Zack & Wiki: Der Schatz von Barbaros
Oder: Der Schatz von Capcom
Was ist der wichtigste Unterschied zwischen den Wii-Controllern und einem herkömmlichen Gamepad? Wenn Ihr jetzt denkt: "Na, klar, die Bewegungssensoren und das Zeigen auf den Bildschirm!", dann behaupte ich, dass Ihr falsch liegt. Denn der wichtigste Unterschied ist doch, dass die Wiimote so aussieht wie etwas, das nun wirklich fast jeder schon einmal in seiner Hand gehalten hat. Eine ganz gewöhnliche Fernbedienung.
Natürlich ist es auch spannend, was man mit dieser Fernbedienung anstellen kann, aber man muss sich erst einmal trauen, sie zu berühren - bei einem normalen Gamepad mit seinen vielen Knöpfen und Sticks war die Hemmschwelle für viele einfach zu hoch. Und selbst wenn sie es wagten, war der erste Satz häufig: "Was muss ich denn bitte schön drücken?" Und der zweite: "Das ist mir viel zu kompliziert."
So gesehen, darf man es als interessant bezeichnen, dass ein Großteil der Wii-Spiele im letzten Jahr dennoch auf ein klassisches Kontrollschema gesetzt hat. Häufig sogar auf ein schwierigeres, da die Anzahl der vorhandenen Buttons auf der Wiimote geringer ist und das Schütteln irgendwie gezwungen eingebaut werden musste.
Einer der ersten Titel, der diesen Fehler nicht begeht, ist Zack & Wiki: Der Schatz von Barbaros. Der macht sich stattdessen die eigentliche Simplizität des Controllers zunutze und verbindet diese mit einer innovativen Spielprinzip, das Euch gleichermaßen Kreativität wie logisches Denken abverlangt.
Und jetzt noch einmal in verständlichem Deutsch.
Auf den ersten Blick ist Zack & Wiki: Der Schatz von Barbaros ein Adventure, wie es im Buche steht. Ihr steuert einen einigermaßen pfiffigen und sympathischen Protagonisten, den jungen Seefahrer Zack, der mit seinem pfiffigen Kumpel Wiki die Welt erforschen, kostbare Schätze finden und eines Tages ein mächtiger Pirat werden will. Per Point & Click lenkt Ihr den Helden durch verschiedenste Umgebungen, untersucht Gegenstände, kombiniert sie miteinander und löst auf diese Weise zahlreiche Rätsel.
So weit, so gut.
Doch auf den zweiten Blick zeigen sich die vielen Merkmale, die Zack & Wiki: Der Schatz von Barbaros von einem Adventure, wie es im Buche steht, unterscheiden. Der offensichtlichste: Die Aufgabenstellung ist stets etwas konkreter, vor allem greifbarer als bei so vielen anderen Titeln. Unsere beiden Möchtegern-Piraten reisen nämlich nicht einfach durch die Welt, sondern besuchen von ihrem Unterschlupf aus viele kleine Levels, in denen das Ziel immer lautet, eine einzige Schatztruhe zu bergen. Und dieses Ziel habt Ihr direkt vor Augen; die Truhe ist anfangs häufig nur wenige Schritte von Euch entfernt und doch so unerreichbar. Denn der Weg dorthin ist es, der erst einmal gefunden werden will.
Ebenfalls erst einmal gefunden werden wollen die Items, die Euch auf Eurem Weg unterstützen, denn in diesem Titel ist nichts, wie es scheint. Das ist durchaus wörtlich zu verstehen, da vieles von dem, was sich durch die Spielwelt bewegt, komplett verändert werden kann - mit Hilfe von Wiki. Schwingt Zack seinen fliegenden Freund in der Nähe eines anderen Wesens, verwandelt sich dies in ein Objekt, das irgendwo auf dessen Aussehen oder Charakter basiert. Ein Tausendfüßler wird zur Säge, eine Schlange zur Zange, ein rasender Eber zu einem schlagkräftigen Hammer. Andersrum geht's auch, ein Gegenstand darf jederzeit wieder zum Lebewesen werden.