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Shogun 2: Total War

Watashi wa yosshī Toranaga yo!

Diese Filme werden nicht per Zufall ausgewählt, so wenig wie der Erfolg vom Zufall abhängt. Erstmalig für die Serie baute man ein Rollenspielelement ein. Die Figuren wie Ninjas oder Generäle haben einen Level in Form von Sternen, der ihre Gesamterfahrung beschreibt. Ein sehr vielschichtiger Fertigkeiten-Baum geht dann ins Detail. Der Ninja kann seine Erfahrung auf zwei allgemeine Pfade verteilen. Der eine wird ihn zu einem guten Spion machen, der mit Leichtigkeit feindliche Städte und Festungen infiltriert, während die Laufbahn des Assassinen ihn besser darin werden lässt, dann wirklich ein Ziel zu töten.

In dieser Abhängigkeit werden die Filme auch deutlich interessanter. Habt ihr einen guten Attentäter an der Hand, der beim Hineinschleichen in das Lager eine gewisse Tapsigkeit wegen mangelnder Fertigkeiten an den Tag legt, wird der erste Teil spannender. Schleicht er wie ein leiser Wind, weiß aber nicht, wo beim Schwert oben ist, gerät die zweite Hälfte des Kleinkinos zum Fingernägelknabberer. Und ja, keine Sorge, die Filme lassen sich von ungeduldigen Spielverderbern auch abbrechen.

Den größten Fertigkeitenbaum findet ihr beim General, was daran liegt, dass dies die verbreitetste Figur zum Ende hin sein wird. Zehn oder mehr von ihnen werden euch dann unterstehen und ihre generelle Aufteilung unterscheidet sich in Stadtverwalter und Krieger. Der erste wird mehr Nutzen aus dem Land schlagen, indem es der Bevölkerung besser geht, mehr Ressourcen produziert werden und die interne Struktur des Landes einen Boost bekommt. Der Weg des Kriegers führt zu besseren Strategien, Beherrschung der Einheiten und wird ihn rundherum zu einem erfolgreicheren Mann auf dem Schlachtfeld machen.

Jeder Figurentyp wird im Laufe des Spiels mit Sicherheit auf einen Gegenpart treffen, der seine Schwächen ausnutzen kann. So wie es beispielsweise die Speerkämpfer gegen die Infanterie gibt, so findet der Ninja im Geheimagenten, dem Masukei – ich hoffe, ich schreibe das halbwegs richtig – seinen Widersacher, dem er nicht viel entgegensetzen kann. Einfach hinter feindlichen Linien herumzumarodieren klappt nur für sehr kurze Zeit. Wo ein Mord geschieht, können Ninja oder Geisha nicht weit sein, also wird die Polizei ausgesandt und sofern sich diese beiden nicht schnell und weit zurückziehen, verliert man eine wertvolle Figur. Und die kommen nicht zurück. Also will ein Attentatsversuch wie auch eine Schlacht stets gut überlegt sein.

Nicht nur die Stufen und Level spielen dabei eine Rolle, wer hier für euch und euren aufstrebenden Herrschaftsanspruch von Wichtigkeit ist, es geht in einem solchen Setting natürlich auch um Loyalitäten. An erster Stelle steht dabei natürlich die eigene Familie, die sich auch nicht immer so ganz untereinander grün sein muss. Familienmitglieder lassen sich entweder ignorieren oder in wichtige Positionen verbauen, genauso funktioniert es mit Generälen. Ein eher normal loyaler General wird mit stolz geschwellter Brust euren Namen in höchsten Tönen preisen, sobald ihm erst einmal die Aufgabe des obersten Heeresverwalters übertragen wurde.

Schnell geht es allerdings auch in die andere Richtung. Ein massiv illoyaler Vertreter kann sich im Nu als unzuverlässig erweisen, in Schlachten und bei anderen Aufgaben dann eher versagen und sich sogar gegen euch wenden. Bevor das passiert, legt ihr im besser das rituelle Seppuku näher. Ob er jetzt Lust hat, sich ein Stück Stahl in den Bauch zu rammen, wird sich zeigen. Tut er es, war eure Entscheidung vielleicht doch übereilt, hat er doch gerade einen starken Beweis seiner Loyalität abgelegt. Hat der General jedoch kein Einsehen, wird er einen großen Teil seiner Truppen als Renegaten-Armee auf seine Seite ziehen, euch in der durchgehend japanischen, schön überbetonten Sprachausgabe verfluchen und anfangen, hinter den Linien nach Streit zu suchen. Keine schöne Aussicht.