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Singularity

Seine Zeit wert

Kurz nach eurer Ankunft auf der Insel erlangt ihr Zugriff auf das nützliche Gerät und tragt es fortan an eurem linken Arm. Wie der Name schon mehr als offensichtlich andeutet, könnt ihr mit dem ZMG die Zeit manipulieren - bei Objekten und Personen. Richtet es auf zerfallene Treppen oder Kisten und sie setzen sich in Sekundenbruchteilen wieder zusammen, ein kurzer Schuss auf einen russischen Soldaten sorgt dafür, dass er sich aufgrund der beschleunigten Alterung in Staub auflöst und als Skelett zu Boden fällt. Kein schöner Tod.

Ihr bekommt es auf Katorga-12 aber nicht ausschließlich nur mit menschlichen Widersachern zu tun. Durch die massive Singularität, die sich auf der Insel befindet, wurden viele der Bewohner und hier arbeitenden Wissenschaftler in mutierte Kreaturen verwandelt. Und die knöpfen sich alles vor, was nach Mensch aussieht.

Sie springen euch an und hauen kräftig zu, wechseln schnell die Phasen und sind dadurch kurzfristig unverwundbar - sofern ihr sie nicht mit einem ZMG-Impuls zurückbefördert - oder setzen euch mit explosiven Geschossen zu. Grundsätzlich kann man sie allerdings relativ leicht in die Knie zwingen, sofern man gut auf ihren Kopf zielt und sie sich vom Leib hält. Bei größeren Vertretern dauert es natürlich entsprechend länger. Die kleinen, fiesen Phasenzecken sprengen sich sogar selbst in die Luft, wenn sie sich direkt neben euch befinden. Wer ein kleines Rudel davon nicht schnell genug abwehrt, steht vor ernsten Problemen.

Gleich springt man wieder durch die Zeit.

Höhepunkt des Kreaturengemetzels ist sicherlich die Auseinandersetzung mit einem riesigen Vieh, dass euch mitten auf einer Eisenbahnbrücke in schwindelerregender Höhe attackiert. Schon zuvor machte man Bekanntschaft damit, konnte allerdings nicht genau erkennen, um was es sich nun handelt. Aber wenn etwas seine Klaue in einen Eisenbahnwagon rammen und ihn problemlos wie einen Spielball durch die Luft schleudern kann, während man sich selbst dummerweise gerade darin befindet, sollte man es lieber ernst nehmen.

Aber auch die Zeitmanipulation selbst sorgt für einige sehr coole Momente. Nachdem ihr eine erhöhte Energieversorgung sichergestellt habt, nutzt ihr euer ZMG dazu, eine gewaltige, zerfallene Brücke wieder zusammenzusetzen. Ihr richtet den Energiestrahl auf die passende Stelle und schon fliegen aus der gesamten Umgebung die Einzelteile der im Jahr 2010 kaum noch vorhandenen Passage heran und setzen sich direkt vor euren Augen nahtlos zu seinem praktisch wie neuen Übergang zusammen. Faszinierend und schön anzuschauen.

Euren Feinden setzt ihr unterdessen mit verschiedenen Waffen zu, die sich nahezu alle in puncto Magazingröße, Nachladezeit und Schaden aufrüsten lassen. Zum Großteil sind das standardmäßige, wenig überraschende Schießeisen wie etwa Pistolen, Maschinengewehre oder ein Scharfschützengewehr, die allesamt leicht zu handhaben sind und ihren Zweck bravourös erfüllen, zum anderen aber auch das Seeker-Gewehr, dessen explosive E99-Geschosse sich bei verlangsamtem Zeitablauf selbst steuern und in Gegner lenken lassen, oder die Nagelkanone, deren ebenfalls explosive Munition am Feind haften bleibt und nach wenigen Sekunden explodiert.

Beschleunigte Alterung und ihre Folgen.

Eine wichtige Rolle nimmt währenddessen auch das ZMG ein. Ihr könnt damit nicht nur Kontrahenten altern lassen - wie bereits gesagt -, sondern lasst an vorgegebenen Stellen ihre Deckung in sich zusammenfallen. Nur schade, dass dieses Element etwas zu inkonsistent umgesetzt wurde und meist nur an wenigen Stellen im Freien funktioniert. Die Mehrheit der Regale oder Kisten in den Innenräumen ist leider nich beeinflussbar.

Abseits davon schnappt ihr euch beispielsweise explosive Fässer und schleudert sie als kleines Begrüßungsgeschenk in Richtung der Gegner. Das Gleiche macht ihr auch mit anfliegenden Raketen. Greift sie euch mit dem ZMG und schickt sie zurück zum Absender. Wer ganz fies sein will, benutzt den Blockierer. Dieses ZMG-Extra erzeugt eine Zeitblase, in der die Zeit extrem langsam abläuft. Marschiert dann einfach nur hinein, jagt ein paar Kugeln in den Feind und sobald sich die Blase auflöst, sackt er leblos zu Boden. Keine Chance auf Gegenwehr.

Das ZMG sorgt so für zusätzliche Abwechslung inmitten der Kämpfe, bietet euch weitere taktische Möglichkeiten an, die sich eben beispielsweise im Fall der Zeitblase mit normalen Waffen kombinieren lassen. Im Grunde genommen harmonisieren ZMG und Schießeisen so gut miteinander und ergänzen sich, wie es die Plasmide und Kanonen in BioShock taten.

Nützlich ist das kleine Hilfsmittelchen aber auch für das eine oder andere Rätsel. In einem Abschnitt findet ihr etwa eine zerfallene Kiste. Nutzt das ZMG, um sie wieder zusammenzusetzen und somit eine höhere Ebene zu erreichen. Dann schnappt ihr euch den Container, befördert ihn zu einem nachfolgenden Schiebetor und dreht den Spieß wieder rum, lasst die Kiste also erneut zerfallen. Schiebt sie dann unter den Spalt, baut sie wieder auf und schon drückt sie das Tor so weit nach oben, dass ihr darunter hindurchkriechen könnt.

Benjamin Jakobs Avatar
Benjamin Jakobs ist Leitender Redakteur, seit 2006 bei Eurogamer.de und schreibt News, Reviews, Meinungen, Artikel und Tipps.

Informationen zu unserer Test-Philosophie findest du unter "So testen wir".

In diesem artikel

Singularity

PS3, Xbox 360, PC

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