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Warhammer 40.000: Space Marine

Für den Imperator

Mit dem Schrei eines überstrapazierten Motors dringt das Kettenschwert in den zwei Meter großen Ork ein. Blut spritzt, die ledrige Haut wird aufgerissen und mit einem befreienden Ruck trennt sich der Kopf vom gewaltigen Körper. Die brutale Mordwaffe schwingt herum, erwischt einen Gretchin mitten im Sprung und zerfetzt ihn in Einzelteile. Dann spricht der Bolter, schießt Diamant-verstärkte Explosivgeschosse in einen Shoota, zerteilt seine krude zusammengeschusterte Schusswaffe und lässt am Ende seinen Kopf platzen. Fast schon majestätisch schön metzelt sich die 300 Kilo schwere Kampfmaschine, die einmal ein Mensch war, durch die grüne Horde. Ein Space Marine. Ein Adeptus Astartes. Ein Engel des Todes.

Wer diesen brutalen Wahnsinn aus den Köpfen des Games Workshop einmal in Natur und in blutroter Farbe erleben will, kommt in diesem Herbst nicht an Space Marine vorbei. Ja, die drei Stunden Kampagne (von insgesamt sieben Stunden), die wir in einer ausführlichen Vorschau-Version anspielen durften, strotzen nicht gerade vor Einfallsreichtum.

Dieser Third-Person-Shooter ist vor allem eine Action-Schlachtplatte, ein kontinuierliches Gemetzel durch recht lineare Level und gewaltige Gegnerhorden. Doch die Wucht, mit der der Kampf inszeniert wird, die brutale Authentizität, die aus jedem Detail tropft, ist einmalig. Fans des düsteren SciFi-Universums werden begeistert sein.

Und auch wenn das Spiel technisch vielleicht nicht ganz auf der Höhe der Zeit ist, überzeugt das einzigartige Art-Design und die prächtigen Schlachtfelder. Ständig explodiert etwas im Hintergrund, Flieger ziehen über den Himmel und werfen Bomben ab. Geschütze feuern auf ferne Ziele und ihr fühlt euch mittendrin.

Dabei sieht die angespielte PC-Version trotz eher mittelprächtiger Technik fantastisch aus. Die vielen Details der Charaktere, die authentischen Waffen und Fahrzeuge werden Fans entzücken und sorgen für die richtige Portion Wahrhammer-Atmosphäre. Saubere Animationen und dicke Explosionen saugen euch sofort in das Spielgeschehen. Hey, das Spiel ist sogar mit Maus und Tastatur spielbar, auch wenn man das Pad vorziehen sollte.

Warhammer 40.000: Space Marine - Trailer

Doch trotz dieser kompetenten Umsetzung der Kämpfe hat es mich am Ende verwundert, wie weit sich die Macher von Space Marine, Relic, von ihren Wurzeln wegbewegen. Klar, lineare Action kommt bei der Zielgruppe an, aber ein Spiel so ganz ohne Strategie und Rollenspiel? Und das von den Machern von Dawn of War 2? Aber wie ich schon beim letzten Mal angedeutet habe: Spieleentwicklung ist kein Wunschkonzert und wir müssen damit leben, was uns die Entwickler präsentieren. Und das macht trotz oder vielleicht auch gerade wegen der simplen Struktur eine Menge Spaß.

Und wo wir schon beim Thema simpel sind: Wie es sich für ein Warhammer 40K gehört, lässt sich die Geschichte von Space Marine in zwei Sätzen zusammenfassen. Ihr spielt Captain Titus von den Ultramarines und müsst eine Ork-Invasion aufhalten, die droht den Industrie-Planeten Graia zu überrollen.