Skip to main content

WoW Patch 9.2: Morgan Day und Steve Danuser über Cross Faction Play, Sets, Gemischtes-Einzel-Rauferei und mehr

Jede Menge Fragen und Antworten rund um das "Ende der Ewigkeit"

World of Warcraft Patch 9.2 Shadowlands: Ende der Ewigkeit, hat endlich ein Release-Datum erhalten (Dienstag, 23. Februar 2022) und ist damit nur noch ein paar Tage entfernt. As diesem Anlass hatten wir die Gelegenheit, an einem Gruppeninterview für den europäischen Raum teilzunehmen, bei dem uns Lead Game Designer Morgan Day und Lead Narrative Designer Steve Danuser eine Stunde lang alle möglichen Fragen beantworten sollten. Es ging um das neue Cross-Faction-Play, die Klassensets, die neuen PvP-Rauferei "Gemischtes Einzel" (Solowarteschlange), die Geschichte, Sylvanas Zukunft und vieles mehr rund um WoW Patch 9.2. Die interessantesten Fragen und Antworten des Interviews haben wir nachfolgend für euch zusammengefasst.

Bedeutet die Ankündigung der "Cross-Faction-Play"-Funktion nun das Ende der langen Rivalitäten zwischen Horde und Allianz in WoW und dem gesamten Warcraft-Universum?

Steve: Die Möglichkeit, dass Horde- und Allianzspieler instanzierte Inhalte gemeinsam spielen können, wird erst mit Patch 9.2.5 ins Spiel kommen. Die geschichtliche Grundlage fußt auf den Nachwirkungen des 4. Krieges, der in "Battle for Azeroth" stattfand, und an dessen Ende die Horde und Allianz einen Waffenstillstand unterzeichneten. Es ist aber nicht so, dass sie nun Verbündete wären. Sie haben sich lediglich darauf geeinigt, dass Krieg schlecht für Azeroth ist und es einige Zeit benötigen wird, um sich von den Verwüstungen zu erholen.

Die Rivalitäten sind also nicht verschwunden. Als Allianzspieler wird man weiterhin nicht in Orgrimmar willkommen sein und umgekehrt -, doch wie wir im Verlauf von WoW immer wieder gesehen haben, mussten Horde und Allianz schon viele Male ihre Differenzen beiseitelegen und sich gegen eine größere Bedrohung verbünden. Genau das passiert jetzt wieder, um sich dem Kerkermeister in "Ende der Ewigkeit" zu stellen. Es gab also schon viele Präzedenzfälle für diese Art der Kooperation zwischen den Fraktionen und wir freuen uns darauf, diese Möglichkeit in die Hände der Spieler zu legen und sie diese fraktionsübergreifenden Instanzen gemeinsam erleben zu lassen.

Morgan: Wir haben einen sehr starken Fokus auf die Identität von Horde und Allianz: Wie lösen sie ihre Probleme, was ist ihre Philosophie etc. Das ist immer etwas, worüber wir sprechen und was wir intakt halten müssen. Viele Spieler fragen uns „Hey, ich habe einen Kumpel bei der Allianz / Horde, mit dem ich gerne raiden würde, warum kann ich das nicht?" Nun, da ist die ganze Geschichte und wir wollen ihr treu bleiben. Jetzt haben wir aber das Gefühl, dass dies eine Gelegenheit für uns ist, einen kleinen Schritt nach vorne zu machen. Wie Steve bereits erwähnte, betrifft das Cross-Faction-Play nur das Instanz-Spiel und wird dazu beitragen, einige sehr reale Probleme unserer Spieler zu lösen.

Ihr sagt, dass die fraktionsübergreifenden Instanzen ein erster Schritt sind, aber wohin? Wird beispielsweise jemals ein Horde-Spieler friedlich Sturmwind besuchen können?

Steve: Bevor irgendwelche Fortschritte in dieser Richtung zu sehen sind, müssen zuerst viele Aspekte in der Geschichte überwunden werden. Wenn ihr etwa die Quests rund um Tyrande und die Nachtelfen gespielt habt, wisst ihr, dass sie viele aufgestaute Gefühle gegenüber der Horde hegen. Das ist nichts, was einfach über Nacht verschwindet. Es ist also noch ein langer Weg, bevor es eine echte Bindung zwischen den beiden Fraktionen geben könnte.


Wie freundlich wird WoW mit Patch 9.2 für Twinks, Rückkehrer und neue Spieler?

Morgan: Einer der wichtigsten Aspekte des 9.2-Updates ist es, den Spielern das Gefühl zu geben, dass es weniger Hindernisse gibt, wenn sie etwa einen zweiten Charakter erstellen. In der Vergangenheit haben wir viel Feedback gesehen, wie "Es gibt all diese Dinge, die ich tun muss, die mein Hauptcharakter bereits erledigt hat. Warum muss ich das bei meinem zweiten Charakter noch einmal tun?"

Wir haben die Charaktere immer als das betrachtet, was die Spieler durch die Welt bewegt. Und nur, weil ein Charakter bei einer Fraktion ehrfürchtigen Ruf erreicht hat, heißt das nicht, dass der andere Charakter es auch hat. Aber wir bemühen uns, die Anstrengungen der Spieler besser zu schätzen und zu verstehen. Das bedeutet nicht, dass der Ruf nun accountweit wird, aber wir versuchen, sehr überlegt vorzugehen, wenn wir Systeme oder möglicherweise in einem Fortschritt enthaltene Elemente zu entwerfen, die die Spielerstärke erhöhen könnten. Ebenso stellen wir sicher, dass es Möglichkeiten gibt, sie einfacher für andere Charaktere freizuschalten.

Eine große Sache sind beispielsweise Setboni, die wir wieder einführen. Gleichzeitig fügen wir eine Funktion namens "Creation Catalyst" hinzu, bei der Spieler einen Gegenstand aus "Ende der Ewigkeit" nehmen und ihn in einen Set-Gegenstand verwandeln können. Damit haben Spieler die Möglichkeit, leichter aufzuholen. Das ist nur eines von vielen Beispielen für Änderungen, die wir durch das Feedback der Spieler vorgenommen haben und was repräsentativ für einen größeren Philosophiewechsel im Team steht.


Wie lange werden Nicht-Raider benötigen, um ihr Set zu vervollständigen?

Morgan: Unterschiedlich lange. Der Katalysator ist einerseits etwas, das wir für Spieler außerhalb der Schlachtzüge implementieren wollten, damit sie sich mehr mit diesem System beschäftigen können. Auf der anderen Seite soll es auch eine "Bad Luck Protection" für Raider sein, für die ein Set-Teil einfach nicht droppen will.

In der Vergangenheit waren Sets immer nur für Raid-Spieler gedacht. Wir wollten, dass sich ein größeres Publikum damit beschäftigt, doch wir hatten auch das Gefühl, dass die Raider einen kleinen Vorteil haben sollten. Deshalb können Raider ihre Set-Teile schneller sammeln, während beispielsweise Mythisch+ Spieler ihre Set-Gegenstände zu Beginn nur über die Große Schatzkammer bekommen, bis der Creation Catalyst einige Wochen später verfügbar wird.

Die Klassensets in WoW 9.2 sind diesmal nicht nur für Raider erhältlich.

Warum hattet ihr das Gefühl, dass jetzt die richtige Zeit für die Rückkehr der Klassen-Sets ist?

Morgan: Vieles davon ist auf das Feedback der Spieler zurückzuführen, das wir schon seit langer Zeit hören. Viele vermissen einfach diesen Aspekt der Klassenphantasie und wie die Ästhetik der Sets die Fantasie ihrer Klasse zum Ausdruck bringt. Mit "Ende der Ewigkeit" hatten wir bereits das Gefühl, die Seelenbindungen, Herrschaftssockel und die anderen Stärkungssysteme erkundet zu haben. Also dachten wir darüber nach, welche anderen coolen Teile der Machtentwicklung Spieler erkunden und hinterherjagen könnten. Die Klassensets sind etwas, nach dem in fast jedem Interview gefragt wurde, also dachten wir, dass es einfach die perfekte Lösung wäre, sie mit Patch 9.2 zurückzubringen.

Bezüglich der Klassenphantasie: Welche WoW-Klasse würde am besten in ein Third-Person-Setting passen?

Steve: Die richtige Antwort ist Jäger, denn alle Waffen sind Jäger-Waffen, somit können sie alle Gegenstände im Spiel benutzen.


"Gemischtes Einzel" (Solo Shuffle) ist eine neue PvP-Rauferei, die mit 9.2 kommt. Ist dies die erste Integration einer Art Solo-Warteschlange für die Zukunft?

Morgan: Absolut. Vor ein paar Wochen gab es einen Blogpost zur neuen Rauferei: Gemischtes Einzel, der tief auf einige Fragen einging, wie eine Solo-Warteschlange für PvP in World of Warcraft aussehen kann. Das Rauferei-System erlaubt uns zu experimentieren, bevor wir ein riesiges neues Feature herausbringen, das ein Evergreen-Feature werden soll.

Das Gemischte Einzel war viel Arbeit. Wenn wir intern an Raufereien denken, denken wir normalerweise an spaßige Dinge, die wir zusammenbringen können, wie beispielsweise bei der Kriegshymnenkeilerei - eine meiner Lieblingsraufereien - die einfach pures Chaos und Wahnsinn ist, aber eine Menge Spaß macht. Beim Gemischten Einzel musste aber auch viel Arbeit in neue Technologie gesteckt werden, um ein Warteschlangensystem zu ermöglichen, mit dem jeder mit jedem spielen kann.

Für diejenigen, die mit Gemischtes Einzel nicht vertraut sind: Das ist die neue Rauferei in "Ende der Ewigkeit". Die Rauferei wird nicht so rotieren, wie die anderen es tun, da dies eine gute Gelegenheit für uns ist, ein potenzielles Solo-Warteschlange-Feature zu testen, deshalb bleibt es auch viel länger aktiv. Die Idee basiert auf Spieler-Feedback, denn häufig hören wir "Hey, ich habe nicht zwei Kumpels online, aber ich würde gerne PvP spielen. Ich wünschte, es gäbe eine Solowarteschlange". Die Umsetzung bedeutete eine Menge Arbeit, aber wir hatten das Gefühl, dass, wenn jeder mit jedem spielen kann, es ein wirklich interessanter Ansatz ist, um einige Probleme zu lösen, die World of Warcraft mit möglichen Gruppenzusammensetzungen und Besonderheiten hat.

Das Team von Skill Capped WoW Guides geht in diesem Video genauer auf die neue Rauferei ein (englischsprachig)Auf YouTube ansehen

Der Name "Ende der Ewigkeit" ist angelehnt an die gleichnamige Nachtelfen-Kampagne in Warcraft 3. Warum wurde dieser Name für Patch 9.2 gewählt?

Steve: Wir machen uns viele Gedanken über die Namen unserer Content-Updates. Die Geschichte von Shadowlands hat Bedrohungen aus der sehr frühen Warcraft-Geschichte und aus den vielen Erweiterungen zusammengebracht, die im epischen Kampf gegen den Kerkermeister ihren Höhepunkt finden.

Wenn wir also auf den Namen zurückblicken, dachten wir, es gibt hier eine Menge Bewohner im "Ende der Ewigkeit". Es ist eine Art Echo von einer der letzten WC3-Kampagnen und Patch 9.2 ist eine letzte Kampagne gegen den Kerkermeister, bei der wir es mit dem Leben nach dem Tod zu tun haben, das die Ewigkeit für die Seelen von Azeroth darstellt. Somit ist die Bedrohung, die der Kerkermeister darstellt, buchstäblich eine Bedrohung für die Ewigkeit. Der Name ist an beides angelehnt. Er spiegelt sowohl die aktuellen Ereignisse wider und blickt auch auf die Grundlagen der Warcraft-Geschichte zurück. Wir mögen einfach die Art und Weise, wie der Name alles auf diese Weise zusammenbringt.


Wie schwierig ist es, nach all den Jahren immer wieder neue Erzählstränge für WoW zu entwickeln?

Steve: Das Tolle ist, dass es überhaupt nicht schwer ist. Warcraft ist ein so reichhaltiges Universum an Charakteren, Orten und Ideen, die es zu entdecken gilt. Es geht nicht so sehr darum, was als Nächstes kommt, sondern eher darum, welche der vielen Dinge wir als Nächstes angehen. An Ideen und Inspiration mangelt es einfach nicht. Das Team ist sehr aufgeregt, endlich das "Ende der Ewigkeit" zu enthüllen. Wir haben lange Zeit sehr hart daran gearbeitet und darüber hinaus gibt es noch viel mehr zu erzählen.

Morgan: Einer der aufregendsten und spaßigsten Aspekte bei der Entwicklung der Geschichte sind nicht nur die Charaktere, mit denen die Leute vertraut sind - wie beispielsweise Tyrande und die Nachtelfen aus der WC3-Kampagne - sondern auch die Charaktere, die erst in World of Warcraft vollständig entwickelt wurden, wie etwa Anduin, der bei diesem Update eine große Rolle im Schlachtzug spielen wird. Er ist ein Charakter, der auf eine enorme Geschichte zurückblickt, von der vieles in World of Warcraft aufgebaut wurde.

Anduin wird in WoW Patch 9.2 eine wichtige Rolle spielen, um den Kerkermeister zu besiegen.

Der Cinematic-Trailer "Zerschlagenes Erbe" zeigt Sylvanas' inneren Kampf zwischen Bansheekönigin und Waldläufergeneralin und impliziert, dass Sylvanas wieder als Waldläuferin aufersteht. Erfahren wir in "Ende der Ewigkeit" mehr über ihr Schicksal?

Steve: Bis zum "Ende der Ewigkeit" werden wir viel mehr von dieser Geschichte sehen und auf das Finale des Sylvanas-Arcs hinarbeiten. Das ist etwas, was sehr lange aufgebaut wurde. Sylvanas war ausschlaggebend für die Ereignisse, die uns überhaupt in die Schattenlande geführt haben, und ihre Allianz mit dem Kerkermeister ist zum Großteil für die Action von Shadowlands verantwortlich.

Jetzt, wo die beiden Teile ihrer Seele wieder zusammen sind, bedeutet das nicht, dass einer davon verschwunden ist. Es ist eher so, dass die beiden Teile einen Weg nach vorne und wieder zu einer Einheit, einer Seele finden müssen. Doch das ist kein einfacher Weg. Ob Sylvanas dazu imstande ist und was dabei herauskommt, werden die Spieler erfahren, wenn sie das "Ende der Ewigkeit" durchspielen.

Wir sind sehr aufgeregt, wie die Geschichte ihren Höhepunkt erreicht, und sich in einem Kapitel der Pakt-Kampagne abspielt, die absichtlich nicht auf dem Test-Realm veröffentlicht haben, weil wir diesen letzten Teil zurückhalten wollten, damit die Spieler die Geschichte erfahren, während sie den Inhalt durchspielen. Wir freuen uns daher sehr, dass die Spieler diesen Teil der Geschichte endlich in die Hände bekommen, und zu erfahren, was sie davon halten.

Hier noch mal der "Zerschlagenes Erbe"-Cinematic, falls ihr ihn noch nicht gesehen habt.Auf YouTube ansehen

Hier noch ein paar weitere Infos aus dem Interview in der Zusammenfassung:

  • In der ersten Raid-Woche werden nur acht der elf Bosse im "Mausoleum der Ersten" verfügbar sein, was Anduin zum Endboss in Woche 1 macht. Er wird eine entscheidende Rolle bei der Beantwortung der Frage spielen, wie der Herrschaftsmagie des Kerkermeisters widerstanden werden kann. Erst in der zweiten Raid-Woche werden die letzten drei Bosse verfügbar sein und dank der Erkenntnisse von Anduin werden die Spieler in der Lage sein, dem Gefängniswärter von Angesicht zu Angesicht gegenüberzustehen.
  • Nächsten Monat wird eine neue Novel namens Sylvanas erscheinen (geschrieben von Christie Golden), die mehr auf ihre Geschichte eingeht. Man erfährt mehr aus ihrem Leben als junge Waldläuferin, die im Schatten ihrer Mutter aufwächst, die Verbundenheit zu ihren Geschwistern und einige Ereignisse, die sich in World of Warcraft ereignet haben.
  • Das neue Gebiet, Zereth Mortis, ist in etwa so groß wie Nazjatar aus Patch 8.2, was den spielbaren Bereich angeht. Viele Aspekte werden erst im Laufe der Zeit zugänglicher, wenn man sich mehr mit der Zone und deren Bewohner (die Erleuchteten) beschäftigt.

Schon gelesen?