Section 8: Prejudice
Multiplayer-Überraschung
Kaum ein anderer Multiplayer-Shooter hat einen so spektakulären Einstieg ins Match beziehungsweise Respawn wie Section 8: Prejudice. Die Klappen unter euch öffnen sich und ihr stürzt euch von eurem Basisschiff aus großer Höhe hinunter auf das Schlachtfeld. Ihr rast durch Wolken hindurch, an Felsformationen und Gebäuden vorbei, bis ihr hart auf dem Boden aufschlagt, was dank Panzerung aber kein Problem darstellt. Fast wie Iron Man, nur dass ihr nicht wirklich vogelfrei mit Raketenschuhen durch die Gegend düsen könnt.
Nicht der einzige gelungene Aspekt in Section 8: Prejudice. Während der Vorgänger noch als Vollpreistitel in den Regalen stand, landet Prejudice nun als Download-Titel in den Händen der Spieler. Heißt auch: Das Spiel ist zum günstigen Preis zu haben, kostet euch gerade mal 1.200 Microsoft Punkte, also ca. 15 Euro. Und dafür bekommt ihr einiges geboten.
Herzstück des für XBLA-Verhältnisse sehr ansehnlichen Unreal-Engine-3-Titels ist klar der Online-Part, in dem ihr in aktuell zwei Spielmodi antreten könnt. Weitere sollen folgen. Eine der ab Werk mitgelieferten Varianten ist „Eroberung", in dem ihr á la Battlefield verschiedene Kontrollpunkte auf der Karte erobern und halten müsst. Was das Ganze deutlich auflockert und abwechslungsreicher macht, sind die DCMs, die Dynamic Combat Missions. Immer wieder werden diese von beiden Seiten – auch abhängig davon, welche Punkte ihr erobert habt – ausgelöst und erfordern dann in einem bestimmten Zeitrahmen die Erfüllung eines Ziels.
Ihr sammelt dann im Team beispielsweise Daten ein, eskortiert einen Konvoi, müsst bestimmte Stützpunkte einnehmen oder jeden Kämpfer des gegnerischen Teams einmal erledigen. Die DCMs sorgen mit ihren insgesamt neun Varianten dafür, dass das Tempo immer wieder mal ordentlich anzieht und sich die Auseinandersetzungen somit auf bestimmte Bereiche der Karte fokussieren.
Die Ziele werden euch dabei stets auf der Map angezeigt. Das ist immer wieder spannend und zuweilen auch nervenaufreibend, wenn man etwa als letzter Spieler des eigenen Teams in einer Eliminierungsmission noch lebendig und das halbe feindliche Team hinter einem her ist. Hier hilft der Turboschub, den ihr nach einigen Sekunden Sprint aktivieren könnt und somit noch schneller die Beine in die Hand nehmt. Nicht nur in solchen Situationen eine echte Erleichterung.
Erfüllt ihr eben jene Aufgaben, verdient ihr euch Bonus-Siegpunkte dazu, die letztendlich über Erfolg oder Niederlage entscheiden, denn wer zuerst die 1.000 knackt, hat gewonnen. Dass das Teamplay hierbei im Vordergrund steht, merkt man auch daran, dass die Kämpfer in der Teamübersicht nach erzielten Punkten und nicht nach eigenen Abschüssen oder Bildschirmtoden sortiert werden – die findet man nur unten am Bildschirmrand.
Neben erwähnten Siegzählern gibt es auch noch Anforderungspunkte für erfüllte Aufgaben, getötete Gegner und dergleichen. Im Grunde handelt es sich dabei schlicht um die In-Game-Währung. Die hart verdiente "Kohle" investiert ihr wiederum im Kaufmenü, das sich ganz simpel über das digitale Steuerkreuz aufrufen lässt. Hier wählt ihr zwischen Nachschubdepots, Geschützen oder Flaks und platziert diese "on the fly" an beliebigen, dafür geeigneten Stellen.
Für gesteigerte Mobilität steht euch ein schnelles Bike zur Verfügung, der Panzer bringt die maximale Feuerkraft mit ins Gefecht, während der stabile Mech den Mittelweg bei den Vehikeln darstellt. Das Ganze macht auch spielerisch Sinn, halten Flakgeschütze Spieler in einem gewissen Radius doch davon ab, sicher vom Himmel zu fallen. Wer in einer solchen Zone zu landen versucht, wird in Sekundenschnelle aus den Wolken geschossen. Ebenso gilt das für Lieferungen von bestellten Gebäuden und Fahrzeugen. Da man mit den Fahrzeugen aber keinen der Kontrollpunkte erreichen und hacken kann, handelt es sich unterm Strich aber um Boni, die akzentuiert zur Unterstützung eingesetzt werden sollten.