Resistance 3
Wer braucht Überraschungen, wenn es Heilpäckchen gibt?
Es ist alles dabei. Perks, Skins und Waffen werden durch Erfahrung freigeschaltet, nachdem man mit dem Standard-MG sein bis Level 10 sehr hartes Online-Leben begann. Camper haben auf dem Dutzend gut entworfener Karten - nicht nur aus der Kampagne, die walisische Küste hab ich jedenfalls dort nicht besucht - einen harten Stand dank der Auger, die Gegner hinter Wänden beschießen kann.
Mit dem Waffenarsenal von Resistance ist gutes Teamwork möglich. Die Reichweite der Auger ist kurz, also braucht der Schütze Deckungsfeuer, um in Position zu kommen. Ist er erstmal da, scheucht er die Opposition aus der Deckung in die Arme der restlichen Truppe. Es sind diese kleinen SciFi-Elemente wie eben die Auger oder die Predator-artige Tarnung, die auch in den kleiner angelegten Kämpfen eine sehr positive, eigenständige Dynamik entwickeln.
Neue Fertigkeiten werden immer wieder freigeschaltet - man muss das Total-Recall-Hologramm einfach lieben -, Waffen leveln hoch und mit immer neuen Möglichkeiten kehrt man stets gerne zurück. Zu welchem Spielmodus, da gibt man euch eine gute Auswahl an den üblichen Verdächtigen und ein paar halbwegs eigenen. Betonung auf halbwegs. Breach lässt euch stürmen beziehungsweise verteidigen. In War Games und Chain Reaction kümmert ihr euch um bestimmte Zielpunkte. Okay, alles schon mal so oder ähnlich dagewesen, aber Spaß macht es aus den genannten Gründen halt doch wieder einmal. Aber erneut keine Überraschungen.
Zahlenmäßig hat man auch den Koop, mit dem sich die Kampagne bestreiten lässt, von acht auf zwei Spieler reduziert. Man könnte wohl sagen, dass es das Gefühl einer verlorenen, entvölkerten Erde verstärkt. Man könnte aber auch sagen, dass es mit acht Leuten mehr Spaß machte. Trotzdem bleibt für die letzten zwei immer noch eine großartige Erfahrung, die man auch auf einem Bildschirm im Splitscreen erleben kann. Ein Hoch auf 50 Zoll und größer. Vor allem, weil der Online-Koop nur für Freunde und nicht für Fremde gedacht ist. Warum auch immer.
Keine Überraschungen. Das ist das, was man wohl über Resistance 3 sagen kann. Man erwartete einen sehr hochwertigen Shooter mit einer starken Kampagne und einem umfangreichen Multiplayer-Anteil und genau das bekommt man. Obwohl, vielleicht ist es doch eine Überraschung, wie altmodisch sich das Spiel dabei gibt. Healthpacks, Waffenarsenale und Bosse mit leuchtenden Fuck-Me-Lights, das sind Sachen, die hat man nicht mehr jeden Tag. Angesichts der Tatsache, wie gut es hier immer noch funktioniert, fragt man sich schon, ob das "Hocken und Heilen" aus den derzeit weiter verbreiteten Deckungsshootern nicht einfach die Faulheit der Entwickler repräsentiert, geschickt die Heilpäckchen in den Level zu bringen.
Damit sei dann auch gesagt, dass Resistance 3 nichts tut, was es selbst nicht schon vorher erledigte. Die Monster wurden nicht größer, die Waffen nicht anders - sie sind trotzdem immer noch fantastisch -, die Welt etwas leerer, aber das fällt nicht so auf, da die Schlachtfelder zuvor auch nicht überbevölkert waren. Es bleibt ein richtig guter Shooter für alle, die Shooter mögen und nicht immer nur in Deckung darauf warten wollen, dass der Screen nicht mehr rot ist. Wie die Menschen in seiner Spielwelt ist Resistance 3 unter Shootern ein rares Exemplar einer nur noch selten zu sehenden Spezies. Man freut sich, wenn man mal eines davon trifft.
Resistance 3 ist ab Freitag, den 9. September, für die PS3 erhältlich. Als Standard-Ausgabe, als Limited Edition und als Suvivar-Paket mit jewelis graduell ansteigendem Anteil von Goodies in der Packung.