The Legend of Zelda: Skyward Sword
Die Frage nach der Freiheit
Die Lösung: Zuerst schiebt Link eine Kiste in den Raum an eine Position, wo sie von allen drei Augen erkannt wird. Dann erklimmt er diese und zieht sein Schwert - sofort sind die Augen darauf gerichtet. Jetzt bewegt ihr euer Schwert stetig im Kreis, die Augen folgen euch und sind irgendwann vollends verwirrt. Das ist die Gelegenheit, die Tür nun zu durchschreiten. Man kann nun gespannt sein, welche Puzzles dieser Art sich Nintendo noch ausdenkt - hoffen wir, dass es nicht immer wieder auf Varianten des eben beschriebenen Prinzips hinausläuft.
Schließlich gab es noch einen Bosskampf - der stellt die bislang radikalste Abkehr vom klassischen Zelda-Schema dar. In früheren Episoden läuft es fast stets auf das Gleiche hinaus: Link muss den im Dungeon gefundenen Gegenstand einsetzen, um den Schwachpunkt des hiesigen Bosses offenzulegen und diesen dann mit dem Schwert bearbeiten - für gewöhnlich garantieren drei Wiederholungen den Sieg.
Im Kampf gegen Bösewicht Ghirahim kommt es einzig und alleine auf euren Umgang mit Schwert und Schild an. Tumbes Draufschwarten führt nur dazu, das Ghirahim eure Klinge mit bloßer Hand stoppt oder euch einen harten Gegenangriff verpasst. Nur wenn ihr sauber blockt, in der richten Höhe und im richtigen Winkel angreift und behände ausweicht, dann werdet ihr gegen den bleichen Tunichtgut Land sehen.
Gemeinsam betrachtet wirken die drei gezeigten Szenen sehr vielversprechend. Auch wenn gerade beim Erforschen des Dungeons immer noch die klassische Zelda-Formel deutlich erkennbar ist, so bieten doch die anderen beiden Szenen tatsächlich neue Spielmechaniken und verheißen ein neues Zelda-Gefühl. Noch wichtiger als das ist allerdings eine Aussage von Director Eiji Aonuma: Der verspricht, sich auch im Spielablauf vom engen Korsett der früheren 3D-Episoden zu lösen. Viele der nützlichen Tools sollt ihr bereits recht früh im Verlauf des Abenteuers erhalten, was für eine weit offenere Welt und mehr Forscherdrang eurerseits sorgen werde.
Dies ist auch der Faktor, an dem ich das neue Zelda messen werde - wenn es Nintendo gelingt, sich vom vergleichsweise starren Ablauf-Korsett von Ocarina of Time, Wind Waker und Twilight Princess zu lösen und wieder zu der relativen Offenheit des grandiosen A Link to the Past zurückfindet, dann hat Skyward Sword beste Chancen, den Spielern als einer der besten Teile der Reihe in Erinnerung zu bleiben.
Doch auch wenn das nicht der Fall sein sollte, das Minimum, das wir hier erwarten können, ist ein fein spielbares Action-Adventure, das nicht nur mit einer interessant gestalteten Welt und einem sehr stimmigen Grafikstil, sondern auch mit einer in dieser Form bisher nicht dagewesenen Steuerung beeindruckt. Trotzdem drücke ich jetzt fest die Daumen, dass Nintendo hier wieder der Sprung in die luftigen Höhen von A Link to the Past gelingt - das Potential dafür ist eindeutig vorhanden.
The Legend of Zelda: Skyward Sword erscheint im 4. Quartal für die Nintendo Wii.