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TRON: Evolution

Little Computer People

TRON war wohl der erste richtige Nerd-Film. Ein Streifen, der in der Gründerzeit der Videospiele konzipiert wurde und nach Innovation und Zukunft schmeckte. Computer wurden zum Lifestyle einer schnellen neuen Welt. Millionen Menschen auf der Welt stellten sich für viel Geld beige Brotkisten in ihre Wohnung. Fast magische Geräte, in deren Innerem scheinbar unglaubliche Prozesse abliefen.

Aus diesem Gedanken entstand ein Skript, das in seiner Skurrilität überrascht. Ein Computer-Programmierer wird bei einem Unfall mit einem Laser-Teleporter in das Universum der Nullen und Einsen transferiert. Dort leben Programme, Daten und Archive in einer Vorform des Internets. Doch unter der Kontrolle des machtgierigen Master Controll Programm sind die Datenknoten verwaist und der Zugang zu den Schöpfern, den Usern, stark eingeschränkt.

Kein Wunder, lieferten doch die damaligen Rechner ein Userinterface, das viele Jahre Studium erforderte, um es vollständig zu begreifen. Der Kampf des Menschen gegen die Maschine wurde damit zum Thema. Ein Konflikt, der uns noch heute beschäftigt und immer wieder an die Grenzen unserer Leistungsfähigkeit bringt.

Angesichts dieses aus heutiger Sicht brandaktuellen Szenarios ist es ein Wunder, dass sich Disney so viele Jahre geweigert hat, einen echten Nachfolger zu liefern. Speziell die Optik war damals wegweisend und begeisterte mit ungeahnten Ausblicken auf dreidimensionale Polygonwelten.

Boom.

Erst nun, 28 Jahre später, folgt im Herbst diesen Jahres mit TRON: Legacy die Fortsetzung. Ein Film, der schon nach ein paar Trailern die Nerds wieder unter seiner Fahne versammelt und unterstützt durch ein erneut erstklassiges Artdesign und 3D auch die Massen begeistern könnte.

Natürlich wäre es sträflich, zu diesem Film kein Spiel zu machen. Und damit aus dieser Versoftung keine Stangenware wird, hatten die Entwickler von den Propaganda Studios (Turok, Pirates of the Caribbean: Armada of the Damned) immerhin über zwei Jahre Zeit, um ein Prequel auf die Beine zu stellen, das sich vor den Blockbuster-Ambitionen des Kinostreifens nicht verstecken muss. Gleichzeitig muss sich der Titel aber auch dem erstklassigen TRON 2.0 stellen. Einem wirklich gelungenen Shooter aus dem Hause Monolith, der 2003 die Fans begeisterte und insbesondere bei der Optik Zeichen setzte.

Und auch TRON: Evolution setzt auf eine starke Grafik, die von der Unreal Engine 3 angetrieben wird. Die Entwickler lassen damit eine Welt zwischen den beiden Filmen entstehen. Eine Matrix, die mit einem Fuß noch in den Achtzigern steht und sich mit dem anderen schon auf dem Weg ins neue Jahrtausend befindet. Der Weg von Kevin Flynns utopischer Version des Netzes hin zur dystopischen Vision von TRON: Legacy. Ein Action-Adventure zwischen Nostalgie und Zukunft. Weniger Battlezone und Tempest, mehr Prince of Persia: The Sands of Times und Burnout. Zwei hervorragende Beispiele, um die in Vancouver gezeigte Demo zu beschreiben.