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Warhammer 40.000: Dawn of War 2 - Retribution

Schuld und Sühne

Zusätzlich gibt es eine neue Karte, The Anvil of Khorne, die thematisch hervorragend zum Exterminatus passt. Wenig Deckung und viel Blut auf einem von Granatentrichtern übersäten Kriegsgebiet. Ein höherer Schwierigkeitsgrad und neue Gegnerwellen sorgen hier für die passende Herausforderung. Ein Zufallssystem wäre mir aber trotzdem lieber gewesen.

Auch der klassische Versus-Multiplayer macht einen gewaltigen Schritt nach vorne. Neben der neuen Armee sorgen neue Einheiten für ein stark verbessertes Balancing. Die Space Marines können nun zum Beispiel einen Landraider Redeemer ins Feld führen, der aus so ziemlich jeder Infanteriearmee Hackfleisch macht. Ohne starke Fernkampf-Anti-Tank-Waffen ist er aber für Laser-Predatoren und ähnlich starkes Kriegsmaterial leichte Beute.

Orks bekommen zusätzlich einen massiven Tank namens Battlewaggon, der über eine extrem starke Räumwalze verfügt, die Eldar einen Autarchen, der zwar nur kurze Zeit am Spielgeschehen teilnimmt, dafür aber umso heftiger austeilt, und die Tyraniden einen Schwarmlord mit vier Knochenschwertern, der im Nahkampf sogar einen Avatar besiegt.

Doch die wohl größte Änderung dürfte der Wechsel von Games for Windows Live zu Steam sein. Um in Zukunft besser auf Balancing-Änderungen zu reagieren, laufen inzwischen auch das Matchmaking, die Erfolge und die Ranglisten über Valves Online-Service. Die Community wird damit erstmals zweigeteilt. Das Hauptspiel und die Erweiterungen sind erstmals nicht mehr mit Retribution kompatibel.

Relic hofft aber durch das günstige Angebot, so viele Spieler wie möglich vom Wechsel zu überzeugen. Wenn am Ende daraus noch schnellere Updates resultieren, kann ich mit dieser Entscheidung leben. Es ist und bleibt aber eine riskante Wahl. Mal sehen, ob die Fans bei dieser Zwangsumsiedlung mitmachen.

Es ist schon erstaunlich, wie viel Widerspielwert in einer Kampagne steckt, wenn man sie mit unterschiedlichen Rassen bestreiten kann. Im Nachhinein betrachtet hätte man diese Entscheidung schon früher treffen können, aber so funktionieren die Kanadier nicht. Learning by doing ist oft ihre Devise. Von Add-On zu Add-On steigern sie die Qualität und damit wird nun, wenn nichts schief geht, Retribution ihr Meisterwerk. Okay, die Kampagne spielt schon wieder im gleichen System und recycelt damit alte Umgebungen, doch dafür ist das Missionsdesign erstklassig und die Einbindung von normalen Einheiten in der Kampagne wird auch Strategen alter Schule glücklich machen.

Da außerdem der Multiplayer überarbeitet, Games for Windows abgeschafft und eine neue Rasse hinzugefügt wurde, bekommen Fans ein Rundum-Sorglos-Paket, das wohl als beste Erweiterung in die Echtzeitstrategie-Geschichte eingehen könnte. Den ganz großen Jubel möchte ich mir aber für den Test aufheben und denkt dran: Bald gibt es für alle Dawn-of-War-2-Besitzer eine kostenlose Beta-Einladung.

Warhammer 40.000: Dawn of War 2 - Retribution erscheint am 1. März 2011 für den PC. Die Erweiterung kostet 29 Euro und funktioniert ohne das Hauptprogramm.

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