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Quest for Glory

Rätsel wie sie kein Rollenspiel kennt. Aber kennen sollte.

Quest for Glory

Interessiert euch nicht? Dann geht es hier zum nächsten Spiel.

Oder lasst euch per Zufall überraschen.

Zuerst veröffentlicht: 1989

Erschienen auf: PC, 16-Bit Home-Computer

Erhältlich über: Good Old Games

Ein gutes Adventure und ein schönes Rollenspiel in einem? Oder ist es umgekehrt? Schwer zu sagen bei diesem frühen Genre-Cross-over, das mittlerweile den gleichen Kultstatus wie die anderen Quest-Reihen Sierras genießt, selbst wenn es nicht ganz so altehrwürdig wie ein King´s Quest sein mag.

Sheriff Otto heißt euch in Spielburg willkommen. Oh ja, das ist die englische Version.

Auf fünf Teile brachte man es vom Anfang bis zum Ende der 90er und eigentlich sollte es ja Hero´s Quest heißen, aber da gab es ein Brettspiel, das sich diesen Titel vorher sicherte. Also ging das weniger griffige Quest for Glory in die Sierra Annalen. Die Reihe einigte sich mit sich selbst darauf, dass sie Humor haben möchte, kleine Echtzeitkämpfe gegen Monster, ein paar Romanzen am Rande, vor allem aber große Heldentaten und Charakterwerte als Bonus zu Sierra-typisch mitunter recht brutalen Rätseln. Und auch die dürfen hier schon mal unter Zeitdruck gelöst werden.

Alle Abenteurer gehen einmal zur Nymphe. Schämt euch also nicht und ladet einfach neu.

Ansonsten streift man ein weites Feld der Fantasy-Szenarien. Der erste Teil entführt euch in das perfekte Klischee der Fantasy-Kleinstadt, in der ihr jede Nacht tot und ausgeplündert in einer Seitengasse aufwachen dürft, nicht eine Runde Dart in der Diebesgilde verpassen dürft und niemals und unter keinen Umständen einen "Drachenatem" ander Bar bestellt. Danach ging es erst in den Orient und Tausend und eine Nacht, gefolgt von einem Ausflug in das Herz Afrikas, um schließlich in einer eigenwilligen Kreuzung aus transsylvanischem Horror und Cthulhu-Mythos zu landen. Der späte Abschluss "Dragon Fire" schließlich widmet sich einer Art Fantasy-Antike und kann zwar nicht mehr ganz an die Hochzeiten anknüpfen, aber damit musste man zu diesem Zeitpunkt bei Sierra-Spielen einfach leben.

Selbst heute ist eine Mischung aus teilweise recht elaborierten Rollenspielelementen mit knackigen Rätseln und unterschiedlichen Wegen, um zur Lösung zu kommen nicht alltäglich. Es ist in dieser Wiese mit einem Mass Effect vergleichbar, nur dass dieses ebenso konsequent Action und Rollenspiel mischt. Also nicht wirklich vergleichbar. Egal, die farbenfrohe Optik, insbesondere in der aufgehübschten Version des ersten Teils oder der Nummern vier und fünf laden auch heute noch zum Retro-Abenteuern ein und weder dir Rätsel noch der Humor haben gelitten. Nur falls ihr nicht wisst, was ein Parser ist, müsst ihr im zweiten Spiel mit ein paar Überraschungen rechnen...

Digitalisieren war keine gute Idee, als die Zeit und vor allem die Technik noch nicht reif war.