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Super Smash Bros. Brawl

Nintendos Liebeserklärung

So. Zwei Seiten geschrieben und ist Euch etwas aufgefallen? Ich habe noch kein einziges Wort über den Singleplayer-Part verloren. Das habe ich mir bewusst bis hierhin aufgespart, denn der bietet dieses Mal verdammt viel - obwohl das Spiel seinen Schwerpunkt natürlich auf Multiplayerpartien legt.

Allein könnt Ihr Euch ganz normal mit KI-Charakteren um die Wette prügeln, wie Ihr es mit menschlichen Spielern tut. Ihr absolviert eine für ein Beat'em Ups übliche "Kampagne", in der Ihr nacheinander auf verschiedene Gegner mit ansteigendem Schwierigkeitsgrad trefft. Ihr dürft Euch an allerlei Herausforderungen mit besonderen Widersachern oder Siegbedingungen versuchen. Doch das Wichtigste und Großartigste von alledem ist der brandneue Adventure-Modus, The Subspace Emissary genannt.

In dem kämpft Ihr Euch durch Jump'n'Run-ähnliche Levels, die eine Mischung aus Plattform-Passagen, Standard- und Bosskämpfen bieten. Dabei trefft Ihr auf immer neue Figuren und Gegner, verbunden durch zahlreiche vorberechnete und sehr ordentlich aussehende Zwischensequenzen. Extrem Nintendo-untypisch das Ganze, aber umso überraschender und schöner, wie gut es gelungen ist. Besonders, da Ihr das Abenteuer in einem Co-Op-Modus auch zu zweit erleben könnt.

Man kann es logischerweise nicht mit einem echten Mario-Hüpfer vergleichen, aber Spielspaß und Umfang stimmen: Locker acht Stunden werdet Ihr allein mit diesem Spielmodus verbringen.

Mario und Pit gemeinsam im Adventure-Modus.

Überhaupt, der Umfang! Ihr glaubt gar nicht, wie viel Ihr in Super Smash Bros. Brawl spielen, entdecken, freischalten könnt: Zusätzliche Charaktere und Stages. Neue Herausforderungen. Besondere Musikstücke. Unzählige Sticker, die Eurem Helden ein paar Boni mit auf den Weg geben. Kleine Trophäen, die Ihr in einem besonderen Raum fein säuberlich anordnet.

Selbst für eher unwichtig erscheinende Statistiken wie "50 mal auf einer Stage gespielt", gibt es Belohnungen. Und dann ist da der Coin Launcher, eine der lustigsten Ideen, bei dem Ihr eingefahrene Münzen auf Raumschiffe abfeuert, um weitere Sticker und Trophäen zu ergattern. Allein dieses Sammeln ist schon so motivierend, dass es fast unheimlich ist.

Was haben wir noch? Achja, die Steuerung! Vier verschiedene Varianten bietet Euch Super Smash Bros. Brawl an und jede hat so ihre Eigenarten. Ihr könnt entweder nur mit der Wiimote spielen, indem Ihr sie waagerecht haltet. Ihr könnt Wiimote und Nunchuk verwenden, den Classic-Controller oder gar einen alten GameCube-Controller zum Einsatz kommen lassen.

Online dürft Ihr ein paar vorgegebene Sprüche loslassen.

Weil Nintendo - sinnvollerweise - auf Bewegungserkennung verzichtet hat und der Pointer wahlweise nur in den Menüs gefragt ist, fühlt sich die Bedienung mit den beiden konventionellen Gamepads am natürlichsten an. Wiimote und Nunchuk funktioniert im Grunde ebenso gut, allerdings neigt man inzwischen unterbewusst schon dazu, die Wiimote zum Angriff schütteln zu wollen, was für ein paar unangenehme Momente sorgen kann. Gut möglich allerdings, dass das nur eine Frage der Umgewöhnung ist. Verwendet Ihr ausschließlich die Wiimote, müsst Ihr Euch mit dem relativ kleinen Steuerkreuz vertraut machen, aber nach ein paar Runden gelingt auch das.

Das Spiel möchte einfach für jeden Spieler, jeden Geschmack etwas bieten und im Gegensatz zu so vielen anderen scheitert es daran nicht, weil sich nichts aufgesetzt anfühlt. Alles wirkt, als wäre es Teil eines großen Plans, den der geniale Schöpfer Masahiro Sakurai unbewusst bereits bei dem ersten Super Smash Bros. im Hinterkopf hatte.