Remedy über Alan Wake und American Nightmare - Interview
Oskari "Ozz" Häkkine über den Alan Wake, American Nightmare, ob das alles irgendwohin führt und ob die Old Gods of Asgard bereit für ein Konzert sind.
Remedy scheint die Herausforderung zu lieben. Erschien die Xbox-360-Version von Alan Wake praktisch zusammen mit Red Dead Redemption, legt die die PC-Fassung von Alan Wake´s American Nightmare noch etwas höher: War da nicht grad so ein Spiel von Blizzard, das jeder spielt, der etwas mit einer Maus dran hat? Aber zugegeben, beide Spiele könnten kaum unterschiedlicher sein und nach dem PC-Erfolg mit Alan Wake im zweiten Anlauf sieht man die Welt in Finnland wahrscheinlich sowieso wieder etwas gelassener. Darüber und über anderes im Gespräch mit Oskari "Ozz" Häkkine, zuständig für die Franchise Entwicklung bei Remedy:
Nun, ich mag es zwar lieber den Nagel mit dem ersten Schlag auf den Kopf zu treffen, aber das passiert irgendwie selten, jeder Tag ist eine neue Erfahrung und wir werden durch sie immer besser...
Rückblickend auf die Veröffentlichung der Xbox-Version, war das Launch-Fenster schon eine Herausforderung in sich. Wenn ich mich recht erinnere, erschienen sechs große Titel fast am selben Tag. Wir haben in den Charts also so was wie die Silbermedaille gegen Red Dead Redemption, Prince of Persia, Split Second und noch andere geholt, also können wir immer noch ein wenig stolz sein. Aber ja, es war fantastisch Alan Wake auf dem PC zu veröffentlichen, ein Meilenstein, den wir alle bei Remedy unbedingt erreichen wollten und der Empfang auf dieser Plattform war warmherzig trotz aller Herausforderungen. Hut ab an die PC-Spieler.
Schwierigkeiten nicht wirklich, Herausforderungen sicher. Für uns ging es wirklich darum den Ansprüchen an die PC-Version gerecht zu werden. Wir sind im Herzen PC-Spieler. PC-Spiele sind Teil des Vermächtnisses von Remedy und wir wollten sowohl eine Version, die nicht einfach nur die Spieler zufriedenstellt, sondern eine, auf die wir selbst wirklich stolz sein können.
Ah, die alte Nummern-Frage... Ich bin nicht in der Position die genauen Zahlen zu nennen, zumindest zum jetzigen Zeitpunkt, aber ich kann sagen, dass die Entwicklungskosten der PC-Version bereits nach wenigen Tagen wieder eingespielt waren, was natürlich wundervoll ist.
(lacht) Nein. Es gibt zwischen unseren beiden Firmen viel gegenseitigen Respekt. Sie haben uns den Segen für die PC-Version gegeben und wir sind wirklich glücklich darüber.
American Nightmare erscheint ziemlich genau drei Monate nach der XBLA-Version, ich denke das ist eine respektable Zeit für die Umsetzung. Wir haben es einfach nicht schneller geschafft. Inzwischen hat sich Alan Wake insoweit ein wenig zu einer Art Kult-Klassiker entwickelt, als dass Leute, die auf das Spiel stießen, ihren Freunden von der Spielerfahrung erzählen und sie dazu bringen möchten, es auch zu spielen. Deshalb sind die Verkaufszahlen auch sehr gleichbleibend. Es ist zwar eher ein langsamer Brenner aber ein sehr beständiger, was uns sehr entgegenkommt. American Nightmare wurde ebenfalls sehr gut aufgenommen, es war Teil der Microsoft House Party-Kampagne und das war natürlich ein ordentlicher Boost. Ich bin gespannt, wie die PC-Spieler darauf reagieren. Es ist deutlich günstiger, gerade mal 14,99 $ und noch dazu für sich allein spielbar. Ich hoffe also, dass es viele alte und neue Wake Fans, die sich bisher noch unsicher waren, für sich gewinnen kann,
Alan Wake´s American Nightmare ist in die Story und den Arcade-Modus aufgeteilt. Die Story bietet genau die durch die Geschichte vorangetriebene Erfahrung die essenziell für die Alan-Wake-Erfahrung ist, Letzteres dagegen ist eine Herausforderung, einfach am Leben zu bleiben, bis die Sonne aufgeht, etwas, das wir neu in den Mix warfen und von den Fans sehr positiv aufgenommen wurde. Die Online-Leaderboards zeigen halt ganz klar den wahren Champion des Lichts.
Ein Alan-Wake-Erlebnis wird immer eine Hommage an unsere eigenen Einflüsse haben. In Alan Wake war das eine Menge von Lynch und King, in American Nightmare Quentin Tarantino, klassisches Americana und B-Movie-Klassiker. Der Kampf mit Hilfe von Licht ist wichtig, der Charakter Alan Wake selbst als Schreiber spielt eine wichtige Rolle und die Settings haben eine Schlüsselfunktion. Bei Remedy geht es um Charakter-zentrierte, cineastische Action-Erfahrungen, die sich deutlich bei Pop-Kultur-Referenzen bedienen. Solche Dinge sind also in allen unseren Spielen zu finden.
Es gibt die Schlüsselelemente, die die beiden Spiele verbindet, aber es sind beides auch sehr eigene Erfahrungen. Die Nemesis ist wirklich einer der Hauptunterschiede zwischen ihnen. Alan Wake ist ein Psycho-Thriller, in dem sich Wake oft die Frage stellen muss, ob diese seltsamen Dinge wirklich passieren oder ob sie nur in seinem Kopf stattfinden und diese Dunkle Präsenz ist ein guter Weg, um mit dieser Frage der subjektiven und objektiven Wirklichkeit umzugehen. American Nightmare dagegen ist klar Action-fokussierter und direkter, also wird sein Gegenspieler klar als eine Person herausgestellt, die für diese Dinge verantwortlich ist und die gestoppt werden muss.
American Nightmare wurde mit der Action im Hinterkopf entworfen. Nachdem Alan Wake erschienen war, sagten viele Leute, dass sie das Setting lieben und auch diese Momente, in denen sich einem die Nackenhaare aufstellen, aber einige wollten lieber auch noch die Action gesteigert sehen. Dem kommen wir mit American Nightmare entgegen.
Wir hoffen natürlich, dass unsere Auflösung am Ende niemanden unzufrieden zurücklässt.
Wir lieben sie auch. Ich denke, es wäre klasse, wenn wir das hinbekommen. Ich mach Dir einen Vorschlag, Du sorgst dafür, dass eine Bühne ausverkauft ist und ich bring die Band hin.