Resident Evil: The Darkside Chronicles
Gehiiiirrrn
Als Zombie hat man es wirklich nicht leicht. Der ständige Hunger nach Gehirn und das Anknabbern noch gesunder Menschen sind ja schon eklig genug, aber die wollen einen dann ja auch noch ständig über den Haufen schießen. Mit den Untoten kann man es ja machen, schließlich sind sie willenlos und folgen nur noch ihren Trieben. Die Chance auf Rettung besteht üblicherweise nicht mehr. Ein guter Grund also, um einen Zombie nach dem anderen einfach niederzumähen. Erst recht, wenn man damit auch noch nebenbei einen tödlichen Virus vor der Ausbreitung stoppen kann.
Die eigentliche Hintergrundgeschichte von Resident Evil muss man nach diversen Teilen wohl nicht mehr wirklich im Detail beleuchten. Das Wii-exklusive The Darkside Chronicles widmet sich einerseits einem bisher unbekannten Abschnitt in der Zombie-Geschichte, andererseits lässt man euch Momente aus Resident Evil 2 und Code Veronica erneut erleben. Alles beginnt mit der „Operation Javier“, die vor den Ereignissen in Resident Evil 4 spielt. Leon Kennedy und Jack Krauser suchen im südamerikanischen Dörfchen Amparo nach einem Mädchen namens Manuela. Schnell merken beide aber, dass die Siedlung von einem Virus heimgesucht wurde und die Bewohner nun als Zombies durch die Straßen schlurfen.
Nach einem ersten, kurzen Ausflug zur örtlichen Kirche - erschwert durch Horden von Gegnern und einer Überflutung - und einem kleinen Scharmützel mit einem schwimmenden Bossgegner erzählt Leon ein wenig von seiner Vergangenheit. In diesen Erinnerungen schickt Capcom euch jeweils knapp zwei Stunden lang in ein acht und sieben Kapitel langes Abenteuer, in denen man Seite an Seite mit Claire Redfield kämpft – oder andersrum dank freier Wahl des Protagonisten.
Was man hier tut, ist nicht schwer zu erraten. Sowohl Zombies als auch riesige Motten, eklige Spinnen oder Hunde machen den beiden während ihrer Flucht und der Rettung eines Mädchens das Leben schwer und erfordern flinke Reaktionen mit Hilfe der Wiimote. Das könnte einfacher und präziser kaum sein. Vornehmlich auf den Schädel zielen, per B-Taste einen Schuss abgeben und schon spritzt das Blut oder Köpfe fliegen. Herumliegende Objekte, etwa Munition oder Heilmittel, sammelt man durch Betätigung des A-Buttons am besten möglichst schnell auf, bevor der Charakter in eine andere Richtung blickt. Auch eine Nutzung des Wii Zappers ist möglich, sofern man das gute Stück denn besitzt.
Da es sich bei The Darkside Chronicles um einen waschechten Rail-Shooter handelt, sind also schnelle Reaktionen gefordert, um sich die Angreifer vom Leib zu halten. Im Grunde genommen muss man einfach nur möglichst flink auf alles schießen, was sich in den Katakomben, Laboren und Abwasserkanälen auf einen zubewegt. Einige der Level des für Wii-Verhältnisse sehr gut aussehenden Spiels sind atmosphärisch wirklich äußerst gelungen, etwa der der Ausflug ins Abwasser. In den düsteren Regionen erhellt man per Taschenlampe nur winzige Bereiche der Umgebung und sollte auf alles gefasst sein. Gegner kommen von oben, von unten oder aus Seitenwegen auf einen zu. Und für jemanden wie mich, der Spinnen absolut nicht ausstehen kann, ist es schon ein wenig erschreckend, wenn eines der riesigen Viecher plötzlich vor einem aus der Dunkelheit auftaucht.
Im Großen und Ganzen gelingt es The Darkside Chronicles aber nur in einigen Szenen, wirklich für einen erhöhten Adrenalinausstoß zu sorgen. Zum Beispiel dann, wenn eine ganze Horde Zombies aus allen Richtungen im Anmarsch ist, oder in den Gefechten mit den meist sehr gefährlichen Bossgegnern wie einem Krokodil. Um selbiges zu erledigen, muss man etwa erst an den Seitenwänden befestigte Gasflaschen durch gezielte Schüsse auf den Boden befördern, damit sich das grüne Riesenkroko eines davon schnappt. Jetzt noch einmal ordentlich ins Visier nehmen und schon geht das explosive Objekt in seinem Maul hoch und sorgt für ein spontanes Reptilien-Barbecue.