Your Shape, Fighters Uncaged, MotionSports & Sports Island
Sport ist Mord
Sports Island Freedom
Eine weitere Mini-Spiel-Sammlung. Diesmal von Hudson, die schon auf der Wii mit ihrem Wii-Sports-Klon zumindest spielerisch eher durchwachsene Ergebnisse ablieferten. Immerhin: Die Auswahl der Sportarten und auch die Umsetzung sind ungewöhnlich. Neben Klassikern wie Volleyball, Bogenschießen und Boxen verblüfft vor allem das Gotcha-Spiel mit einem vollkommen neuen Steuerungskonzept.
Ihr steuert dabei euren Spieler aus der Ego-Perspektive und versucht mit eurer Farbkanone Gegner zu markieren. Der linke Stick wird dabei durch eure Bewegung im Kontrollfeld ersetzt. Mit dem linken Arm zielt ihr und schießt auf die Kontrahenten. Was anfangs noch einige Probleme bereitet, geht nach einer gewissen Einarbeitung überraschend gut. Klar, mit dem Controller geht es besser, aber durch die Körperbewegungen wird hier eine Authentizität vermittelt, die vielleicht sogar in klassischen Shootern funktionieren könnte.
Wie bei allen anderen Sportarten sucht ihr euch zu Beginn eine Mannschaft aus. Anschließend tretet ihr gegen eines der anderen Teams an. Alternativ könnt ihr Turniere bestreiten, offline oder online gegen einen menschlichen Gegner antreten. So viel Umfang bietet wirklich keiner der anderen Starttitel. Doch leider wirft sich Sports Island immer wieder selbst einen Knüppel zwischen die Beine.
Zum Beispiel ist die KI eine absolute Katastrophe. Beim Tennis bleibt euer Konkurrent selbst bei einem schwachen Aufschlag gerne mal wie angewurzelt stehen, nur um euch anschließend ein Ass nach dem anderen reinzuhauen. Oder euer Kendo-Partner wartet seelenruhig, bis ihr euren Angriff startet. Sekundenlang. Natürlich wird das Spiel auf den höheren Schwierigkeitsgraden fordernder, trotzdem fühlt sich das Balancing einfach nicht richtig an.
Der Filzball-Sport zeigt gleichzeitig ein weiteres Manko. Während die simple Gestensteuerung bei Volleyball, Boxen und Co. noch recht passabel funktioniert, versagt Sports Island, wenn Echtzeitbewegungen umgesetzt werden sollen. Beim Tennis führt man zum Beispiel viele Schläge über die Körpermitte. Steht ihr falsch, springt euer Arm unkontrolliert hin und her. Das sieht nicht nur dämlich aus, sondern spielt sich auch furchtbar. Vor allem, da die Entwickler das System sehr sensibel gestaltet haben. Wer während des Aufschlags beim Hochwerfen des Balles auch nur mit der Schulter zuckt, produziert einen Oma-Aufschlag, der einen Tennis-Trainer zur Schrotflinte greifen lässt.
Auch beim Snowboarding, Bogenschießen oder Völkerball sorgen solche Macken für viele unnötige Fehler und Niederlagen. Ja, das Konzept ist zum Teil technisch und spielerisch weiter als zum Beispiel das erste Wii Sports, doch wenn es nicht vernünftig funktioniert, macht es eben nur halb so viel Spaß. Und ja, hier sorgt die Unreal Engine 3 ebenfalls wieder für recht ansehnliche Hintergründe und Figuren, aber auch hier haben es die Entwickler nicht geschafft, den Figuren vernünftige Animationen zu entlocken. Unterm Strich also ein netter, lobenswerter Versuch, aber mehr auch nicht. Vielleicht klappt es ja beim zweiten Teil. Auf der Wii hat sich die Serie von Mal zu Mal gesteigert.