Remember Me - Mehr Details zum kommenden Capcom-Spiel
Capcom macht euch mit Nilin bekannt. Eine spröde Heldin ohne Gedächtnis aber mit der Fähigkeit, Erinnerungen zu manipulieren.
Letztes Jahr haben die französischen Dontnod Studios für ihr Third-Person Action-Adventure "Adrift" noch einen Publisher gesucht, dieses Jahr präsentiert Capcom das Spiel als neue Marke unter dem Titel "Remember Me".
Die Entwickler haben sich in Sachen Setting und Gameplay offensichtlich von vielen Seiten Inspiration geholt. Neo-Paris im Jahre 2084 schaut dem futuristischen Tokyo aus dem Anime Ghost In The Shell frappierend ähnlich (Die Handlung spielt hundert Jahre nach Orwells Meisterwerk? Was'n Zufall). Auch die Interfaces, mit denen die Bewohner dieser Welt ihre Erinnerungen austauschen und handeln, kommen mir wie eine Abwandlung der Technologien der Animes vor. Nur eben um ein paar schicke Holografie-Effekte bereichert.
Das Thema der Erinnerungs-Manipulation bedient sich freilich eher bei Christopher Nolans Blockbuster Inception, während die Heldin Nilin die Cyberpunk-Urenkelin von Faith aus Mirror's Edge sein könnte. Frisur, Sex-Appeal und Kletterkünste stimmen jedenfalls. Die Gute kommt aber in den Zwischensequenzen für meinen Geschmack etwas zu zickig rüber. Liegt vielleicht aber auch nur daran, dass ihr ein paar mächtige Leute die Erinnerungen gestohlen haben, weshalb die Lady sich jetzt alles müh- und gewaltsam zurückholen muss.
An Nilins Fähigkeiten als "Memory Hunter" gibt es jedenfalls nichts zu mäkeln. Die Lady spurtet wie Catwoman über Hausdächer, Simse oder Flure und prügelt mit meisterhaftem Kung Fu böse Wachmänner grün und blau, um die bedauernswerten Gesellen zum Abschluss per Gedächtnis-Überlastung auszuknocken. Türen und Schalter können per Nacken-Interface aus der Ferne geöffnet und bedient werden. Außerdem lässt sich das Hologramm als tödliche Waffe einsetzen (erinnert an die Holoklinge von Shepard in Mass Effect 3) und taugt sogar für durchschlagende Spezial-Attacken, die dann in Zeitlupe in Szene gesetzt werden. Richtig wichtig ist das Interface freilich für den Diebstahl von Gedanken und die Erinnerungs-Manipulation.
Das Gedächtnis fremder Leute zu remixen ist quasi das geheime Highlight des Spiels. Ihr müsst immer mal wieder eure Mitmenschen über ihre Erinnerungen manipulieren, um eure Ziele zu erreichen. Dieser Part spielt sich dann in deren Kopf als interaktives "Was-Wäre-Wenn-Szenario" ab. Im konkreten Beispiel sollte die Heldin einen Zeitgenossen zum Selbstmord "überreden" und manipulierte Schritt für Schritt seine Erinnerung an einen Streit mit seiner Frau. Ursprünglich war die Dame einfach nur wütend aus der gemeinsamen Wohnung gestürmt.
Jetzt wurde die Szene durch Kleinigkeiten wie das Umwerfen einer Flasche auf dem Couchtisch so manipuliert, dass am Ende der Mann eine geladene und entsicherte Waffe in der Hand hielt statt eine leere Buddel an der Wand zu zerdeppern. Das Ende vom Lied: Ehefrau vermeintlich erschossen, Mann kann mit der Schuld nicht leben, Mann begeht Selbstmord. Auftrag erfüllt. Moralische Bedenken darf man als Memory Hunter jedenfalls nicht haben. Im Mai 2013 soll Remember Me für PC, Xbox 360 und Playstation 3 erscheinen.