World in Conflict - Singleplayer
Hilfe, die Russen kommen!
Wir haben in den letzten Wochen und Monaten schon viel über den gelungenen Mehrspieler-Modus von World in Conflict berichtet, die schwedischen Entwickler von Massive wollen jedoch auch im Einzelspieler-Modus das Strategie-Genre im Sturm erobern. Bisher blieben sie uns den Beweis dafür aber schuldig. Außer einer recht unfertigen Mission gab es kaum etwas zu sehen. Jetzt hat das Warten ein Ende und wir bekamen eine umfangreiche Vorabversion zur Verfügung gestellt, in der wir fünf komplette Levels spielen konnten. Natürlich haben wir uns sofort dahinter geklemmt und liefern Euch mit dieser Vorschau einen Einblick in die spannende Kampagne, mit der die Entwickler auch die Offline-Front von ihrer Sache überzeugen möchten.
Spielbar waren die Missionen 6 bis 10 von insgesamt vierzehn Szenarien, die uns um die gesamte Welt führen. Man übernimmt die Rolle des West-Point-Absolventen Leutnant Parker, der mitten in die Auseinandersetzung zwischen der Nato und der Sowjetunion gezogen wird. Kommandiert von dem aus dem Ruhestand geholten Colonel Sawyer setzen die Amerikaner alles daran, die Russen wieder aus Europa zu vertreiben. Denn kurz vor dem Zusammenbruch der UDSSR versuchen die Funktionäre der kommunistischen Partei, mit einem gewaltigen Militärschlag das eigene Ende abzuwenden und lösen damit den Dritten Weltkrieg aus.
Nachdem wir die ersten fünf Level überspringen mussten, landen wir im sechsten Akt gleich mitten im Geschehen. Zwei Monate nach dem Beginn der Attacke sind die Truppen des Warschauer Paktes bis nach Südfrankreich vorgedrungen. Kurz vor Marseille wird uns in einer Zwischensequenz von Colonel Sawyer die Lage erklärt. Zusammen mit unserem Offizierskollegen Bannon sollen wir einen Nato-Trupp gegen eine russische Stellung führen.
Überraschend ist dabei die optische Qualität der Figuren. In Nahaufnahme können die Charaktere selbst mit einigen aktuellen Shootern mithalten. Normal-Mapping und hochaufgelöste Texturen gehen mit den gelungenen Animationen eine perfekte Symbiose ein. Während der Kämpfe bekommt man eine solche Perspektive natürlich nicht zu sehen, doch es ist faszinierend, was die Engine von Massive hier auf den Bildschirm zaubert.
Nach einem stimmungsvollen Ladescreen samt dramatischem Telefongespräch mit den Lieben daheim befinden wir uns endlich auf dem Schlachtfeld. Wie vom Multiplayer-Modus gewohnt, blicken wir mit einer sehr niedrig eingestellten Kamera über das Schlachtfeld. Auch der Nachschub wird wie bei der Mehrspieler-Fassung per Luftfracht angeliefert. Bei der Einheiten-Auswahl werden dagegen die unterschiedlichen Klassen bunt gemixt. So darf man in Mission 6 schwere Panzer, Reparaturfahrzeuge, Hubschrauber und Truppentransporter einsetzen, ohne die sonst üblichen finanziellen Einbußen hin zu nehmen.
Das erste Ziel ist ein von Russen besetztes Weingut. Mit einer gemischten Truppe aus Kampfhubschraubern, Panzern und vor allem den extrem starken Reparatur-Fahrzeugen rollen wir langsam auf die feindliche Stellung zu. Die ersten Panzerfahrzeuge werden schnell auseinander genommen und Schäden sofort repariert. Das Landhaus selbst wird zwar von Fußsoldaten gehalten, doch mit den erkämpften Taktik-Punkten und einem Bunker-Buster sind sie schnell Geschichte und die folglich die erste Teilaufgabe erfüllt.
Im weiteren Verlauf müssen wir weitere Positionen einnehmen, geklaute Fahrzeuge zurückholen und abschließend eine kleine Hafenstadt verteidigen. Abwechslung steht bei den Missionen auf dem Plan. Der Computer-Gegner setzt dabei auf große Gegnermassen statt auf intelligente Taktiken. Trotzdem darf man ihn nicht unterschätzen, den Lücken in der Verteidigung werden gnadenlos ausgenutzt und auch mal schnell ein strategischer Punkt geklaut. Bis zum Release sollte Massive aber ruhig noch etwas an seiner Einheitenpalette arbeiten. In den meisten Missionen gibt es fast unschlagbare Kombinationen, die dank ein bis zwei Reparatur-Fahrzeugen aus jeder Angriffswelle Altmetall machen.