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Runes of Magic, Free Realms

..Atlantica & Drachenkrieg

Als ob wir es gewusst hätten. Vor etwas über einem Monat veröffentlichten wir noch unwissend einen Artikel über free2play MMOs, und kaum vier Wochen später ist free2play eines der Schlüsselwörter der Deutschen Gamestage in Berlin. Andere Schlüsselwörter der Konferenz waren iPhone, OnLive und Alkohol.

Auf jeden Fall glaubt also nicht nur die unwissende Presse (wir), sondern auch Deutschlands Entwickler-Elite an das immer beliebter werdende Modell der Umsonst-Spiele plus Mikrotransaktionen. Der Zeitpunkt unseres ersten free2play-MMO Roundups könnte also kaum besser gewählt sein. Und da alles andere schon im oben gelinkten Artikel gesagt wurde, steigen wir auch gleich in den Ring.

Runes of Magic

Es ist vermutlich schwer, beim ersten Einloggen in Runes of Magic nicht an World of WarCraft zu denken, und manche Leute behaupten, das sei ein Problem. Andererseits ist das doch erstmal auch ein Lob für einen F2P-Titel. Denn die Ähnlichkeit bezieht sich nicht nur auf die Grafik und das leicht cartoonige Setting, auch das Interface besitzt bekannte Übersichtlichkeit und vertraute Benutzerführung. So findet sich von der ersten Spielminute alles genau da, wo es hingehört.

Trotz des scheinbaren Kloncharakters hat Runes of Magic durchaus eine eigene Persönlichkeit, die allerdings nicht sofort deutlich wird. Größter Unterschied ist die Möglichkeit, ab der zehnten Charakterstufe eine zweite Laufbahn einzuschlagen. Priester/Magier oder Kämpfer/Dieb, die Kombinationsmöglichkeiten sind zahlreich. Allerdings verteilen sich die gewonnen Erfahrungspunkte nicht gleichmäßig. Ihr müsst einen Eurer Berufe zum aktiven und den anderen entsprechend zum passiven erklären.

Grafisch ist die Inspiration mehr als deutlich.

Ist innovativ, mitunter aber auch verwirrend. So können alle Skills der aktiven Klasse verwendet werden, aber nur einige wenige der passiven. Auch kann die passive nie einen höheren Level haben als die aktive, was Euch zwangsläufig zu einer gewissen Vorausplanung zwingt. Wer das System also ernsthaft nutzen will, kommt um Foren-Lesen und Tabellen studieren nicht herum. Für Fans von Hardcore-Rollenspiel-Charakterplanung ist das eine weit offene Tür auf der alten Suche nach dem „besten Build“. Alle anderen ignorieren dieses Feature vermutlich und bleiben altmodisch bei einer Klasse.

Fast zu casual-freundlich ist dagegen das Quest-Tagebuch. Es sagt einem nicht nur, wo man für den nächsten Auftrag hinlaufen beziehungsweise -reisen muss, nein, es besitzt gleich auch noch einen Autopiloten. Der steuert Euren Charakter per Klick sicher und automatisch zum nächsten Ziel. Das funktioniert meistens so perfekt, dass man sich nach einiger Zeit wie ein Bot oder wahlweise ein Duracell-Hase fühlt, der bei den NPCs nur eine kurze Verschnaufpause einlegt, um neu aufgezogen zu werden.

Trotzdem: Auch wenn die Welt ansonsten kaum Originelles bietet, ist Runes of Magic ein vollwertiges, echtes MMO, das den Vergleich mit der Abo-Konkurrenz nicht fürchten muss. Gleichzeitig ist es aber ein lange überfälliger Beweis, dass free2play nicht nur für gnadenloses PvP, flaches Gameplay und schlimme Benutzeroberflächen steht. Dabei stören die Mikrotransaktionen kaum. Wer in Runes of Magic kein echtes Geld ausgeben will, braucht das auch nicht. Und so kann man Monster hauen, sich von Quest zu Quest fahren lassen und ohne monatliche Gebühr entspannt vor sich hinleveln. Wem das reicht, der sollte auf jeden Fall reinschauen.

Runes of Magic könnt Ihr Euch über die offizielle Homepage herunterladen.