Red Orchestra 2, Royal Quest, Death to Spies 3
Das 1C-Lineup für 2011 (Red Orchestra 2! Diesmal wirklich!)
Royal Quest
MMORPG / PC / 2012
Super, was Neues von den Machern der von mir so geliebten King's-Bounty-Reihe. Oh, ein MMORPG-Dungeon-Crawler. Ich gebe zu, hier siegt am Ende die Enttäuschung darüber, dass kein neues King's Bounty gezeigt wurde – zumindest wurde es mit einem losen Wort angekündigt, aber weder ein Was noch ein Wann kamen dazu, also abwarten. Doch nach einer schnellen Runde muss ich darüber hinaus noch eine weitere Frage stellen: Was genau definiert Royal Quest eigentlich?
Sicher, es sieht gerade vom Charakterdesign her sehr witzig aus. Wir haben eine verrückte Alice, seltsame, kartenspielende Steampunk-Roboter und den dreistesten Chocobo-Klau, den man je irgendwo sah, aber das war es auch schon. Das lag aber auch sicher mit an der spielbaren Build, der nichts von den angekündigten oder zumindest im Halbsatz angesprochenen Dingen zeigte.
Damit meine ich nicht die Pets, die gibt es überall. Die Umwandlung von Monster-Karten, die diese fallen lassen, in neue Fertigkeiten, das klingt doch neu. Oder? Nein? Hm, dann nicht. Wie sieht es mit einem eigenen Schloss aus? Das zumindest gibt es nicht zu häufig. Die gute Nachricht lautet wohl, dass bis 2012 noch viel Zeit ist, das Interface auf Russisch lief und ich so bestimmt ein paar coole Features verpasste und dass es sich selbst in dieser halben Stunde als Dungeon Crawler wirklich nett spielte. Erste Einschätzung: Damit kann man seinen Abend verbringen. Mal gucken, ob die Abende in den Plural gehen.
Ghost of Moscow: Death to Spies 3
Spionage-Stealth / PC, Xbox 360/ Anfang 2011
Kommen wir zum Highlight der Show – zumindest für mich. Ich denke, dass jedes Spiel mit dem Kalten Krieg als Hintergrund fast automatisch einen gewissen Bonus bekommen sollte. Es gibt kaum eine spannendere Episode in der jüngeren Geschichte und Ghost of Moscow: Death to Spies 3 könnte dem gerecht werden. CoD: Secret Ops war billig bis mittelmäßig furchtbar, wenn es um die Umsetzung der Atmosphäre ging, aber wahrscheinlich liegt das schlicht am Genre.
Ghost of Moscow dagegen setzt auf die Hitman-Schiene. Ihr habt ein gut gesichertes, schwer erreichbares Ziel vor euch und nur in den seltensten Fällen überhaupt wird euch das in diesem Spionage-Thriller weiterbringen.
Drei KGB-Agenten sollen eine Verschwörung aufdecken, was Undercover-Aktivitäten in Europa, Kuba und den USA Mitte der Sechziger erfordert. Und die Betonung liegt auf Undercover. Sobald ihr beispielsweise einen Bereich in einer Botschaft betretet, in dem ihr nichts verloren habt, und man sieht euch, werdet ihr gewarnt und zurückgewunken. Folgt ihr nicht den Anweisungen des Sicherheitspersonals und zieht einfach die Knarre, könnt ihr gleich neu laden.
Stattdessen ist geschicktes Wechseln zwischen den drei Agenten nötig. Die beiden Männer des Teams eignen sich für Kämpfe etwas besser, aber auch die Frau sollte man dabei nicht unterschätzen. Statt aber einfach nur wild zu wechseln, hat jeder in den Missionen seine Rolle. Ihr sollt Fotos in eindeutigen Positionen von einem US-Senator bekommen. Die Rolle der Verführerin übernimmt die Agentin, ihr Kollege baut die Kamera dezent auf – es sind die 60s, die Dinger sind groß –, während euer dritter Mann den Rücken der Aktion freihält.
Wie viele Freiheiten es geben wird, muss sich noch zeigen. Es wäre natürlich fantastisch, wirklich eine Art sehr flexibles Hitman-Setting mit Tonnen von Möglichkeiten in der Umgebung zu haben, aber ich fürchte, es wird etwas deutlicher vorgegeben sein. Grafisch machte sich das letzte Jahr Entwicklung bei dem Spiel deutlich bemerkbar. Ghost of Moskow wirkt mit einer hellen, klaren Farbpalette gleichzeitig passend und frisch. Da kann man zumindest im Moment noch locker über ein paar Glitches hinwegsehen. Bis zum Release ist es ja noch ein Weilchen.