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Teufel Concept C 100

Auch kleine Teufel sind immer noch Teufel

Ein neuer Teufel steht im Haus und das ist immer ein Grund zur Freude, selbst wenn es nur ein ganz kleiner Teufel ist. Das Berliner Boxenhaus steht für Qualität, aber auch für Preis-Leistung, zumindest im relativen Sinn der Spannbreite von Hi-Fi-Preisen. Das Set Concept C100 steht dabei sicher nicht in Konkurrenz zu esoterischem High-End-Material, sondern deckt mit seinem Preis von aktuell gerade mal ca. 120 Euro das untere Segment ab, in dem man noch von „Boxen“ und nicht „Krachmacher-Abfällen“ redet. Teufel hat nicht viel in diesem Bereich. Braucht man neben dem C 100 nichts weiter? Ist es so gut, dass alles weitere Makulatur wäre?

Teufel Concept C 100

Preis: ca. 120 Euro

Hersteller: Teufel

Erhältlich über: Teufel

In gewisser Weise: Ja. Zum Vergleich in einer ähnlichen Dimension steht mein treues Logitech Z-2300 zur Verfügung und ein Creative Gigaworks 2.1 habe ich auch schon mal gehört. Jedes dieser Geräte wie auch das C 100 deckt eine sehr spezifische Nische ab. Der Nutzer möchte guten, aber nicht zu teuren Stereo-Sound haben, dafür einen fairen Preis bezahlen und vor allem nicht großartig in Zusatzequipment wie einen getrennten Verstärker investieren. Das leisten alle drei Systeme qualitativ auf gehobenem Level und dass Teufel-Set preislich am günstigsten (die anderen beiden liegen bei etwa 160 Euro). Ein weiterer direkter Pluspunkt geht ebenfalls an Teufel, dessen Bässe räumlicher und präziser vermittelt werden, als es beim Logitech der Fall ist.

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Aber nicht alles ist gut im Teufel-Land. Das C 100 hat das Pech, dass ich vor kurzem das Teufel C 200 USB mit seiner hervorragenden internen Soundkarte, aber noch wichtiger – neben mir ist normalerweise eine Asus Xonar STX am werkeln –, seinen höherwertigen Satelliten und Sub testen durfte. Die Sats sind etwa 3 cm höher und hundert Gramm schwerer, aber es ist erstaunlich, wie sehr sich dieser kleine Unterschied am Ende bemerkbar macht. Die wirklich niedlichen Satelliten des C 100 – zehn Zentimeter in alle Richtungen – haben zwar mit den Höhen keine Schwierigkeiten, da stehen sie ihren leicht größeren Vettern nicht viel nach. Es sind die Mitten, die einem hier ein wenig Kopfschmerzen bereiten und bei mancher Musik kann man das sogar wörtlich nehmen.

Für den ersten Testlauf wählte ich die sehr Mitten- und Hochlastige Yessongs von Yes und wurde einfach nicht richtig warm damit. Der Mittelbereich verschwindet mitunter hinter der sehr hochfrequenten Lead-Gitarre und diese bohrt sich ein wenig zu eindringlich in die Gehörgänge. Deutlich besser wird es mit ausgewogenerer Musik. Der Soundtrack zum Prince-of-Persia-Film deckt trotz seines passagenweisen Bassgewummers ein durchschnittliches Spektrum ab und das bekommt das C 100 etwas besser auf die Reihe, ohne jedoch ganz mit der Klarheit des C 200 konkurrieren zu können. Komplexere Klassikstücke wie Rachel Porters Mozartinterpretation sollte man für den reinen Musikgenuss jedoch eher auf Abstand zum C 100 halten. Pop und Rock funktionieren, auch Metal oder bassige Dancemusik ist in Ordnung, aber bei all den feineren Dingen des Lebens passen die Satteliten einfach.

Martin Woger Avatar
Martin Woger: Chefredakteur seit 2011, Gamer seit 1984, Mensch seit 1975, mag PC-Engines und alles sonst, was nicht FIFA oder RTS heißt.

Informationen zu unserer Test-Philosophie findest du unter "So testen wir".

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