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UFC Undisputed 2010

Blut, Schweiß und Tränen

Ganz vernachlässigen darf man diese weichen Faktoren aber nicht. Denn mit steigendem Ansehen bekommt man neue Trainer und Sparringspartner zugewiesen, die eure Werte stark steigern. Und gute Beziehungen erlauben euch, schneller Fähigkeiten zu erlernen. Das Ganze ist nicht nur relativ komplex, sondern auch gut durchdacht. Je nach Gusto kann man sich ganz unterschiedliche Kämpfer zusammenstellen. Sich aufs Boxen konzentrieren, einen Allrounder schaffen oder einen geschickten Ringer. Hardcore-Fans beschäftigen sich so Wochen mit UFC Undisputed 2010 und werden immer wieder neue Facetten entdecken.

Feinheiten wie die abnehmende Kondition und Regeneration bei zunehmendem Alter sind zwar manchmal etwas frustrierend, aber realistisch. Überhaupt kommt Yuke mit seiner Karriere-Simulation recht nah an das Original heran. Was aber auch bedeuten kann, dass ihr Jahre auf den Titel wartet und ihn ohne die richtige Taktik oder entsprechende Skills am Joypad nie erreicht. Ob so etwas motiviert oder frustriert, hängt von der eigenen Leidensfähigkeit und der Bereitschaft zum Training ab. Die Lernkurve ist steil und brutal. In den höheren Schwierigkeitsgraden artet das Spiel manchmal in Arbeit aus.

Was den Umfang angeht, ist der Titel dafür über jede Kritik erhaben. Neben der äußerst gelungenen Karriere stellt ihr berühmte Fights nach, nehmt an Turnieren teil, veranstaltet Pay-per-View-Events oder beweist euch online. Insbesondere letzteres ist äußerst spannend, weil man dabei Fight-Camps gründet, die ein wenig an Clans erinnern. Ihr könnt gegeneinander antreten, andere Camps herausfordern und euch so in der Rangliste immer weiter nach oben schieben.

UFC Undisputed 2010 - Die ersten 19 Minuten

Das Matchmaking geht in Ordnung und die Kämpfe laufen relativ flüssig ab. Für die Online-Krone fehlen aber noch Turniere und ein vernünftiges Liga-System. Außerdem braucht ihr einen speziellen Code, um im Internet spielen zu können. Dieser ist nur einmalig einsetzbar und entwertet dadurch eine Gebrauchtversion. Ein äußerst umstrittenes System, das aber nicht in die Wertung einfließt.

Grundsätzlich habe ich ja nichts dagegen, dass sich erwachsene Menschen freiwillig die Fresse einschlagen. Ich respektiere die Kämpfer und ihre Kunst. Trotzdem gehen mir der prollige Dana White und sein amerikanisierter UFC-Zirkus gehörig auf die Nerven. Umso überraschter war ich, wie viel Spaß ich mit UFC Undisputed 2010 hatte. Das Spiel selbst ist absolut gelungen und kann sowohl technisch als auch spielerisch begeistern. Es gibt zwar noch ein paar kleine Probleme und Unannehmlichkeiten, aber unterm Strich ist es ein erstklassiges Sportspiel, das als Mischung aus Action-Titel und Simulation eine hervorragende Figur macht.

UFC Undisputed 2010 ist damit klar besser als sein Vorgänger und liefert deutlich mehr als ein simples Update der Kämpfernamen. Wenn man sich die Zeit nimmt, in das komplexe Kampfsystem abzutauchen, wird man mit einer dicken Portion Motivation belohnt und kann sich damit wochenlang beschäftigen. Trotzdem reicht es zumindest für mich nicht ganz zu einer 9. Neben der immer noch nicht perfekten Grafik, sich ständig wiederholenden Interviews und den nicht richtig ausbalancierten Camps ist es vor allem der Bodenkampf, der mich nicht wirklich überzeugt. Wenn es Yuke nach acht, neun oder gar zehn Stunden nicht gelingt, mir dieses entscheidende Spielelement richtig zu vermitteln und ich mir am Ende mit Buttonmashing den Weltmeistertitel holen muss, läuft irgendetwas falsch. Wer dieses Problem schon beim Vorgänger gemeistert hat, kann dagegen blind zugreifen. Ich hoffe auf UFC Undisputed 2011 und einen überarbeiteten Bodenkampf.

UFC Undisputed 2010 ist für für Xbox 360 und PS3 erhältlich. Der Online-Code in der Verkaufsversion ist nur einmal gültig. Ein neuer kostet 400 MS Punkte beziehungsweise 3,99 Euro im PSN.

8 / 10

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