The Elder Scrolls & Skyrim
Vergangenheit und Zukunft
Theoretisch betrachtet benutzt Skyrim eigentlich immer noch diese Engine, inzwischen hat man bei Bethesda jedoch soweit an der Engine geschraubt, dass man von einer neuen Grundlage sprechen kann. Die generelle Kompatibilität des Construction Sets soll jedoch erhalten bleiben. Man nahm sogar mit einem gewissen Stolz zur Kenntnis, dass die Fans inzwischen sogar eigene Tools entwickelten und in manchen Bereichen ein so tiefes Verständnis der Möglichkeiten haben, dass selbst Bethesda kaum mithalten kann. Aus diesem Grund bleiben viele Möglichkeiten wie Objekte und Texturen in der neuen, kommenden Version des Construction-Sets kompatibel zu dem, was es schon gibt. Auf diese Weise sollen die Heerscharen der Modder schneller aufschließen können und so wieder das Basisspiel bereichern. Man kann vieles über Bethesda sagen, aber dass sie die Community nicht schätzen würde gehört sicher nicht dazu.
The Elder Scrolls: Skyrim
Was soll Skyrim werden? Natürlich die beste Erfahrung, seit es Rollenspiele gibt, so frisch, als hättet ihr vorher noch nie ein Elder Scrolls gespielt, vertraut genug, um vielleicht vorhandene Liebe zur Welt von Tamriel aufleben zu lassen und noch viel mehr. Daran, dass Bethesda das im Rahmen der Engine und ihrer grafischen Möglichkeiten schaffen kann, haben wohl die wenigsten ihre Zweifel.
Was zu sehen ist, erscheint gewaltig und großartig. Tiefe Schluchten zwischen verschneiten Bergen, Riesen und Mammuts, die durch eine majestätische Felswelt streifen, was inzwischen gezeigt wurde, lässt spontan den Wunsch aufkommen, diese Welt zu erforschen. Auch, weil es endlich das Einzige geben wird, was bisher in der Serie noch fehlte: Drachen.
In Skyrim halten die klassischsten aller Fantasy-Wesen endlich Einzug, und zwar als Monster von außerordentlicher Größe. In einem seitens des Vorführers provozierten Kampfes mit einem der sonst eher neutralen Riesen taucht plötzlich ein gewaltiger Schatten auf, rauscht herab und entpuppt sich als Feuerdrache, der den Giganten klein wirken lässt.
Der Riese wird gegriffen, hochgetragen und fortgeschleudert. Sein eigentliches Ziel verliert der Drache aber nicht aus den Augen. Er wendet und hüllt den Charakter in feurigen Atem. Man flüchtet zu einem Turm, der etwas Schutz verspricht, schon allein, weil ein paar Wachen der nahen Stadt das Untier dort mit Pfeilen eindecken. Der Kampf ist kurz, heftig, magiegeladen und endet mit dem Tod des Monsters. Nur damit dann das Nächste heranstürzen kann.
Ein Frostdrache, noch mächtiger als sein Feuer-Artgenosse, verlangt dem Helden alles ab. Das ganze Repertoire der magischen Shouts - eine Kombination aus drei Zauberwörtern, die man nach und nach findet und dann kombiniert - wird abgefackelt. Feuer, Blitze, Kraftstöße, ein mächtiger Gewittersturm und sogar die Zeit selbst wird manipuliert, um dem weißen Riesen den Garaus zu machen, der ebenfalls mit magischen Attacken und seinem Eis-Atem nicht sparsam umgeht. Endlich stürzt auch dieser Riese und bietet eine Gelegenheit für einen Finisher, bevor er sich wieder aufrappen kann. Mit einer Axt in jeder Hand stürzt sich der Held auf das Biest, schlägt tiefe Wunden in das Genick des Monsters und auch dieser Kampf konnte mit einer abschließenden, beeindruckenden Einstellung der Kill-Kamera siegreich beendet werden.
Das Zweihändige wird wieder betont, wobei jeder der Trigger für eine Seite zuständig sein wird. Auf diese Weise lassen sich zwei Waffen, eine plus ein Schild oder auch ein Zweihänder führen, wobei bei Letzterem die Schlagart dann unterschiedlich ausfällt. Magier profitieren auch davon, da sie so zwei verscheiden Sprüche schleudern können und passend dazu auch zu mächtigeren Varianten kombinieren. Die Auswahl der Sprüche und Shouts kann sich sehen lassen. Neben Klassikern wie dem Feuerball könnt ihr den Whirlwind-Spruch nutzen, um über Bodenfallen einfach hinwegzurauschen, der Schutzwall sorgt mitunter dafür, dass Gegner lieber Reißaus nehmen statt gegen solche Hindernisse anzurennen und ein Spruch zeigt euch den Weg zum nächsten Questpunkt oder verlangsamt die Zeit.
Wer lieber auf Stahl als auf Magie baut, kann seine Waffen schärfen und pflegen, um sie nicht einfach nur in Schuss zu halten, sondern sogar zu verbessern. Auf diese Weise kann aus einer gefundenen Schrott-Axt in erfahrenen Schmiedehänden schnell wieder eine tödliche Waffe werden. Wer sich anders spezialisierte, darf natürlich wieder die Infrastruktur der Händler und Handwerker in Anspruch nehmen und diese diesmal sogar empfindlich stören, wenn man denn möchte. Das ganze Land soll einem gewissen ökonomischen Kreislauf folgen und wird diese Kette unterbrochen, können auch andere Bereiche nicht mehr ihren Tätigkeiten nachgehen. Zerstört ihr also die Werkzeuge von Werkstätten, wird es bald in diesem Bereich und Regionen zu einem Mangel kommen. Mal sehen, wie man das später ausnutzen kann.
Vorsicht ist dabei aber auf jeden Fall das oberste Gebot. Wer ein Verbrechen wie einen Diebstahl oder solche Sabotage begeht, darf keine Zeugen am Leben lassen, will man sich nicht plötzlich der Macht der Stadtwache gegenüber sehen. Aus einem kleinen Einbruch kann also, gibt man nicht acht, schnell ein mittleres Massaker werden. Wird man dabei auch noch beobachtet und flüchtet schließlich lieber, sollte man sich in der Gegend besser nicht mehr sehen lassen. Die Bewohner gehen nicht nur ihren normalen Tagesabläufen nach, die erinnern sich auch an Diebe und Mörder. Aber auch an Freunde, die ihnen mal halfen. Hier werdet ihr in dieser nach Bethesdas Wünschen absolut lebendig wirkenden Welt mit offenen Armen empfangen.
Zum Schluss noch ein Wort zu einem der leidigsten Features von Oblivion und wie man es in Skyrim lösen will: Wieder einmal lässt sich beinahe jeder Ort sofort besuchen, sofern man sich nur auf den Weg macht. Bereits besuchte Gegenden werden dann auch mit der Schnellreisefunktion anwählbar sein. Aber was ist mit den Monstern und ihrem Schwierigkeitsgrad? Betretet ihr ein Gebiet oder einen Dungeon, die euch noch unbekannt sind, passen sie die Gegner euerem Level an. Danach jedoch bleiben sie auf diesen und ziehen in Zukunft nicht mehr mit. Geratet ihr also immer wieder in aussichtslose Kämpfe, dann solltet ihr eine bestimmte Höhle noch für das Erste meiden und später wiederkommen. Ihr seid dann besser geworden, die Feinde nicht. Leveln lohnt sich also wieder. Es könnte ein gutes System werden, sofern das Balancing gelingt.
Soweit zur Vergangenheit und Zukunft einer der ältesten laufenden und beliebtesten Rollenspielserien. Besteht Sorge, dass Skyrim kein Hit wird? Absolut nicht. Es sieht fantastisch aus, man hatte ein paar neue Ideen zum in Oblivion kritischen Balancing und scheint sonst allen bewährten Tugenden der Elder-Scrolls-Reihe zu folgen. Der November kann kommen.
The Elder Scrolls: Skyrim wird am 11.11.11 um 11:11 und elf Sekunden für PS3, Xbox 360 und PC erscheinen.