Pelle Cahndlerby entführt uns in seine Gedankenwelt für die Arbeit an Ultros. Einem Metroidvania in knalligen Neonfarben, mit einzigartigem Soundtrack und Dämonen, die in einem kosmischen Uterus gefangen sind. Wo sonst? Ohne eine Ahnung davon, wie sie dort gelandet oder was genau ihr Ziel ist, wird Protagonistin Ouji einfach in diese befremdliche Welt geworfen. Der einzigartige Look ist Niklas "El Huervo" Åkerblad zu verdanken, der bereits zu Hotline Miami seinen Beitrag leistete. Pelle erzählt uns im Interview ausführlich, wie für ihn die Arbeit in diesem besonderen Team war und wie er seiner Rolle als Autor und Dichter an einem derart exotischen Spiel gerecht wurde.
Ich empfehle euch dringend, das vollständige Interview im obigen Video zu schauen, wenn euch das Metroidvania interessiert, denn hier wird schnell klar, dass bei Ultros absolut nichts vorgekaut ist. Das Spiel langweilt euch nicht mit langen Texten oder Erklärungen, stattdessen will es zum Erkunden animieren. Die Welt ist nicht nur durch farbenfrohe Biome und intensive Musik geprägt, sondern auch von zahlreichen Motiven, wie Biopunk, psychedelischer Surrealität, inneren (und abgebildeten) Dämonen, Karma, Geburt, Tod und Leben. Schwere Motive, die euch ständig begleiten "und zwar alle, gleichzeitig", wie der narrative Designer sagt.
Spannend ist natürlich auch, wie sich die Künstler gegenseitig beeinflussen, denn das Spiel wirkt oftmals mehr wie ein Kunstwerk, als wie ein klassisches Videospiel. Ich finde, das ist auch gut so, denn Metroidvanias haben wir ansonsten nicht zu wenige. Pelle spielt viel mit der Erwartungshaltung, die man vor einem neuen Titel hat. Vorweg fülle man es gedanklich mit Potential, weil man nicht weiß, was auf einen zukommt. Und er hat recht. Ich fühle ebenfalls oft, wie meine Vorfreude ein Spiel viel besonderer macht, als der eigentliche Prozess des Spielens. Meinem Empfinden nach geht es bei Ultros um ein Erlebnis. Eines, das man selbst bestimmen und interpretieren darf.
"Ich will niemandem hinterher rennen und schreien, dass jemand an der falschen Stelle geweint hat oder irgendwo falsch abgebogen ist."
Das betont Pelle im Interview. Für ihn ist es die größte Genugtuung, wenn er Emotionen wecken kann und so die Offenheit der Spielerinnen und Spieler belohnt. Wenn sie dabei verstehen, welche Gefühle er vermitteln wollte, umso besser, aber in jedem Fall werden sie dabei etwas Neues lernen und vielleicht sogar über unerwartete Themen nachdenken. Das Konzept selbst erfrischt das aktuelle Metroidvania-Lineup mit aufregenden Akzenten. Ich bin gespannt, ob dieses Erlebnis auch spielerisch gelingt, denn es klingt nach einer schwierigen Aufgabe. Übrigens hat Alex Ultros schon für euch angespielt: Wie er es einschätzt, könnt ihr hier bereits nachlesen.
Ultros erscheint am 13. Februar 2024 für PlayStation 4, PlayStation 5 und PC (Steam, Epic Games).