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Siren: Blood Curse Chpt. 1-3

Lass' die Sirenen singen...

Das Genre des Survival-Horrors ist derzeit nicht gerade zu beneiden. Resident Evil hat dem Grusel zugunsten pulstreibender Shootouts den Rücken gekehrt und Silent Hill hat seine besten Geschichten schon vor einer halben Ewigkeit erzählt - plappert aber trotzdem munter weiter. Von den verrottenden Leichnamen kompetenter Nischenspuker wie Project Zero, Parasite Eve oder Eternal Darkness wollen wir lieber gar nicht erst anfangen. Die wandeln wohl auf ewig schlurfenden Schrittes durch die stockfinsteren Archive ihrer Entwickler.

Er musste einfach kommen – der große Horror-Crash. Schließlich wurde der Markt bis 2004 zweitweise überrannt von Cold Fears, Deep Fears, Carriers, Clock Towers und einer ganzen Horde interaktiver Geisterbahnen, an denen das Erschreckendste ihre Einfallslosigkeit war. Und so war irgendwann einfach die Luft raus. Das lag aber nicht einmal daran, dass die Spieler keine Lust mehr auf Horror gehabt hätten. Sie hatten nur keine Lust mehr auf schlechten oder mittelmäßigen Horror. Den bekam man schließlich schon seit der ersten Staffel DSDS kostenfrei im Privatfernsehen.

Und so kam es dann auch, dass Forbidden Siren Anfang 2004 zumindest hierzulande beklagenswerter Weise übersehen wurde. Allerdings machte es das Spiel seiner westlichen Kundschaft auch nicht eben leicht, in den okkulten Mythos um das verlorene japanische Dörfchen Hanuda einzutauchen. Die ausschließlich japanische Charakterriege schien der breiten Masse die Identifikation mit den Figuren nicht eben zu erleichtern; biestige Steuerung und mittelgute Optik taten ihr Übriges, damit der Titel nicht über den Status eines Geheimtipps hinauskam. Dabei hatte Forbidden Siren eine wirklich einzigartige Atmosphäre und einige sehr frische Ansätze zu bieten. Und die will uns Sony jetzt in einem Remake, ordentlich poliert, über sein Playstation Network erneut ans Herz legen.

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Und das funktioniert so: Siren: Blood Curse besteht aus zwölf Episoden die jeweils zwischen 600 und 1000 Megabyte auf die Waage beziehungsweise die HDD bringen. Während Ihr jede Episode einzeln herunterladet, bezahlt Ihr allerdings immer nur das Dreierpack oder gleich das ganze Dutzend. Die vier Episodentrios sollen zumindest in Großbritannien je 5 Pfund kosten – macht also nur 20 Zähler für das Komplettpaket. Für Deutschland gibt es bislang keine offizielle Preis-Angabe. Wenn nichts schief geht, sind ca. 30 Euro aber wohl realistisch.

Blood Curse ist also de Fakto ein Budgettitel. Das sieht man ihm allerdings absolut nicht an. Rein gar nichts an dieser Neuauflage mieft nach liebloser Konvertierung. Stattdessen hat sich Project Siren die Zeit genommen, die Vorlage komplett umzuschmeißen, um mit zeitgemäßen Mitteln ein modernes, schöneres und besser spielbares Survival-Game zu machen.

Wie in den meisten Neuauflagen japanischer Horrorszenarien sind die Hauptrollen diesmal überwiegend mit amerikanischen Gesichtern besetzt. Alles beginnt mit einem TV-Team, das in den Bergen dem Mythos von Hanuda nachgehen will und weit mehr zu sehen bekommt, als ihm lieb ist. Nämlich die rituelle Ermordung einer jungen Frau. Dass sich in der Folge auch noch reihenweise aus allen Löchern blutende Untote um die neugierigen Zaungäste scharen, ist für die Gruppe nicht eben ein Anreiz, noch länger in dem düsteren Kaff zu verweilen. Und so nimmt jeder schon bald die Beine in die Hand, bevor das die zombifizierten Einheimischen tun können.

Die Fights sind kurz, stumpf und brutal. Wenn man kann, lässt man es lieber bleiben.

Ebenfalls mittendrin in diesem Hinterwäldler-Alptraum: Der amerikanische Student Howard Wright, der Forscher Sam Monroe, seines Zeichens Ex-Mann der Fernsehmoderatorin Melissa und deren gemeinsame Tochter Bella. Das Spiel setzt Euch nicht einfach aus Lust und Laune ein ganzes Ensemble an Charakteren vor. Alleine in den ersten drei Kapiteln schaut Ihr über die Schultern dreier unterschiedlicher Protagonisten – und wenn das Spiel sich an die vier Jahre alte Vorlage hält, übernehmt Ihr im Verlauf noch die Kontrolle über sieben Weitere.

Ihr selbst nehmt zum ersten Mal als Howard Anteil am Spiel. Dieser stört vor der laufenden Kamera des in den Büschen versteckten Filmteams das Opfer-Ritual der derangierten Kultisten und ist fortan auf der Flucht vor einem untoten Cop. Auf den ersten Blick ist Siren: Blood Curse ein total typischer Survival-Trip: Ihr seht Euren Charakter von hinten, eine Taschenlampe funzelt ihr spärliches Licht durch detailliert-trostlose 3D-Umgebungen und wirft dabei exzellente, unheilvolle Schatten.

Alexander Bohn-Elias Avatar
Alexander Bohn-Elias: Alex schreibt seit über 20 Jahren über Spiele und war von Beginn an bei Eurogamer.de dabei. Er mag Highsmith-Romane, seinen Amiga 1200 und Tier-Dokus ohne Vögel.

Informationen zu unserer Test-Philosophie findest du unter "So testen wir".

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Siren: Blood Curse

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