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Shrek der Dritte

ErShrekend belanglos

Dass die Sommerzeit angebrochen ist, merken Videospieler nicht nur an den steigenden Temperaturen und der (blöden) Sonne, die einem das Zocken vermiest, sondern auch an eine Ansammlung potenzieller Blockbuster-Titel im Kino. Dem Trend der letzten Jahre folgend, werden immer mehr dieser Movies "versoftet" und als Spiele veröffentlicht. Oft passt sich das Niveau der Games dabei locker der Hollywood-Massenware an und ist schneller vergessen (oder durchgespielt) als das Popcorn reicht.

Shrek, der grüne Oger, bildete zumindest im Kino bisher eine Ausnahme von dieser Regel. Shrek der Dritte kommt aber sowohl auf der Leinwand wie auch auf dem heimischen Bildschirm über das belanglose Mittelmaß nicht hinaus, wie uns die inhaltlich praktisch identischen Xbox 360- und Wii-Versionen schmerzlich zeigten.

Ersteindruck: Dünn

Ob das Kätzchen auf der Wii fuchtelt ...

Ein Blick in das Handbuch von Shrek der Dritte lässt bereits erahnen, wie dünn das Gameplay dieser Melange aus Action und Haudrauf und Plattform und Rätsel tatsächlich ist. Ganze drei Seiten genügen, um Steuerung, Ablauf und Inhalt des Spiels zu beschreiben, aber möglicherweise dient das ja dem Schutz der Regenwälder oder so. Wie auch immer - die dritte Episode um Shrek und seine skurrilen Freunde - den gestiefelten Kater und den sprechenden Esel - bewegt sich nahe an der Handlung des Filmvorbilds, dichtet jedoch immer wieder einige neue Sequenzen hinzu, damit das Spiel nicht so arg kurz wird. Letztendlich bekommt man den Abspann aber trotzdem schon nach vier bis sechs Stunden zu sehen; je nachdem, ob man alle Nebenmissionen erledigt oder nicht.

Das Gameplay stellt Euch dabei nicht vor allzu hohe Anforderungen und ist erst recht nicht anspruchsvoll. Vielmehr richtet es sich, wie schon seine seichten Vorgänger, eindeutig an eher kindliche Spieler. Vom Witz und Esprit der beiden ersten Filme ist zwar im Dritten auch nicht allzu viel übrig geblieben, beim Videospiel ist davon aber von wenigen Ausnahmen abgesehen leider noch weniger zu spüren. Die Kleinen sollen ja schließlich nicht mit Witzen für Erwachsene überfordert werden.

Zweiteindruck: Belanglos

... oder auf der 360, macht optisch und spielerisch keinen großen Unterschied

Im Verlauf des Spiels rennt Ihr also durch absolut linear aufgebaute Levels, in denen sich Euch verschiedene, unglücksselige Bösewichter in den Weg stellen. Je nachdem, welchen der Charaktere Ihr gerade steuert, führt Ihr leicht abgeänderte Angriffe und Endmoves aus. Große Unterschiede im Handling der Figuren, zwischen den Ihr übrigens nicht selbsttätig umschalten könnt, gibt es grundsätzlich aber nicht. Ob Oger, Kater, Esel oder Prinzessin - alle verfügen über zwei ähnliche Nahkampfangriffe sowie Spezialmoves und hüpfen mehr oder weniger gut über oder auf Hindernisse und Plattformen.

Aufgrund dieses geringen Unterschieds würde es wohl auch kaum auffallen, wenn man bis zum Ende des Spiels mit ein und derselben Figur spielte.

So kloppt Ihr Euch durch eine recht nett anzusehende Comic-Kulisse, die aber keinesfalls die Fähigkeiten der Xbox 360 auszuloten vermag. Im Vergleich zum kürzlich erschienenen Pirates of the Caribbean - Am Ende der Welt wirkt die Optik eher schwach und es fehlen sogar bei vielen wichtigen Objekten die Schatten (was sich auch negativ auf das Gameplay auswirkt).

Das merkt man auch nicht zuletzt daran, dass man bei der Wii-Fassung grafisch nur wenig Abstriche machen muss. Doch zurück zum Spielgeschehen. Eure Aufgabe besteht meist darin, die Fieslinge auszuschalten und Hindernisse zu überwinden, gleichzeitig sammelt Ihr als Belohung Feenstaub ein. Dieser wird für Spezialangriffe benötigt, mit denen Ihr gleich eine ganze Horde von Unholden umhaut oder mit Shrek sogar eine Art Zeitlupenfunktion einsetzt. Letztendlich artet das Geschehen meist in Buttonmashing aus, weil es einfach am effektivsten ist.

Das Einzige, was Euch davon abhält, einfach durch die Level zu rennen und einem schnellen Ende entgegenzustreben, sind eigentlich die Nebenmissionen. Dabei handelt es sich um simple Sammelaufgaben, bei denen Ihr Euer Konto mit zusätzlichen Goldmünzen füllt.