Saints Row: The Third - Vorschau
Grand Theft Who?
Rumzuschießen und Dinge in die Luft zu jagen, gehört in Steelport außerdem zum Tagesgeschäft. Und wenn man das schon tut, dann wenigstens mit Stil. Ihr sitzt in einer Mission etwa an der Seitentür eines Helikopters und gebt eurem auf der Straße fahrenden Kollegen mit dem Raketenwerfer Deckung, während sich immer wieder feindliche Gangfahrzeuge nähern. Nach diesem kleinen Feuerwerk landet man auf dem Dach eines Hochhauses und seilt sich mal eben für ein paar Meter an der Seitenwand ab, um dann von dort aus eurem Ziel mit dem Scharfschützengewehr Deckung zu geben, bis er endlich in Sicherheit ist.
Später verschlägt es euch wiederum in einen BDSM-Club. Nachdem ihr auf der Suche nach einer bestimmten Person einigen Kunden, die hier ihre Vorlieben befriedigen, wertvolle Informationen entlockt, flüchtet ihr nach einigen Feuergefechten mit der Konkurrenz schließlich in einer Kutsche. Die zieht nicht etwa ein Pferd, sondern der nette Herr, den wir sowieso gesucht haben, in einer SM-Kluft über die Straßen. Eure Verfolger nutzen ähnliche Kutschen und wenn ihr sie mit genügend Kugeln eindeckt, explodieren sie. Macht zwar keinen Sinn, aber dafür umso mehr Spaß.
Nett ist auch, dass später und bei anderen Gelegenheiten im Radio durch Nachrichtenmeldungen auf dieses und ähnliche Vorkommnisse Bezug genommen wird. Und apropos Radio. Euch stehen in den Wagen diverse Stationen zur Verfügung - Klassik, Dance, Hip Hop, etc -, die ihr während der Fahrt aus den Boxen dröhnen lassen könnt. Auf dem Weg zu einem Missionsziel fingen die Charaktere sogar mal an, spontan ein Lied mitzusingen.
Wer dabei gerne mit einem Freund unterwegs ist, kann im Koop-Modus von Saints Row: The Third gemeinsam Steelport unsicher machen. Wenn ihr dort Missionen erledigt, zählt deren Erfüllung übrigens ebenso für eure Singleplayer-Kampagne. Einsteigen kann der Kumpel zu jeder Zeit, allerdings lediglich mit einer anderen Konsole. Ein Splitscreen-Modus ist nicht vorhanden.
Wer sich das Spiel kaufen will, muss in Deutschland übrigens mit einigen Anpassungen leben. Im Gegensatz zum Vorgänger fallen die Einschnitte aber etwas geringer aus. Passanten lassen sich beispielsweise nach wie vor attackieren, allerdings bekommt ihr dafür keinerlei Belohnungen in Form von Geld oder Erfolgen. Ebenso dürft ihr sie nicht als menschlichen Schutzschild nutzen, was jedoch nicht für Gegner gilt. Und wo wir gerade vom Koop-Modus sprachen: Durch die Änderungen ist die deutsche Fassung hier leider mit den internationalen Versionen inkompatibel. Obendrein fehlt in Deutschland der separate Horde-Modus, in dem ihr Runde für Runde bei wechselnden Bedingungen gegen neue Gegnerwellen antretet.
Mit seiner auf cool getrimmten Aufmachung, die hier wie die Faust aufs Auge passt, dem derben Humor und den unbegrenzten Möglichkeiten, verrückte und absurde Dinge anzustellen beziehungsweise zu erleben, hat mich Saints Row: The Third gleich von Beginn an in seinen Bann gezogen und nicht wieder losgelassen. Man merkt dem Spiel an jeder Ecke an, dass Volition bei der Entwicklung seinen Spaß hatte und den werden letzten Endes auch die Spieler haben, obwohl der Titel sicherlich nicht jedermanns Geschmack trifft. Meinen aber schon und nach mehrstündigem Spielen der Preview-Fassung kann ich daher nur sagen: Der 18. November kann nicht schnell genug kommen.
Saints Row: The Third erscheint am 18. November für Xbox 360, PC und PlayStation 3.