Rayman Origins - Test
Die Wurst Gottes
Das Spiel ist technisch absolut gekonnt und raffiniert gemacht, trägt das aber nicht wie manch ein Konkurrenztitel vor sich her. Stattdessen wirkt Rayman Origins allen voran auf Standbildern wie ein ganz klassischer 2D-Titel. Zugegeben, ein sehr detaillierter und ausgesprochen liebevoll gezeichneter 2D-Titel, aber dennoch eben der Anhänger einer Strömung, die man nicht sofort mit technischen Spitzenleistungen assoziiert.
Doch seid ihr erst einmal im Spiel, dann sieht die Sache gleich ganz anders aus. Immer wieder erkennt ihr das subtile Spiel mit der Perspektive. Erstaunt stellt ihr fest, dass die Welt von Rayman, Globox und Co. so dynamisch ist, wie es eine für gewöhnlich statische 2D-Welt eigentlich gar nicht sein dürfte. Ähnlich wie bei Nintendos polygonalem Gorilla-Spaß Donkey Kong Country Returns ist auch Raymans Welt ständig in Bewegung. Das Land hebt und senkt sich, herrlich animierte Wasserfälle stürzen zu Boden und bildschirmfüllende Bosse stellen sich euch butterweich animiert in den Weg - ein Fest für die Augen.
Gut, kritische Naturen mögen jetzt anmerken, dass sich Rayman Origins nach der einfach unfassbar schönen ersten Welt grafisch ein klein wenig erdet. Auch spätere Welten sind herrlich gezeichnet, haben aber nicht mehr ganz so den visuellen Wumms des satt-grünen Waldes, in dem Rayman, Globox und Co. ihren grotesk witzigen Hüpf-Ausflug beginnen. Oder liegt es vielleicht eher an mir und ich hab mich einfach nur an diesem Punkt schon an die Grafikpracht gewöhnt? Nun, sagen wir es doch so: Für sich alleine gesehen sind die späteren Welten schön gezeichnet und gestaltet. Nur ist die Erste eben noch ein Stück schöner.
"Kritische Naturen mögen jetzt anmerken, dass sich Rayman Origins nach der einfach unfassbar schönen ersten Welt grafisch ein klein wenig erdet."
Tja, was ist da noch hinzuzufügen? Rayman Origins spielt sich sehr gut, sieht wundervoll aus, ist extrem witzig und lockt dazu noch mit einem manchmal etwas hektischen, aber allemal unterhaltsamen Vier-Spieler-Modus. Gut, die Levels sind nicht immer so clever aufgebaut wie die von Kollege Mario, fordern aber stets mit clever platzierten Gegnern, sauber ausgeknobelten Plattform-Sequenzen und zahlreichen Geheimnissen eure Fingerfertigkeit ebenso wie eure Auffassungsgabe. Und die Sache mit der fabelhaften Grafik ist ja nun auch nicht wirklich zu verachten.
Wer also 2009 New Super Mario Bros, Wii und 2010 Donkey Kong Country Returns verschlungen hat (oder gar in Ermangelung einer Wii unter dem heimischen Fernseher auf die Hüpf-Granaten verzichten musste!), der kann dieses Jahr guten Gewissens zu Raymans Rückkehr greifen. Solisten werden mindestens zehn Stunden lang genauso toll unterhalten wie die bis zu drei teamfähigen Mitspieler, wenngleich die leider zwingend neben einem auf der Couch sitzen müssen, was in der heutigen Zeit irgendwie unverständlich ist. Also, lasst euch demnächst nicht lumpen und greift zu! Die grinsende Wurst erwartet euch..!
Rayman Origins erscheint am 25. November 2011 für Xbox360, PS3 und Wii.