The Witcher 3: PS4 oder Xbox One? - Digital Foundry Performance-Analyse
Die beiden Konsolenversionen im direkten Vergleich.
The Witcher 3 kam bei den Kritikern hervorragend an und ist trotz einiger technischer Macken eines der besten Rollenspiele überhaupt. Auf der PlayStation 4 und der der Xbox One jedoch haben beide ihre ganz eigenen Aspekte, wenn es um die Performance geht. Wenn ihr immer noch unentschlossen seid, welche Version die richtige für ihn ist, dann seid versichert, dass beide im Detailgrad, den Schatten und der Ausleuchtung und Alpha Effekten sehr Ähnliches bieten. Wenn es aber um die Auflösung und die Framerate geht, gibt es durchaus Unterschiede.
Der erste Unterschied ist, dass die PS4 die Framerate auf 30 festsetzt, während die Xbox One ohne Einschränkung mit etwa 30 bis 40 Frames läuft. In der Theorie bedeutet das, dass die Sony-Maschine die flüssigere Spielerfahrung bieten müsste, da sie eine konsistente Bildrate bietet. Es gibt aber auf der Sony-Seite auch ein paar Eigenheiten und am Ende fühlen sich beide Seiten nicht ganz flüssig an, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen.
Beginnen wir mit den Zwischensequenzen. Die PS4 hält stetig die 30 FPS während der Begegnung mit dem Greifen ein und das resultiert in fließenderen Bewegungen im Vergleich zu den 35 FPS auf der Xbox One. Eine höhere Framerate bedeutet nicht automatisch eine bessere Spielerfahrung, wie man schon oft sehen und belegen konnte. Hier ist das Problem jedoch, dass in dem Moment, in dem die Framerate auf der PS4 unter diese Grenze fällt, die Framerate auf feste 20 FPS gesetzt wird. Es passiert ohne Verzögerung, ähnlich wie bei der Double-Buffer Methode des V-Sync bei Metal Gear Solid 4 auf der PS3. In einer Szene mit vielen Eis-Effekten fällt die Xbox One auch nahe an die 20 FPS in diesem Moment, aber im Gegensatz zur PS4 kann sie sich freier entlang der Framerate-Skala bewegen. Die PS4 dagegen bleibt in dieser Szene lange bei dieser Bildrate hängen.
Der Ansatz der PS4 sorgt dafür, dass das Gefühl des Ruckelns in diesen Momenten stärker ist. Sobald die Performance unter 30 FPS liegt, läuft die Xbox-Version deutlich besser. Es gab praktisch keinen Moment während der Analyse, in dem Microsofts Hardware nicht vorne lag. Trotzdem, wann immer die PS4 die 30 FPS rendert, sorgt die Begrenzung und die daraus resultierende Framerate für die flüssigere Bildqualität.
Im eigentlichen Spiel zeigt sich ein etwas anderes Bild. Ein Ausflug durch das hektische Novigrad bringt beide Konsolen auf Temperatur und die Xbox bewegt sich immer mit einer Bandbreite von 29 bis 31 Frames, was ein Ruckeln verursacht. Im Vergleich geht die PS4 nicht über diese Grenze, ist aber auch nicht besonders optimiert für derartig bevölkerte Gegenden. Im schlimmsten Fall fällt sie bis auf 25 FPS ab. Das dürfte an Schwierigkeiten beim Streaming von ständig neuer Geometrie und NPCs liegen, was dann in teilweise heftigen Textur-Pop-Ins auf beiden Plattformen resultiert. Leider sorgt dann auch jede Bewegung dafür, dass Sonys Konsole immer wieder Schluckauf mit 29 Frames bekommt und es fühlt sich so trotz der Framerate-Begrenzung am Ende nicht viel flüssiger an als auf der Xbox One.
Auf offenem Feld, im schnelle Galopp durch den Wald, zeigen sich ähnliche Ergebnisse. Die regelmäßigen Aussetzer einzelner Frames auf der PS4 stören die Bewegung, bei der Xbox One sind es die Frames über 30 FPS, die hier für Probleme bei der Frame-Frequenz sorgt. Im Kampf liegen beide Konsolen dann bei höchstens 30 FPS. Während des längeren Kampfes gegen den Greifen kam es dann zu Abfällen, sobald Zauber mit Alpha-Effekten wie Igni genutzt wurden. Im Ergebnis ist es auf beiden Plattformen gleich: Beide laufen nicht ganz so flüssig, wie sie sollten, beide haben größere Schwankungen im Verlauf des Gameplays.
Insgesamt kann die höhere Framerate der Xbox One zu der Annahme verleiten, dass sie die bessere Version ist. Die 30-FPS-Beschränkung ist bei weitem die bessere Option und man darf hoffen, dass sie ihren Weg in ein zukünftiges Update findet. Die Taktik der PS4-Version ist damit die richtige, aber sie scheitert leider daran, die Welt-Geometrie oder Render-Effekte mit stabilen 30 FPS zu streamen, um daraus den größtmöglichen Vorteil zu ziehen. Am Ende ist es ein leichtes Ruckeln in der Bewegung auf beiden Konsolen, sowohl in den Zwischensequenzen als auch im Gameplay, wobei die PS4 sich in einzelnen Passagen besser schlägt. Bei der Performance ist die PS4-Version durch den 1080p-Output die zu bevorzugende, aber nicht so deutlich, wie man es erwartet hätte.
Die vollständige Analyse ist jetzt, wo die PC-Version auch verfügbar ist, in Arbeit und dann wird man sehen, wie sich die Konsolen gegen die besten Grafikeinstellungen am PC halten.