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Xbox 360 2008: Es lebe die Vielfalt

Rosige Aussichten

Von wegen “auf der 360 gibt‘s nur Ego-Shooter!”. Das noch junge Jahr 2008 schickt sich an, eines der buntesten und abwechslungsreichsten in der Geschichte von Microsofts Konsolensparte zu werden. Die humorlosen Ballereien gibt es natürlich immer noch, doch die sollen zur Abwechslung mal nicht so sehr im Rampenlicht stehen. Neben den auch dieses Jahr zahlreichen hochkarätigen Multiplattformtiteln interessieren wir uns an dieser Stelle natürlich hauptsächlich für die viel versprechendsten exklusiven Games – vermisst Ihr in dieser Aufzählung den einen oder anderen Mehrplattform-Titel, werft einfach mal einen Blick auf die anderen Jahresvorschauen.

Banjo Threeie

Nachdem Rareware sein ungleiches Tag-Team lange Zeit beinahe totgeschwiegen hatte, treten nun endlich frische Informationen an die klirrende Januar-Luft. Denjenigen mit akutem Gedächtnisschwund sei gesagt, dass es sich bei Banjo und Kazooie um ein schräges Duo aus Bär und Vogeltier handelt, das in zwei N64-Episoden einer reimenden – und natürlich bösen – Hexe namens Grunty in die Froschaugensuppe spucken musste. Und zwar in charmant-leichtfüßiger Jump’n’Run-Manier.

Im Jahre 2008 des Herren muss der Spieler natürlich mehr Freiheiten bekommen, wobei die Rare-Jungs dennoch einen übersichtlicheren Spielverlauf versprechen als zuletzt – was toll ist in Anbetracht der Tatsache, dass man in Banjo Tooie stellenweise gemeine Gewaltmärsche durch mehrere Gebiete hinlegen „durfte“. Danke noch einmal dafür!

Schwamm drüber. Online Multiplayer gibt es nun auch, alte Bekannte wie Grunty und Mumbo sind auf ein Neues mit an Bord und ich würde einen Besen schlucken – quer – wenn das Ganze nicht wieder umwerfend aufgemacht wäre. Wann es kommt, das weiß vermutlich nicht mal Rare selbst – insofern gehört zu Banjo’s Listung in der Vorschau für 2008 schon ein bisschen Optimismus. Laut eigener Aussagen hat Rare das Spiel allerdings schon etwa zur Hälfte fertig gestellt – und bis zum nächsten Weihnachtsgeschäft ist noch eine ganze Menge Zeit.

Voraussichtlicher Release: Steht noch in den Sternen.

Brütal Legend

Man mag von ihm halten, was man will, aber Jack Black kennt sich einfach aus mit „Tributes“. Trällerte er auf dem letzten Tenacious D Album noch eine solche ehrerbietende Ode an „das beste Lied der Welt“, gibt er nun die Hauptrolle in einem Spiel gewordenen Tribut an die gesamte Heavy Metal-Kultur.

Am Steuer niemand anderer als Tim Schafer. Der Knabe half anno dazumal schon Ron Gilbert dabei, die Monkey Island-Spiele zu dem zu machen, was sie heute sind und hat mit Day of the Tentacle, Grim Fandango und nicht zuletzt dem tollen aber glücklosen Psychonauts einige eigene und unverwechselbar komische Spiele auf dem Kerbholz.

Neben Black sind außerdem noch Judas Priest Frontstimme Rob Halford, Lemmy Kilmister von Motorhead (die nach der Fertigstellung des Spieles dringend ihre Umlaut-Tüpfelchen zurück bräuchten) und Ex-Black Sabbath Gesangsgott Ronny James Dio zu hören. Neue Musik gibt’s von Glen Tipton, Zakk Wylde und vielen mehr – und wir haben noch gar nicht wirklich angefangen vom Spiel zu reden.

Eddie Riggs (Black) ist so ziemlich der beste Roadie der Welt und wird durch eine magische Gürtelschnalle in ein Zeitalter versetzt, über das Ihr garantiert nichts in der Schule gelernt habt. In dieser Urzeit regiert noch der Rock, während sich die Menschen nebenher Kriege mit Dämonen liefern. Über die frei angelegte Welt schnetzelt und frickelt sich Eddie mit Axt und Gitarre und bekommt dabei sogar taktische Unterstützung von seinem stetig wachsenden Headbangenden Fan-Mob. Klingt überdreht? Wird es anscheinend auch, hoffentlich aber mit der genau der Portion Augenzwinkern, die Schafer-Spiele bislang immer so besonders gemacht haben.

Voraussichtlicher Release: Irgendwann 2008.

Alexander Bohn-Elias Avatar
Alexander Bohn-Elias: Alex schreibt seit über 20 Jahren über Spiele und war von Beginn an bei Eurogamer.de dabei. Er mag Highsmith-Romane, seinen Amiga 1200 und Tier-Dokus ohne Vögel.
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