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StarCraft II: Wings of Liberty

Kleine Einheiten, große Gefühle

Die Geschichte erscheint dabei mal wieder die größte Stärke der Einzelspieler-Kampagne zu sein. Die Charaktere wirken für ein Strategiespiel extrem glaubwürdig und ihre Motivation vielschichtig. Dabei laufen gleich mehrere Handlungsstränge zur selben Zeit ab. Raynor möchte sich zum einem an Mengsk rächen, gleichzeitig aber auch die Zerg-Bedrohung aufhalten und sich um die Xel'Naga kümmern.

Die eigentlichen Missionen bieten durch die bekannten Spielmechaniken zwar wenig Überraschungen, liefern aber genug Abwechslung, um scheinbar nicht langweilig zu werden. Wenn sich eine bekannte Figur opfert, um einem Freund die Flucht zu ermöglichen, läuft es euch genauso kalt den Rücken herunter wie damals, als Kerrigan von den Zerg geschnappt wurde.

Als kleines Bonbon und als wirkliche Vorbereitung auf den Mehrspieler-Modus gibt es noch zusätzlich Mini-Challenges, die euch bestimmte Skills beibringen. Um euren Ressourcenabbau zu optimieren, müsst ihr zum Beispiel in einer bestimmten Zeit eine vorgegebene Anzahl von Kristallen abbauen.

Das Spiel erklärt euch, wie ihr das am besten zu Wege bringt. In einer anderen Challenge sperrt ihr auf der Protoss-Seite erst einen Zugang mit einem Kraftfeld ab, nur um dann anschließend auftauchende Zerglinge mit einem Psi-Sturm zu zerfetzen. Das alles ist ganz nett, wirklich spannend sind diese Aufträge aber nicht.

StarCraft II - Singleplayer-Gameplay

Deutlich interessanter ist dagegen der neue Editor. Schon die Lebenszeit von WarCraft 3 wurde durch das zum Release ausgelieferte Tool dramatisch verlängert. Egal of Tower Defence oder DotA, die Möglichkeiten waren schon damals gewaltig. Und der StarCraft-II-Editor kann noch deutlich mehr. Neben Helden unterstützt er sogar den Bau von Action-Spielen. Erste Versuche in der Beta sind schon recht interessant. Spannend wird es, falls es wirklich ein StraCraft-II-DotA oder gar ein Fan-WarCraft-IV gibt.

Während mich der Multiplayer zumindest bis jetzt kalt lässt, konnte ich meine Finger gar nicht mehr von der Solo-Kampagne lassen. Blizzard wird mit Wings of Liberty ihre eigene Messlatte in puncto Abwechslung und Story aus dem WarCraft 3-Add-On Frozen Throne noch mal deutlich höher legen. Die eigentlichen Missionen unterscheiden sich zwar nicht dramatisch von vergleichbaren Titeln, aber deren Anbindung in die Geschichte ist und bleibt einmalig. Endlich gibt es wieder echte Dramen, glaubwürdige und spannende Charaktere in einem Echtzeitstrategie-Spiel. Hier können sich selbst die großen Herausforderer von Relic eine dicke Portion abschneiden.

Außerdem sorgt das innovative Meta-Game zwischen den Kampagnen-Missionen mit seinen tiefgreifenden Strategien für die genau richtige Portion Innovation, um mich auch über 30 Stunden hinweg an den Titel zu fesseln. Diese ständigen kleinen Entscheidungen, die vielen Freiheiten und taktischen Finessen werden die Kampagne in den Echtzeitstrategie-Himmel katapultieren. Noch dazu ein mächtiger Editor, der dem Spiel wahrscheinlich über Jahre hinweg frische Inhalte liefert und Blizzard wird mich auch ohne einen perfekten Multiplayer glücklich machen. Ich zähle auf jeden Fall schon die Tage, bis ich endlich mit Raynor wieder das Universum retten darf.

Strcraft 2: Wings of Liberty erscheint am 27. Juli exklusiv für den PC.

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