Star Trek: Mehr als nur ein Spiel zum Film
Digital Extremes' Weltraumabenteuer sieht nicht nur gut aus, sondern will auch spielerische Abwechslung garantieren.
Paramount meint es ernst mit Star Trek. Im Rahmen der gamescom-Präsentation des kommenden Titels von Entwickler Digital Extremes erwähnte man das gleich mehrfach. Laut Paramounts Game Producer Brian Miller sprach man das Entwicklerteam frühzeitig an, um ihnen genügend Zeit für die Entwicklung zu geben. Das alles mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass die meisten Spiele zu Filmen nicht wirklich das Gelbe vom Ei darstellen. Kurz gesagt: Man wollte es "richtig machen".
Digital Extremes werkelt nun seit zwei Jahren an dem Projekt und eines der wichtigsten Ziele bestand darin, "allen voran ein gutes Spiel zu machen". Jedenfalls ist man Miller zufolge Fan von den Uncharted-Spielen, Rocksteadys Batman und Metroid. Nicht die schlechtesten Vorbilder, die man sich aussuchen kann.
Auch was die Produktionsqualität anbelangt, scheut man keine Mühen. Digital Extremes arbeitet mit Bad Robot zusammen, also der Produktsfirma des letzten und des kommenden Star-Trek-Films. Dazu zählen Leute aus den Bereichen Sound, Kreaturen, Effekte und Screenplay. Man bekommt Hilfe bei der Story, unter anderem vom God-of-War-Autor, und Michael Giacchino komponiert den Soundtrack des Spiels.
Gibt es denn Verbindungen zu den Kinofilmen? "Vielleicht", sagt Miller, wenn auch nur "kleine". Das Spiel selbst wird in diesem Sinne kein "Spiel zu Film", denn die Story spielt zwischen den beiden Streifen des Abrams'schen Reboots. Es geht unter anderem um New Vulcan, die neue Heimat der Vulkanier. Um das Terraforming deutlich zu beschleunigen - was ansonsten Jahrzehnte dauern würde -, dient ein Gerät namens Helios, das jedoch einen kleinen Nebeneffekt hat. Es erzeugt Risse im Raum, aus denen wiederum die Gorn kommen und angreifen. Und wenn sie das Helios-Gerät in ihre Finger bekommen, könnten sie im Grunde Risse erzeugen, wo immer sie wollen, und theoretisch überall angreifen.
Obwohl die Gorn relativ spät angekündigt wurden, entschied man sich schon von Beginn an für sie als Feind. "Die Fans lieben die Gorn", sagt Miller, nicht zuletzt aufgrund der berüchtigten Kampfszene zwischen Kirk und einem der Echsenwesen. Für das Spiel hat man gleich zehn verschiedene Gorn-Spezies beziehungsweise -Varianten erschaffen. Selbst weibliche Gorn, die sich gerne mal hinter euch beamen und euch in den Rücken fallen.
Die beiden Hauptdarsteller sind jedenfalls Kirk und Spock. Wie man die beiden so kennt, geht Kirk eher radikal vor, schießt sich den Weg frei, während Spock ruhig und logisch agiert. "Beste Voraussetzungen für Koop", sagt Miller - andere Multiplayer-Modi wird es "diesmal" übrigens nicht geben. Vor dem Start des Spiels könnt ihr euch für einen der beiden entscheiden, ein Wechsel im Spiel selbst ist allerdings nicht möglich. Für beide hat man zudem auch einzigartige Animationen geschaffen.
Im Rahmen der Präsentation zeigte man mehrere verschiedene Schauplätze, etwa eine Weltraumstation zwischen zwei Sonnen, die gerade auseinanderbricht, und auf der das Spiel beginnt. Die Unreal Engine 3 sorgt für tolle Effekte, stimmungsvolle Umgebungen - Star Trek sieht wirklich gut aus. Unter anderem müsst ihr euch in einem Abschnitt auch selbst Deckung schaffen, indem ihr auf verschiedene Abdeckplatten feuert, die sich dann wiederum aufrichten und euch Schutz vor den tödlichen Strahlen der sehr nahen Sonnen bieten.
Es wird auch nicht nur geschossen, auch der Trikorder kommt oftmals zum Einsatz. Ihn braucht ihr zum Beispiel für Rätsel, Miller vergleicht das Ganze mit dem Detektiv-Modus aus den Batman-Spielen. So entdeckt ihr beispielsweise bestimmte Elemente, mit denen ihr interagieren oder auf die ihr feuern müsst. Auf einer weiteren Station aktiviert ihr damit wiederum das Feuerlöschsystem.
Ebenso mit von der Partie sind Stealth-Aspekte. Die bieten auch Vorteile, denn wenn ihr leise vorgeht, bekommt ihr es unter Umständen mit weniger Widersachern zu tun. Etwa in einem Bereich einer Station, die von den Gorn angegriffen wird. Hier tummeln sich viele Feinde und es wäre natürlich einfacher, die meisten von ihnen zu umgehen, den einen oder anderen leise auszuschalten. Wenn ihr mögt, könnt ihr euch aber auch aggressiv und wild feuernd ins Getümmel stürzen. Eure Entscheidung. Eigens für das Spiel wurden übrigens neue Waffen der Sternenflotte, der Vulkanier und der Gorn kreiert.
Alles in allem macht Star Trek einen wirklich guten Eindruck und hat sich besonders optisch im Vergleich zu frühen Trailern ordentlich gemausert. Es erweckte während der Präsentation zu keinem Zeitpunkt den Eindruck eines schnell zusammengeschusterten Lizenzprodukts. Im Gegenteil: Paramount investiert viel darin und mit Digital Extremes hat man sich auch einen durchaus fähigen Entwickler ausgesucht. Die Zeichen stehen gut, dass Star-Trek-Fans mal wieder ein gutes Spiel bekommen. In diesem Sinne: Set phasers to fun!