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Rockstar Games präsentiert Tischtennis

Wiimote-Virtuosen an die Platte

Tischtennis war die einzige Sportart, bei der ich es in meiner Jugend länger als ein Jahr durchgehalten habe. Meine Versuche in Karate, Rugby, Fußball und Handball scheiterten an meiner mangelhaften Kondition und meiner angeborenen Faulheit. Beim Tischtennis dagegen muss man sich deutlich weniger bewegen und hat trotz stattlicher Körperfülle reelle Siegeschancen. So brachte ich es mit meinem Doppelpartner auf den 3. Platz des Vereinsturniers und hielt immerhin drei Jahre durch.

Seit dieser Zeit begegnete mir der Sport eigentlich nur im Sommer im Park, wo wir ab und zu eine Runde mit Freunden wagten. Doch Rockstar präsentiert Tischtennis für die Xbox 360 beförderte mein altes Steckenpferd wieder in den Fokus meiner Aufmerksamkeit. Die Faszination am Geschnibbel sorgte sogar dafür, dass ich mir einen neuen Schläger kaufte und unsere Hobby-Runde zu Ranglisten-Spielen verdonnerte. Aber wie so oft im Leben ist der Sommer irgendwann einmal zu Ende und die Leidenschaft eingeschlafen. Kann nun die Wii-Variante das Feuer erneut entfachen oder mittels der Wiimote-Bewegungen sogar den realen Sport komplett ersetzen?

Abgesehen von der Steuerung müssen Wii-Besitzer mit einer kleinen Zahl von Abstrichen leben. Die Grafik wurde deutlich vereinfacht, sieht aber im Vergleich zu anderen Titeln der Konsole recht brauchbar aus. Lustigerweise werden für den Ladescreen und die Introsequenz die alten Xbox-360-Bilder benutzt, was bei den optischen Unterschieden zur Wii etwas seltsam anmutet.

Wirklich modisch sind die Outfits nicht gerade.

Der Online-Modus fällt leider komplett flach. Äußerst schade und enorm ärgerlich, weil die Xbox-Fassung dadurch eine ganz neue Dimension bekam. Immerhin gibt es sonst keine Einschränkungen. Ihr bekommt alle Turniere, Spieler, Hallen und Materialien geliefert, aufwertende Zusatzinhalte sucht man indes leider vergeblich.

Zum eigentlichen Gameplay gibt es wenig zu sagen, Tischtennis dürfte immerhin jeder kennen. Wichtig ist nur die Steuerung, die aufgrund der Wiimote sehr unterschiedlich genutzt werden kann. Bei der Xbox 360 steuerte man mit einem Stick den Spieler und mit den vier Haupttasten den Spin des Balls. Bei Nintendos Konsole gibt es stattdessen drei vollkommen unterschiedliche Alternativen, die je nach Können und Vorlieben zu sehr differenzierten Ergebnissen führen.

Die Frauen sahen auf der Xbox 360 deutlich attraktiver aus.

Bei Variante Nr. 1 benötigt Ihr nur die Wiimote. Der Computer steuert die Spielfigur und Ihr legt mit Euren Gesten die Richtung und die Stärke des Schlages fest. Mit dem Steuerkreuz bestimmt Ihr zusätzlich den Spin, also die Drehrichtung des Balls. Zieht Ihr den Schläger nach links oben, wird der Ball auch auf der linken, weiter entfernten Seite der Platte platziert. Ein normaler Schlag nach rechts befördert die Zelluloidkugel mittig nach rechts.

Die Bewegungen ähneln somit also recht gut den wirklichen Schlagabfolgen, nur die Genauigkeit lässt in der bisherigen Version etwas zu wünschen übrig. Auch hier stößt der Sensor an seine Grenzen, Feinheiten werden nur ungenau umgesetzt, dafür ist der Spaß an der Bewegung gleich doppelt so groß.