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Resistance 2

Größer, schöner, besser... und nochmal größer

Die allermeisten Begegnungen und Situation gerieten spannend und funktionieren auch nur, wenn Ihr kontrolliert zu ihnen geführt werdet. Anhänger der Open-World-Philosophien, die sich gerne beschweren, wenn die Häuser von GTA IV nicht betretbar sind, dürfen sich als gewarnt betrachten. Der Rest genießt einfach eine epische und actiongeladene Kampagne, die mehr als nur ein wenig für die trübe erste Runde von vor zwei Jahren entschädigt. Einen gelungenen Beitrag dazu leistet speziell das Waffensortiment.

Fällt die Auswahl eher mäßig aus, kann es trotzdem noch für ein gutes Spiel reichen. Für einen brillanten Shooter bedarf es allerdings eines besonders elaborierten Tötungsarsenals. Und selbiges bietet Resistance 2 auf jedem denkbaren Level. Über ein Dutzend Schusswaffen werden durch eine Handvoll Granaten abgerundet und jede einzelne lässt es richtig krachen. Ihr dürft zwar nur zwei gleichzeitig mitnehmen, aber es gibt praktisch keine Stelle, an der Ihr Euch nur schweren Herzens von etwas trennt. Schließlich wird das nächste Schießeisen mindestens genauso viel Laune mitbringen.

Jede Waffe verfügt über einen teilweise sehr geschickt ergänzenden Sekundärmodus, der beispielsweise schon die einfache Magnum in ein echtes Schmuckstück verwandelt. Die Kugel an sich sorgt schon für ordentlichen Schaden und wird eine normale Chimera niederstrecken. Und sie steckt auch immer noch im Leichnam, wenn zwei weitere Feinde vorbeihasten. Der alternative Feuermodus lässt das Geschoss explodieren und durch geschicktes Timing habt Ihr drei Gegner mit nur einem Schuss erledigt.

Eigentlich war Godzilla ja ganz niedlich. So im Vergleich meine ich...

Andere Waffen stehen dem in nichts nach, während sie getimte Granaten verschießen, einen Energieschild aufbauen, beim Zielen die Zeit verlangsamen oder eine kleine stationäre Drohne aussenden. Selbst, wenn einiges aus dem Vorgänger bekannt ist – Bullseye, ich vermisste dich –, ist jede dieser Waffen doch ein Gewinner. Und das lässt sich nicht von vielen Shootern behaupten.

Genug Ziele für das stolze Arsenal finden sich an jedem Punkt. Die Variation der Feinde kann man zwar nur schwer über Gebühr loben. Die grob geschätzt zehn verschiedenen Sorten und Größen mit ein paar Texturabwandlungen entsprechen den Standards und auch die KI reißt nicht mehr als unbedingt nötig. Sicher, die Chimera hasten ganz gern von Deckung zu Deckung, echte Gruppentaktiken oder komplexe Umzingelungsmanöver scheinen Ihnen jedoch fremd. Dabei würde es sich doch bei Ihrer stets präsenten Überzahl geradezu anbieten.

Nicht selten stürmen mehr als zwei Dutzend Gegner auf Euch und Eure oft präsenten Mitstreiter ein. Die Größe der Schlachten reißt Euch mit und jedes Schlachtfeld wird mit Bewegungen, Dauerfeuer und Chaos erfüllt. Erstaunlich nur, dass die Chimera stets zu wissen scheinen, dass es nur einen wichtigen Menschen auf dem Platz gibt. Atmosphäre und Glaubwürdigkeit leiden ein wenig in solchen Momenten, in denen die Masse des Packs an den NPCs vorbeistürmt und direkt auf Euch zurennt. Insgesamt sind dies aber Kleinigkeiten, die wenig im Vergleich zu der generell und durchgehend hohen Qualität der Solokampagne wiegen.

Chimera – Vielleicht die größte, ganz sicher aber die hässlichste Gefahr für die Menschheit.

Und dabei ist die Kampagne in Resistance 2 nur der (geringfügig) schwächere von zwei, bei diesem Titel praktisch gleichwertigen Teilen. Die Zeiten, in denen CoOp stiefmütterlich behandelt wird, sind glücklicherweise weitestgehend vorbei. Insomniac hebt es aber auf einen neuen Level, indem sie Euch keineswegs einfach nur die bekannte Solokampagne mit einem Freund an der Seite ein zweites Mal abwandern lassen.

Stattdessen warten auf Euch eine ganze Reihe eigenständige Abschnitte mit wechselnden Aufgaben, die offensichtlich auf Nebenschauplätzen des großen Kampfs des Helden ablaufen. In der Kleingruppe mit bis zu acht Spielern zieht es Euch in die gleichen Gegenden, nur schießt Ihr auf andere Sachen in einer komplett anderen Konstellation. In bester Squad-Shooter-Manier kann nicht jeder alles. Auf drei Klassen verteilt Resistance 2 das Werkzeug zum Überleben. Helfende Naturen nehmen den etwas schwächlichen Medic, über den sich jeder freut, sobald er von ihm wiederbelebt oder schneller geheilt wird.

Martin Woger Avatar
Martin Woger: Chefredakteur seit 2011, Gamer seit 1984, Mensch seit 1975, mag PC-Engines und alles sonst, was nicht FIFA oder RTS heißt.

Informationen zu unserer Test-Philosophie findest du unter "So testen wir".

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