegen, das ist alles andere als eine Schande, zumal Ubisofts Strahlemann Nintendos latzbehosten Schnauzbart in Sachen Präsentation locker in den Schatten stellt.
Schade nur, dass Ubisoft auf den HD-Konsolen auf Online-Unterstützung verzichtet hat. Klar, die größte Gaudi habt ihr zu viert auf der Couch, aber nicht immer hat man die Bude voll mit potentiellen Globoxen und Kleinlingen, da wäre ein wenig Online-Gehopse schon eine willkommene Alternative gewesen.
Genau wie Meister Mario hat auch der gute Rayman einen ordentlichen Schwierigkeitsgrad im Gepäck. Kommt ihr durch die erste Welt noch recht locker durch, so zieht der Schwierigkeitsgrad schon in der musikalischen Didgeridoo-Wüste ganz ordentlich an und bringt Solisten wie Teamspieler durchaus mal ins Schwitzen. Netterweise verzichtet Ubisoft bei Raymans neuestem Abenteuer auf eine Lebensanzeige und geht damit einen Schritt weiter als die Nintendo-Kollegen, die auch bei Marios jüngstem Ausflug noch am Lebenszähler festhalten.
Für Motivation sorgt hier vor allem eure immer in regelmäßigen Abständen wachsende Manöver-Palette: Könnt ihr anfangs gerade einmal laufen und springen, so kommen bald nützliche Offensivmanöver oder der praktische Haar-Propeller ins Spiel - je weiter ihr in Raymans neues Abenteuer vordringt, desto flexibler werden eure schrägen Helden.
Das ist auch gut so, denn die Levels selbst sind recht durchdacht entworfen, clever aufgebaut und bieten immer wieder versteckte Ecken in denen es etwas zu entdecken gibt. Am größten ist die Freude, wenn ihr einen Käfig voller Lums findet. Die nehmen hier die gleiche Rolle wie die großen Sterne bei Super Mario Galaxy ein und werden benötigt, um höhere Levels zu erreichen und neue Figuren frei zu schalten.
"Nehmt euch so viel Zeit wie ihr wollt und lasst euch ausgiebig ablenken - denn selten sah ein Videospiel so fantastisch aus wie Raymans jüngstes Abenteuer."
Geht also ordentlich auf die Suche, es lohnt sich. Und wenn ihr da schon auf der Suche seid, dann lasst euch nicht zu sehr von Rayman Origins' Äußerlichkeiten ablenken... obwohl... nein, ich nehme das zurück. Nehmt euch so viel Zeit wie ihr wollt und lasst euch ausgiebig ablenken - denn selten sah ein Videospiel so fantastisch aus wie Raymans jüngstes Abenteuer.
Beeindruckende Grafik, die bieten viele Spiele. Batman: Arkham City sieht verdammt beeindruckend aus. Gears of War 3 ebenfalls. Doch Rayman Origins, das fällt in eine etwas andere Kategorie. Rayman Origins ist einfach... schön. Mehr als das... es ist sicherlich eines der schönsten Spiele aktuell. Anstatt Zillionen von Polygonen herumzuwuchten und den aus dem letzten Loch pfeifenden Prozessor mit modernsten Mappern und Shadern zu knechten, setzt Rayman Origins auf interessante Art von technischem Understatement.