Black Mirror 2
„Ich weiß, dass Frauen Krimis mögen“
Ohne mich jetzt auf Marktforschungsdaten stützen zu können, ist etwa True Blood eine Serie, die auch Frauen sehr anspricht. Aus meiner persönlichen Erfahrung weiß ich, dass Frauen sehr gerne Krimis mögen. Gerade dieses „Wer ist der Mörder und warum hat er es getan?“ mit einer hoffentlich überraschenden Auflösung spricht sie an. Wir haben auch ein paar romantische Aspekte im Spiel. Wobei die natürlich auch die Männer ansprechen. Black Mirror 2 ist sicherlich kein reines Männerspiel.
In Black Mirror 2 sind weit mehr Emotionen enthalten als in vielen oder sogar vielleicht allen anderen Adventures am Markt. Das sage ich aus voller Überzeugung aufgrund der Qualität der Dialoge, der Sprachaufnahmen und auch das, was Darren in sein Tagebuch schreibt, was man ja hört. Es ist richtig, dass wir in der Art und Weise begrenzt sind, wie wir Gesichtsanimationen abfeuern können. Wir haben natürlich viele Animationen wie Gestik bei Bewegungen, doch wir gehen mit der Kamera im Normalfall nicht sehr nah an die Personen heran. Zum einen will man das bei einem klassischen Adventure auch nicht unbedingt, zum anderen würde das den finanziellen Rahmen doch sprengen.
Heute wird von Adventures natürlich viel mehr erwartet. Mit den alten Spielen lässt sich das nicht mehr vergleichen. Wir haben in Black Mirror über 300 spezielle Animationen, die auf die jeweilige Situation angepasst sind und die auch für sich mitunter sehr imposant sind. Ein 20 bis 25 Stunden langes Spiel läuft natürlich Gefahr, dass die eine oder andere Stelle mal etwas unrund erscheint. Wir haben alles unternommen, um das Spiel so schön wie möglich zu machen. Doch es gibt zum einen technische Grenzen, zum anderen sind wir in einem Adventure und in keinem 10-Millionen-Dollar-Projekt, in dem man solche Sachen noch ganz anders inszenieren kann. Im Vergleich zu anderen Adventures sind wir aber ganz oben mit dabei.
Es ist immer schwer, ein solches Budget zu beziffern. Nachher kommt noch eine ganze Menge mehr dazu als die reinen Entwicklungskosten.
Für die ganz hochklassigen Adventures geht es an siebenstellige Summen heran. Das ist ein Riesenunterschied zu dem, was vor fünf Jahren ein Adventure gekostet hat. Da hattest du mit einem Drittel davon schon sehr, sehr viel Geld ausgegeben.
Damals gab es für so etwas kein Motion Capture, die Teams sind größer, weil es viel mehr Technik gibt, die so ein Spiel fordert, die Sprecher lassen sich besser bezahlen ...
Gut, damals hast du auch gleich fünf Rollen von einer guten Stimme sprechen lassen. Heute brauchst du einen richtigen Regisseur und so weiter. Solche Anforderungen gab es damals nicht, deswegen hat sich das in anderen Finanzregionen abgespielt.
Meine Antwort fällt für mich ganz ungewöhnlich aus, weil ich gerne englische Bücher lese und auch Filme und Serien im Originalton anschaue. Auch Spiele kommen mir nicht ohne englische Sprachausgabe ins Haus, derzeit spiele ich zum Beispiel Batman: Arkham Asylum auf Englisch. Ich möchte die Dinge so erleben, wie die Macher sie erdacht haben, die sich zuvor jahrelang damit beschäftigt haben. Black Mirror 2 ist eine komplett deutsche Produktion, die Gedanken der Leute waren auf Deutsch, wir schreiben Deutsch, wir hatten mit Toneworx ein Hammerstudio für die Aufnahmen – da kann kommen was will: Die deutsche Version wird die beste bleiben! Und außerdem erscheint sie auch zuerst.