Alone in the Dark
'Definitiv mehr Action'
Selten flog ein so viel versprechender Titel so lange unter dem Radar von Spielern, Presse und Internet hindurch wie das neue Alone in the Dark. Das aktuelle Projekt der Eden Studios hatte mir erstmals auf der Games Convention unvorbereitet den Teppich unter den Beinen weggezogen und sorgte dafür, dass mir sämtliche Triple A-Titel des auf seinen Höhepunkt zusteuernden Spielejahres 2007 schlagartig blass und einfallslos vorkamen. Mein Weihnachtsblockbuster wird also erst im März 2008 kommen.
Wer noch keinen Schimmer davon hat, was an einem weiteren Survival-Titel so toll sein soll, dem lege ich wärmstens unser Protokoll der zutiefst beeindruckenden Vorstellung in Leipzig ans Herz. Kleiner Tipp: Es hat mit bahnbrechend logischer Physik-Simulation, überaus interessanter Erzählstruktur und MacGyver-hafter Experimentierfreude zu tun.
Und weil man darüber hinaus eigentlich ziemlich wenig über Alone in the Dark weiß, haben wir ausgiebig mit Hervè Sliwa – Lead Designer bei Eden – telefoniert. Viel Vergnügen!
Also ich für meinen Teil, war bei den vorherigen Eden Games-Rennspielen nicht dabei. Ich kam aus einem internen Infogrames Studio, das sich mit Platform- und Puzzle-Games beschäftigt hat. Aber es war schon immer mein Traum, ein neues Alone in the Dark zu machen.
Als ich also endlich die Gelegenheit dazu bekam, hab ich all meine gesammelten Konzepte und Spieldesign-Elemente zusammen gepackt und mit David [Nadal] bei Eden Games diskutiert. Als wir dann Infogrames das erste Konzept zeigten, fanden sie es interessant und gaben grünes Licht für die Vorproduktion. Das ist schon ziemlich lange her [lacht].
Ich habe mal drei Wochen Urlaub in New York gemacht. Einen Samstagabend musste ich so um Mitternacht herum durch den Park. Und das war eine sehr unheimliche Erfahrung. Es war so befremdlich, dieses riesige Quadrat aus Dunkelheit inmitten der Stadt, die niemals schläft.
In New York ist normalerweise überall Licht, Tag und Nacht ist alles in Bewegung. Der Central Park aber ist eine vollkommen andere Welt. In diesem Moment – vor sieben Jahren – war der Kontrast so überwältigend, dass ich die Idee hatte, dies als Setting für ein neues Alone in the Dark zu nutzen.
Wenn man sich einmal die meisten Survival-Horror-Spiele anschaut, dann merkt man, dass man in diesem Genre immer auf sehr beschränktem Raum stattfinden. Und ich dachte, es wäre doch großartig, so etwas wie das erste Alone in the Dark einmal in der Größenordnung des Central Parks zu machen.
Ja, ich habe ihn vor einiger Zeit mal getroffen, aber leider haben wir nie zusammen gearbeitet. Er hatte Infogrames ja schon verlassen, als ich dort anfing. Aber ich habe natürlich den größten Respekt vor ihm und vor dem, was er mit dem ersten Alone in the Dark erreicht hat. Das war sehr eindrucksvoll.