Resistance 2
Größer, schöner, besser... und nochmal größer
An die vorderste Front gehört der Soldier mit seiner Minigun und deren Energieschild, zumal er unter Beschuss länger durchhält als die anderen Klassen. Der Spec Op mit seinem Marksman-Gewehr hält dagegen zwar nicht ganz so viel aus, verursacht in geschickten Händen jedoch den mit Abstand höchsten Schaden. Solltet Ihr Euch nicht so sicher sein, dürft Ihr jederzeit, sogar innerhalb einer Runde, den Beruf wechseln.
Das Erfahrungspunktesystem sorgt dafür, dass Ihr motiviert seid und charaktergerecht spielt. Punkte gibt es praktisch für alles. Spielt Ihr jedoch so, wie die Klasse es anbietet und setzt den Medic beispielsweise wirklich zum Heilen der Kollegen ein, staubt Ihr weit mehr ab als für Verzweiflungstaten mit seiner Handwaffe.
Die Punkte schalten die Berserk-Fähigkeiten frei, die wiederum je nach Klasse für eigene Spezialfertigkeiten sorgen. Heilung in einem großen Umkreis, eine Predator-artige Unsichtbarkeit oder ein Röntgenblick machen sich in jeder Lage gut. Besonders dann, wenn das Spiel seinen Schwierigkeitsgrad gemäß Eurer Gruppengröße und Fähigkeit anpasst.
Auf ein und derselben Map werdet Ihr schnell bemerken, dass aus der Handvoll Chimera, auf die Ihr zu zweit traft, schnell ein paar Raketen spuckende Titans wurden. Und alles nur, weil Ihr diesmal zu siebt da seid. Ausgesprochen geschickt sorgt Resistance 2 so stets für eine gute, faire Herausforderung und jede Runde variierte durch die neuen Faktoren ein wenig. Teamplay und Zugänglichkeit schließen sich hier nie aus, einen besser implementierten Modus für zwei bis acht Spieler müsst Ihr schon wirklich suchen.
In Bezug auf den großen Maßstab versprach Insomniac sogar noch mehr. Riesige Karten mit 60 Spielern gleichzeitig. Haben sie es geliefert? Ja. Absolut. Nicht unbedingt in den eher konventionellen Deathmatch-Modi und auch zum Start des 60-Spieler-Skirmish-Modus werdet Ihr es nicht immer gleich bemerken. Das liegt weniger an der schieren Größe der Karten, sondern daran, dass das Spiel Euch in kleine Gruppen packt und die Teams bestimmte Aufgaben erfüllen lässt.
Entweder auf Seite der Menschen oder der Chimera – die drei Klassen aus dem CoOp gibt es hier nicht – sollt Ihr bestimmte Punkte verteidigen oder angreifen. Ein Team auf der Gegenseite bekommt natürlich genau das Gegenteil als Auftrag. Im Verlauf des Gefechts bewegen sich diese Zielpunkte immer weiter an einen gemeinsamen heran, an dem sich dann schließlich alle treffen und die große Schlacht um alles anbricht. Und zwar wirklich mit 60 Leuten - ohne nennenswerte Hänger und Lags.
Auch sonst kann sich Resistance 2 technisch gut halten, ohne jedoch in die absolute Oberliga aufzusteigen. Nicht jeder Technikeffekt der letzten Jahre wurde hier ausgereizt und harte Techlover werden sicher eine Freude haben, die zum Beispiel nur mäßigen Motion-Blur-Effekte zu bekritteln.
Den Spieler aber stört so etwas herzlich wenig, wenn hoher Detailgrad, maximale Sichtweiten, riesenhafte Gegner und eine felsenfeste Framerate eine so schön anzuschauende Gesamtheit ergeben. Selbst, wenn es da draußen noch mehr an optischen Spielereien geben mag, mit Resistance 2 führt trotzdem jeder gerne seine PS3 vor.
Resistance 2 wurde das Spiel, dass Fall of Man hätte sein sollen. Ein Exklusivtitel, der Spieler zu einer neuen Konsole hinzieht. Der Solomodus allein wird dabei die Welt nicht verändern, dazu reicht es nicht, einfach nur sehr gut und sehr groß das zu machen, was andere davor schon taten - obwohl es trotz ein paar billiger Tode so viel Spaß macht wie hier. Es ist der Multiplayer, insbesondere der genial designte CoOp, mit dem sich Resistance 2 absetzt und zu wahrer Größe aufschwingt. Ob zu zweit, fünft oder mit den vollen 60 Spielern: Keine Runde ist wie die andere, jede macht Spaß und fordert stets auf Neue und Angenehmste.
Und diese Kombination aus sehr guter Kampagne zum Start und bewundernswertem Online-Modus für die folgenden Monate lässt sich ganz einfach zusammenfassen: Resistance 2 rockt!
Resistance 2 ist ab dem 3. Dezember exklusiv für PS3 und ungeschnitten in Deutschland zu haben.