Space Siege
Aliens statt Orks
In der fernen Zukunft läuft der Kampf um unseren Heimatplaneten Erde gegen die Invasion der Außerirdischen Karak nicht gerade gut und eigentlich ist selbst das noch maßlos euphemistisch ausgedrückt. Von der Erde und dem allergrößten Teil der Menschheit blieb nach dem Angriff kaum mehr als ein Haufen rauchender Trümmer im All zurück und alle Hoffnungen ruhen auf dem Kolonieschiff Armstrong. Diese letzte Arche, die der Zerstörung entging, steuert nun mit ungewissem Ziel auf die Sterne zu.
Aber selbst ihre Flucht gelang nicht wirklich. Ein Schiff der Karak konnte noch andocken und nun drohen die Aggressoren den Job, den sie begannen, zu beenden. Seth Walker kann dies nicht akzeptieren. Er verlor alles und jetzt ist er rundum sauer. Er schwört zu tun, was nötig ist, um der Menschheit eine neue Chance zu geben. Selbst, wenn es ihn seine eigene Menschlichkeit kostet...
Das neue Action-Rollenspiel der Dungeon Siege-Entwickler, Gas Powered Games, stellt Euch permanent die philosophische Frage, was einen Menschen zum Menschen macht und lässt Euch die Auswirkungen unmittelbar spüren. Walker kann als Kybernetiktechniker der Zukunft Upgrades für den Körper einsetzen.
Ein besserer Arm, bevorzugt mit einem ganzen Waffenarsenal? Kein Problem, es ist nur ein Arm. Ein Auge, das im Dunkeln sehen kann, Beine, welche den Sechs-Millionen-Dollar-Mann im Regen stehen lassen würden? Es ist doch nur Technik. Oder? Ein paar Modifikationen des Gehirns, schließlich machen sich neue Fertigkeiten immer gut, ohne sie Jahrelang zu studieren. Warum nicht, ich bin immer noch ich. Oder vielleicht doch nicht mehr?
Es wird an Euch liegen zu entscheiden, welche Modifikationen und vor allem wie viele davon Walker einsetzen wird. Und Ihr könnt dann beobachten, ob er und die anderen Reisenden der Armstrong am Ende zu weit gegangen sind, um den Kampf gegen die Karak zu gewinnen. Rettet Ihr die Menschheit wirklich, wenn es keine Menschlichkeit in diesen neuen Wesen mehr gibt?
Offensichtlich nahm sich Gas Powered Games die alte Kritik an Dungeon Siege zu Herzen und ersann für den jüngsten, nur noch sehr inoffiziellen Teil der Serie eine komplexe Handlung. Deren Verlauf wird sehr stark von Euren Entscheidungen abhängen, Walker „umzubauen“ und die Spezies Mensch für den Kampf im All zu rüsten. Man muss dabei die Frage stellen, ob es im Genre der Wahl überhaupt gelingen kann, eine so vielschichtige und tiefgängige Story zu erzählen. Der Schuster Gas Powered blieb bei seinen Leisten und verpackte den Kampf um das Überleben in ein Action-Rollenspiel, das auf den ersten Blick genau wie Dungeon Siege im Weltraum aussieht.
In bester Diablo-Manier werdet Ihr durch die Gänge der Armstrong streifen und dort alles töten, was nicht garantiert menschlichen Ursprungs zu sein scheint. Der Esel an Eurer Seite, früher in erster Linie für den Beutetransport abgestellt, wird dabei Euer einziger permanenter Begleiter sein. Natürlich gibt es keinen richtigen Esel, entsprechend des Szenarios hat er sich zu einem Roboter gewandelt und wird Euch weit mehr Dienste leisten, als nur eine wandelnde Schatztruhe zu sein. Wie auch Walker lässt sich Euer Maschinenbegleiter mit zahllosen Upgrades aufrüsten und so zu einem wertvollen Gefährten für alle Lebenslagen machen.
Harvey, oder offiziell HR-V, setzt allerdings auch für viele seiner Möglichkeiten voraus, dass sich Walker ein paar kybernetische Bauteile gönnt. So führt es Euch immer wieder zu der Entscheidung zwischen Mensch und Maschine zurück und je mehr ihr dem Maschinengott huldigt, desto kälter und emotionsloser wird Walkers Umgang mit seinen menschlichen Mitreisenden. Sie werden ihm andere Aufgaben geben und es wird für ihn sehr viel einfacher, bestimmte Passagen zu überstehen.