Star Wars: The Force Unleashed
Die Macht ist stark in diesem da
Donnerstag, 8. Mai, ungefähr 11 Uhr morgens. Schnell eile ich vom Münchener Hauptbahnhof zum nahe gelegenen Mathäser Filmpalast. Nicht, um mir irgendeinen Film anzuschauen. Nein, weit gefehlt. An diesem Tag luden Activision und LucasArts viel mehr zu einer Präsentation und Anspielsession von Star Wars: The Force Unleashed ein.
Trotz all dem drängte sich aber alsbald der Gedanke auf, einen Star Wars-Streifen im Kino zu sehen. Für das passende Feeling sorgten unter anderem einige der anwesenden Personen, die als Darth Vader, Stormtrooper oder Royal Guard verkleidet waren. Und dann ging es erstmal gemächlich los. Der Saal verdunkelt sich und eine Stimme ertönt. Leider nicht jene vom Dunklen Lord höchstpersönlich, sondern von Adam Kahn – seines Zeichens Senior PR Manager bei LucasArts. Bevor das eigentliche Spektakel beginnt, erzählt er ein wenig über die Technik und Geschichte. Aber nichts, was wir nicht vorher schon in den Tech-Demos oder Entwicklertagebüchern gesehen beziehungsweise gehört hätten. Die Minuten vergehen. Man wünscht sich, sie würden endlich anfangen.
Und nach kurzer Wartezeit ist es dann soweit. Der Schriftzug „A long time ago, in a galaxy far, far away“ erstrahlt auf der Leinwand und der gewohnte gelbe Einführungstext scrollt wenige Sekunden später von unten nach oben. Eben ganz wie im Film. Und genauso beeindruckend geht die Show weiter.
Zeit für eine Atempause? Hier auf keinen Fall. Das Geschehen verlagert sich umgehend zur Wookiee-Heimatwelt Kashyyyk, die von imperialen Truppen belagert wird. Man sieht ein Shuttle, wie es zum Planeten hinunter gleitet und behutsam auf der Oberfläche aufsetzt. Die Rampe öffnet sich und niemand geringeres als Darth Vader betritt das Schlachtfeld.
Ihn selbst steuert man während des gesamten ersten Levels. Das dient einerseits zur Einführung in die Geschichte, andererseits aber ebenso, um einen möglichst furiosen Einstieg zu garantieren. Und wie wir den großen Mann mit schwarzem Umhang kennen, landet er natürlich nicht an einem sicheren Fleckchen. Gleich die ersten Blicke enthüllen das gesamte Chaos um den Landeplatz herum. Tie-Jäger schwirren neben Wookiee-Flugvehikeln durch die Lüfte. Bodentruppen und Kampfläufer werden abgesetzt. Sternenzerstörer schweben im Tiefflug durch die Landschaft. Man fühlt sich sofort mittendrin im Krieg der Sterne.
Natürlich versuchen die haarigen Bewohner des Planeten alles, um die imperialen Invasoren abzuwehren. Was in Episode III: Die Rache der Sith noch gut gegen die Droidenarmeen der Separatisten funktionierte, ist hier jedoch gnadenlos zum Scheitern verurteilt. Vader säbelt sich mit einem rot glühenden Lichtschwert durch heranstürmende Wookiees, wirft die Klinge umher und schleudert die Angreifer meterweit gegen Objekte oder in Abgründe hinab.
Dabei bemerkt man sofort, welchen Einfluss die Macht in The Force Unleashed tatsächlich hat. Bäume zersplittern unter den Lichtschwert- und Machtangriffen von Vader in diverse Einzelteile, werden zur Seite gedrückt, knicken einfach um und dienen gar als fliegende Waffen. Das sieht so gut aus, dass man vermutlich eine ganze Weile damit verbringen wird, solche Dinge einfach nur auszuprobieren.
Dutzende tote Wookiees später kommt es zum ersten Zusammentreffen mit einem Jedi und Vaders späterem geheimen Schüler. Womit dann auch dieser Prolog beendet wäre. Fortan verlagert sich die Handlung in die Gegenwart. „Starkiller“, so der Rufname des Schützlings (echte Star Wars-Fans werden ihn kennen), ist erwachsen geworden, hat seine Machtfähigkeiten nahezu perfektioniert und ist bereit, auf die Galaxis losgelassen zu werden.