The Elder Scrolls V: Skyrim
Auf zu neuen Ufern
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Bei High Fantasy rollen sich ja bei mir eigentlich die Zehennägel hoch. Der klassische Rassen-Mix aus Zwergen, Menschen und Elfen, die reich verzierten Rüstungen, die 08/15-Zaubersprüche und immer die gleichen Monster sind für mich oft ein Sinnbild für Ideenlosigkeit. Ein Anbiedern am Konsens und die Leichenschändung von J.R.R. Tolkien. Trotzdem gibt es Spiele, die durch gute Geschichten, spannende Kämpfe und eine interessante Charakterentwicklung diese Abscheu aushebeln und mich trotzdem furchtlos in den Kampf um Gut und Böse ziehen lassen. Oblivion war so ein Titel.
Die Geschichte rund um die Dimensiontore samt ihrer viel zu statischen Turmkonstruktionen konnte man getrost abschreiben, aber die Nebenquests waren einfach fantastisch. So viel Liebe zum Detail ist man sonst nur von BioWare gewohnt. Und Bethesda ist für mich noch einen Tick stärker. Unvergessen der Ausflug in ein surreales Gemälde oder die Questreihe rund um die dunkle Bruderschaft.
Eine Brillianz, die aber mit einer schwachen Grafik basierend auf der Gamebryo-Engine erkauft wurde. Sich ständig wiederholende Dungeons, hässliche Figuren und vorsintflutliche Animationen waren schon 2007 unnötig. Selten war das Uncanny Valley so tief und die Action so steif. Allein die wunderschöne Landschaft und das noch heute hervorragende Gameplay hielten mich damals bei der Stange.
Mit Skyrim kehrt Bethesda Softworks dem alten Grafik-Motor endlich den Rücken zu und befördert damit ihr neuestes Werk mit einem Schlag in die optische Spitzengruppe. Ein Blick auf die Demo genügte, um mir den Mund wässrig zu machen. Die Creation-Engine leistet ganze Arbeit. Ein gut aussehender, wuchtiger Wikinger-Charakter, in der Third-Person-Perspektive glaubwürdige Animationen und eine noch detailliertere Landschaft riefen sofort das alte Feuer in mir hervor. Ich will selbst den Controller in die Hand nehmen und diese wunderbare Welt erkunden. Doch hier bin ich zum Zuschauen verdammt, während Creative Director Todd Howard uns sein neuestes Meisterwerk erklärt.
Skyrim selbst ist die nördlichste Provinz von Tamriel, eine wilde, ungezügelte Welt mit hohen Bergen, weiten Tälern und Heimat des Volkes der Nord. Eine Menschen-Fraktion, die sich als Keimzelle ihrer Rasse und überlegen fühlt. Im Vergleich zu Cyrodiil, wo viele Rassen oft friedlich miteinander koexistieren, findet man hier deutlich weniger Elfen und Akaviri. Es überwiegt ein kühles Klima, Schnee so weit das Auge reicht, nur in wenigen Gebieten herrschen im Sommer hohe Temperaturen. Sechs Yarls herrschen über das Land, mächtige Fürsten, die ständig miteinander um die Vorherrschaft kämpfen. Spielt Politik diesmal also eine wichtige Rolle? "Ja, ihr werdet das Zünglein an der Waage sein und Skyrim nach eurem Willen formen", verspricht Todd.
Trotz dieser klaren Ausrichtung auf Skyrim seid ihr bei der Rassenwahl nicht eingeschränkt. "Wir wollen den Spieler nicht in eine Rolle zwängen," betont Todd. Deshalb stehen euch wie bei Oblivion zehn unterschiedliche Varianten bei der Erschaffung eures Helden zur Verfügung. Als drachengeborener, einer Herrscher-Rasse, wird er von den Nord auch als Elf oder Bretone akzeptiert. Und wie seine Vorgänger startet der Hauptdarsteller auch in Skyrim auf dem falschen Fuß in das Abenteuer. Er wird zu seiner Hinrichtung transportiert. Ein dramatischer Einschnitt, der die Richtung für das restliche Abenteuer vorgibt. Doch Todd Howard spoilert natürlich nichts und beginnt die Demo nach der hoffentlich dramatischen Rettung mitten in der Wildnis.
Wie oben schon erwähnt, sieht das Spiel vor allem im Detail um Klassen besser aus. Dichte Nadelbäume, malerische Bäche und die hohen Berge im Hintergrund versprühen echtes Elder-Scrolls-Feeling. Besonders der größte Berg von Tamriel mit seinen 7.000 Stufen der Macht ist ein beeindruckender Anblick. Und die Landschaft wirkt viel lebendiger. Schmetterlinge umkreisen zarte Blüten, in den Flüssen springen Lachse den Fluss nach oben und sobald es schneit, legt sich eine zarte weiße Decke über Felsen, Wege und Vegetation. Mittendrin der Held, ein echter Nordmann. Eingehüllt in Felle, krude Rüstungsteile und einen gehörnten Helm, präsentiert sich der Protagonist als harter Kämpfer, der sich mit Schwert, Schild und Magie zu wehren weiß.