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Red Faction: Guerilla

Happy Abrisskommando

Mit einem satten Krachen trifft der Energie-geladene Vorschlaghammer (Nein, kein Vogelstrauß-Hammer) die harte Betonwand und reißt einen dicken Brocken aus dem massiven Fundament. Die letzte Verbindung der tragenden Konstruktion wird weggerissen und das Gebäude beginnt zu zittern. Langsam neigt sich der massive Turm, fällt in Zeitlupe und zerlegt sich beim Auftreffen auf den sandigen Marsboden mit infernalischen Getöse durch das eigene Gewicht.

Wellen der Befriedigung machen sich breit und ein dickes Grinsen zeugt vom Spaß am Abrisskommando. Wie es sich für große, leicht grenzdebile Jungs gehört, stößt die versammelte Journallie, samt meiner Wenigkeit, zufriedene Lacher aus, als sie das erste Mal die prächtige GeoMod-Engine 2.0 in Aktion erlebt.

Red Faction Guerilla hat schon nach den ersten Spielminuten sein Ziel erreicht. Mal ganz abgesehen von der technischen Brillanz hinter dieser ungewöhnlichen Physik-Simulation, befriedigt das statisch-korrekte Zerlegen der Bauwerke einfach das männliche Grundbedürfnis nach sinnloser Zerstörung.

Dass der Titel auch noch unserem staubigen Nachbar-Planeten alle Ehre macht und als echtes Sandbox-Spiel daherkommt, ist da nur das Sahnehäubchen auf der Gameplay-Sacher-Torte. Lange gab es ja nur zusammenfallende Häuser, ein etwas krudes Charakter-Design und geschönte Artworks zu sehen. Fast 5 Jahre war dieser ambitionierte Titel in der Entwicklung und bereitete den Entwicklern so einiges Kopfzerbrechen.

Zerstörungs – Trailer

Die Level-Designer mussten sogar Nachhilfe in Statik nehmen, weil die nagelneue Technologie nur glaubwürdige Bauwerke erlaubt. Umso besser, dass man diesmal endlich selbst Hand anlegen und sich stundenlang in einer fast finalen Vorschau-Version herumtreiben durfte.

Eingepfercht in eine wunderschöne Location im sonnigen London, pünktlich zum G20-Gipfel und gegenüber dem Wohnsitz der amerikanischen Delegation, führte uns Producer Rick White in einer ersten Präsentation durch die überraschend abwechslungsreichen Landschaften der umgeformten Mars-Oberfläche. Red Faction: Guerilla schließt dabei praktisch nahtlos an die beiden Vorgänger an, verlegt den Shooter aber in die Third-Person-Perspektive und befördert das lineare Gameplay in ein Open World Szenario.

Die ehemaligen Befreier der EDF (Earth Defense Force) sind nach Unterstützung der Red Faction-Bewegung und der Vernichtung der Ultor Corporation inzwischen zu unbarmherzigen Unterdrückern geworden. Mit Erschießungs-Kommandos versuchen sie das Minen-Personal und seine Angehörigen im Zaum zu halten. Ein sinnloses Unterfangen, denn die Rebellen-Organisation greift auch diesmal ein, um die Mars-Bevölkerung zu beschützen.

Boom!

So denkt sich Bergbau-Experte und Hauptdarsteller Alec Mason nichts Böses, als ihn sein Bruder Steve auf den roten Planeten lockt. Anfangs verdingen sich die beiden Brüder noch als Schrottsammler. Mit dem ikonographischen Energie-Vorschlaghammer und fernzündbaren Sprengladungen zerlegen die Brüder aus der Third-Person-Pespektive leerstehende Gebäude und sammeln übrigegebliebene Rohstoffe ein, die auch als Währung fungieren.

Vergeblich versucht der Red Faction Aktivist, seinen Verwandten von der Sache der Rebellen zu überzeugen. Erst als eine EDF Patrouille Steve tötet und Alec auf der Fahndungsliste steht, bleibt ihm nichts anderes übrig, als sich der Sache der Rebellen anzuschließen. Sein Ziel ist klar definiert: Gemeinsam mit seinen Mitverschwörern muss er die EDF-Truppen aus fünf thematisch unterschiedlichen Arealen vertreiben und so den Mars seinen Bewohnern zurückgeben.

Kein einfaches Unterfangen, schließlich verfügen die etwas langweilig designten Feinde über ein ansehnliches Arsenal, dem Alec anfangs nur seinen Hammer, ein Sturmgewehr und ein paar Sprengladungen entgegensetzen kann. Doch mit jeder erfüllten Aufgabe, jeder bestandenen Nebenmission und jedem befreiten Terrain werden neue, schlagkräftigere Schießprügel freigeschaltet, die Ihr mit den erkämpften Rohstoffen bei der Technikerin Sam in den Safe Houses erstehen könnt und sich wunderbar Gegner und Gebäude umdekorieren lassen.