Super Mario Galaxy 2
Klempner im Kosmos, Vol. 2
Das führt zu furiosen High-Speed-Achterbahn-Passagen bei denen auch ein gewisser blauer SEGA-Held mit roten Turnschuhen beeindruckt den nicht vorhandenen Hut zieht. Bei Yoshis Scoville-induzierter Raserei braucht ihr ordentlich Fingerspitzengefühl. Kollidiert ihr direkt mit einem Hindernis, kommt Yoshi zum Stehen und gleitet wieder hinab.
Ein Beinbruch ist das freilich nicht. Nintendo hat die Levels wieder einmal so fair gestaltet, dass ihr meist sicher auf einer Plattform landet. Fallt ihr doch einmal ins Nichts, freut ihr euch über die großzügig verteilten Checkpunkte.
Die Zeppelin-Frucht hat da weniger dramatische Auswirkungen. Ihr Genuss bläst Yoshi kugelrund auf und treibt ihn durch Rückstoß (zum Glück durchs Dino-Maul und nicht durch andere Körperöffnungen...) nach oben. So erforschen Mario und Yoshi einen gewaltigen Baum und einen großen Holzzylinder. Fatale Stürze sind dabei auf dem Zylinder ausgeschlossen, so könnt ihr in aller Ruhe mit dem neuen Spielelement experimentieren und euch an den urkomischen Animationen des aufgeblähten Dinos erfreuen.
Einer der beeindruckendsten Levels der Demoversion lehnt sich an die vierte Welt des Kultspiels Super Mario Bros. 3 an. Gegner, Röhren, Steine und Münzen sind auf einmal riesig groß: Die klassische rotierende Goldmünze überragt Mario um ein vielfaches und die gute, alte Piranhapflanze wird zum baumhohen Monstrum, dem Mario besser mal aus dem Weg gehen sollte. Nur wer elegant auf dem Röhrenrand balanciert, hat hier eine Chance, den Stern am Ende des Levels zu erreichen.
Und dann ist da noch der letzte Level der Demoversion... eine durch und durch diabolische Angelegenheit, in der Mario auf einem Plattform-Parkour lilafarbene Münzen sammelt und die Position der Plattformen durch einen kleinen Drehsprung verändern kann. Der Level ist komplex, herausfordernd, knackig schwer und dabei trotzdem immer absolut fair. Nur mit vollster Konzentration und einer ruhigen Hand werdet ihr auch die letzte Münze einsammeln. Ein Fehler hat den sofortigen Sturz in ein schwarzes Loch zur Folge und ist dabei doch stets allein die Schuld des Spielers, nicht des Spiels. So lieben wir unseren Mario.
Der Held selbst beherrscht zwar keine neuen Tricks, findet aber auch das ein oder andere neue Hilfsmittel. Sehr interessant ist dabei der Bohrer, mit dem er sich quer durch kleinere Planetoiden bewegen kann, sofern das Material dafür geeignet ist und sich keine Hindernisse im Weg befinden. So erkennt ihr auch, dass manche der Himmelskörper hohl und mit wertvollen Münzen gefüllt sind.
Aber auch im Kampf gegen den einen oder anderen Boss ist der Bohrer eine kolossale Hilfe. Im Kampf gegen einen mechanischen Stampfer erreicht ihr den Schwachpunkt des Gegners zum Beispiel nur, wenn ihr euch von der entgegengesetzten Seite des keksförmigen Mini-Planeten direkt zwischen die mächtigen Beine des Gegners bohrt... autsch.
Stichwort Bosse: Den beeindruckendsten Kampf liefert sich Mario mit dem riesigen Drachen Gobblegut. Während der Klempner sich auf einer relativ kleinen Welt befindet, kreist der riesige, lange Drache um den Planeten herum, nimmt Mario ins Visier und beginnt, sich durch die Kruste zu nagen. Taktisch ist der Kampf nicht allzu komplex: Mario muss einfach nur die diversen rosa Bäuche des Drachen mit seiner Drehattacke treffen. Doch die schiere Größe des Gegners, sein auf den ersten Blick unberechenbares Verhalten und die begrenzte Kampffläche machen Gobblegut zu einer herrlichen Herausforderung: Nach Marios Sieg hat man so richtig das Gefühl, etwas geleistet zu haben.